Schweizer und Wikinger



Wikingerwissen

Schweizer und Wikinger
Was haben die beiden miteinander zu tun?


In der gefundenen Kiste von ∞
Mastermyr befanden sich erstaunlich gut bearbeitete und hergestellte Werkzeuge.

Heute gibt es in diesem Zusammenhang eine Frage an Euch:

und wer hat es erfunden?
Na, die Schwei… nein! Dieses Mal leider nicht.

Wir schauen kurz einmal auf die grossartige kleine Schweiz, die Ende der 1880er Jahre für ihre Armee ein Soldatenmesser beschaffen wollte. Auch Du kennst es, denn aus der damaligen Idee enstand das berühmte ∞ „
schweizer Taschenmesser

Es folgten im Laufe der Evolution des Messers Korkenzieher, Schere, Zahnstocher, Fingernagelreiniger und vieles mehr. Je nach Modell und Evolutionsjahr gab es unterschiedliche Tools. Unter anderem gibt es in diesem kleinen hoch nützlichen Ding mit roter Hülle und dem typisch schweizer weissen Landesflaggenkreuzchen eine kleine Säge.

Das Sägeblatt ist in dem Messergehäuse einklappbar und nein, nicht die Schweizer haben das erfunden, denn die Wikinger hatten diese Idee schon viel früher. Das beweist unser Mastermyrfund. In der Kiste befanden sich zusammenlegbare Sägeblätter, sowie eine sogenannte „Puk“säge. Das ist eine Säge mit Bügel.

Sämtliche Zahnungen der gefundenen Sägen werden heute noch hergestellt und verwendet. Für ein Sägen ohne viel Kraftaufwendung nutzte unser Handwerker aus Mastermyr eine Art ∞
Japansäge mit Mikroverzahnung.

Solltest Du im Besitz eines Hammers sein, so weisst Du, dass sich in einem Beilkopf (spitze Klinge, zum spalten von Holz geeignet) und dem Hammerkopf (um als Beispiel einen Nagel in die Wand zu hämmern) ein Loch befindet. Dieses Loch dient dazu, dass Du einen Holzstiel dort hinein schieben kannst, damit Du den alten Stiel ersetzen kannst.

Exakt solche Hämmer für unterschiedliche Tätigkeiten
waren neben unterschiedlichen Meisseln
bei dem Fund in der Kiste mit dabei.


Die Köpfe der Hämmer waren so geformt, dass Oberflächen- oder Formbearbeitungen (als Beispiel das Bearbeiten von gespaltenem Holz, Vertiefungen erarbeiten, Oberflächen damit abziehen usw.) von Materialien sehr gut gemeistert werden konnten. Jeder Hammerkopf hatte die gleiche Grösse Loch, in der ein einziger Holzgriff gesteckt werden konnte.

Das nennen wir Professionalität und
das vor mehr als eintausend Jahren!

kiste2021
- der Fund von "unserem" Handwerker -


Wenn Du an einen Bodybuilder denkst, so darfst Du Dir jetzt diese Masse Mann mit seinen Muskeln mitten in einer Schmiede vorstellen. Tag für Tag ist das metallene Geräusch eines Hammers auf dem Amboss hörbar. Ein Amboss wiegt in der Regel mehrere hundert Kilogramm und Dein Schmied hat ihn noch zusätzlich im Lehmboden eingelassen zur Befestigung. Wir nennen solche Vorkehrungen heute Arbeitssicherheit, die in den entsprechenden Vorschriften in modernen Staaten nachzulesen sind.

Mit grossen Schwüngen bearbeitet die
menschliche Muskelmasse, die breitbeinig
in der Schmiede steht, ein Werkstück.


Dein Schmied hat neben sich mehrere Hämmer in den Gewichtsklassen 1, 2, 3, 5 und 10 Kilogramm liegen. Auch ist er im Besitz von mehreren Schmiedezangen.

Nun stelle Dir vor, dass Dein Schmied seine Werkstatt nicht im Dorf hat, sondern er zu Dir nach Hause reisen würde. Es wäre ein unmögliches Unterfangen, sämtliche Werkzeuge mit sich zu schleppen. Und sein Amboss ginge aus Gewichtsgründen leider nicht mit auf Reisen.

Unser Handwerker aus Mastermyr war ein Reisender wir erfahren durften und er war zudem ein ganz schlauer Kopf! Er transportierte in seiner Kiste neben seinem gesamten Handwerkzeug nur denjenigen Teil seines Ambosses mit, der für seine Arbeit notwendig war. Damit ist die Oberfläche und die Form gemeint, die mit einem „Dorn“ versehen war.

Vor Deiner Haustür schlägt der reisende Handwerker nun sein Lager auf, sucht sich ein Stück Holzklotz oder Stumpf im Wald aus, formt sich daraus eine sicherer Befestigung für seinen Amboss und erfüllte so seinen Auftrag, den du ihm aufgetragen hast.

Sein Teilamboss wog im Grunde nur runde 30 Kilogramm, war also transportabel und unser Wikinger konnte seine Schmiede überall im Lande auf- und wieder abbauen.

Schwerter, Messer, Kleiderhaken, Verschlüsse für Kisten, Schlösser oder gar die Schmiedezange unseres Handwerkers aus Mastermyr konnten nachträglich von ihm sogar feuergeschweisst werden. Das bedeutet, dass in der Glut selbst ein anderes Teil angeschmiedet werden konnte.

Diese Technik war auch für die Verschweissung
von unterschiedlichen Metallen
in verschiedenen Härten möglich.



Filmtips zum Artikel:

~ 3 Minuten
YT , Titel: Der moderne Schmied mit Herz für die Vergangenheit

Hier eine Dokumentation, die Du nebenbei anschauen kannst:

Gemeinsam Zukunft schmieden
Projekt Handwerkerhof, Deutschland

Filmdokumentation 60 Minuten
YT , die Nordstory

fund_hammer_2021_anderswo
- so klein ist der gefundene Hammer von Thor im Original -












Handwerklicher Allrounder



Wikingerwissen

Handwerklicher Allrounder

Durch den Fund in Mastermyr können wir uns aus der damaligen Zeit folgendes vorstellen:

Handwerker in der Epoche, die Mittelalter genannt wird, waren in Skandinavien „Allrounder“ und keine in Zünfte und sonstigen Vorschriften hinein gequetschte Berufsgruppe. Ob Holz, Knochen oder auch Metall, die Handwerker waren in der Lage viele verschiedene Werkstoffe bearbeiten zu können.

Die Vermutung liegt nahe, aufgrund von mangelnder herstellenden Industriezweigen, dass sich die Handwerker ihre Werkzeuge selbst hergestellt und auch gepflegt hatten. Denn wenn ein Werkzeugstück nicht gepflegt wird, wird es unbrauchbar und da alles per Hand und nicht durch Maschinen, wie es heute üblich ist, hergestellt wurde, musste man sehr viel Zeit aufbieten um das Werkzeug sein eigen nennen zu können.

Sollte heute ein Schraubendreher abbrechen, wird der nächste Baumarkt konsultiert und ein neues Produkt gekauft. Gelebte Wegwerfgesellschaft halt. Nur Baumärkte, die Massenwaren herstellten und lieferten, gab es damals nicht.

Die damaligen Handwerker verwendeten Werkzeuge, die in ihrer Qualität der heutigen weit überlegen waren, denn das zeigen die Funde und hätte der Handwerker damals ständig neues Werkzeug herstellen müssen, wäre er schlicht verhungert.

Die Zeit hatte er damals nicht.


Das Multitalent von damals konnte mit Behau-, Spalt-, Säge-, Stemm-, Techniken genauso umgehen wie dass er bohren, kleben oder gar dichten konnte.

Ein kleines Beispiel:

Wenn Du eine Holzplatte zusägen willst, nach welcher Technik arbeitest Du und welches Gewicht legst Du auf den Fasterverlauf des zubearbeitenden Holzsstückes?

Welche Hölzer sind für welche Arbeiten geeignet und wie sollte mit der jeweiligen Holzart umgegangen werden, damit Du das qualitativ höchste Ergebnis erreichen kannst?


Unsere Handwerker wussten das und noch heute sind nicht wenige alte Bautechniken in Skandinavien vertreten und werden im Alltag ausgeübt.

Die damaligen Kollegen waren
absolute Praktiker und Wanderarbeiter.


Sie sind ihrem Brot hinter her gereist und nicht wie heute es üblich ist, dass man den Anspruch erhebt, dass die Arbeit zu einem kommen müsste, damit man so wenig wie möglich Aufwand betreiben braucht. Da müsste im Grunde die eigene Komfortzone verlassen werden, wenn wer der Arbeit hinterher rennen müsste.

Das Nachreisen hinter einer Arbeitsstelle erklärt auch, dass die Arbeitslosigkeit in Skandinavien vor und während der Pandemie auf niedrigsten Stand war und noch ist. Heute ist es hier im Gesetz verankert, dass wenn Du arbeitslos sein solltest und Dir eine Arbeit angeboten wird, Du die Aufgabe und die Pflicht hast auch einen Umzug in Kauf zu nehmen.

Ansonsten wird Dir die Auszahlung
von staatlicher Unterstützung gestrichen.


Die Truhe von Mastermyr war für unseren Handwerker Arbeitsbank und Sitzbank zu gleich. Er hatte seine Produkte teilweise auf Vorrat hergestellt und auch auf Bestellung gearbeitet.

Hinzu konnte er seine diversen Arbeiten noch verzieren und seine Kreativität und Techniken wurden aufgrund seiner Erfahrung immer weiter verfeinert. Doch auch eine Serienfertigung war ihm damals nicht unbekannt: ∞
Fibeln hatte er stets in seiner Kiste, denn diese waren ein Gegenstand täglichen Gebrauchs und wurden stark beansprucht.

Dadurch ging so manche Fibel kaputt.


So sorgte ein damaliger Handwerker zumindest für die modebewusste Frau, dass sie stets ein praktisches Schmuckstück bei ihm erwerben musste : )

Im Laufe der Zeit entwickelte sich hier auch der Schiffsbau und es gab schon grosse Unterschiede zwischen den Bauten in Stabilität, Segelgrösse und somit Fläche, Grösse oder auch Form der Schiffe.

800-1200 nach Christus war das Handwerk in Deutschland sehr stark in den oben schon erwähnten Kirchenmassregelungen und Zunftordnungen eingebunden. Oft durfte nur das väterliche Handwerk vom Sohn weiter geführt werden und gab den Weg zur Spezialisierung vor. Anhand der massiven Regulierungen durfte also ein Hufschmied nicht reguläre Schmiedearbeiten ausüben.

Die Handwerker der Wikinger hätten nie eine Chance auf ihre Vielseitigkeit gehabt, hätten sie derartig unter der Knute der Obrigkeit gestanden und somit konnten sie ihre persönlichen Fähigkeiten auch an jedermann der interessiert war weiter geben.

Ihrem Wissen aus den unterschiedlichen Handwerksarten
ist die hohe Kunst des Schiffsbaues zu verdanken.


Wie tief die Fähigkeiten der Wikinger waren, zeigten unter anderem auch die sehr gut erhaltenen Funde in Mastermyr. Dass die Idee leichte Ambosse zum schmieden zu fertigen, damit man als reisender Handwerker nicht so viel Gewicht mit sich schleppen musste, geboren werden konnte, zeugt von ihrem damaligen Wissen.

Solches Hintergrundwissen aus der Epoche der Wikinger in Skandinavien wird heute sehr gerne gerade in Deutschland unter den Teppich gekehrt, denn damals wie heute „dulden“ gerade die Deutschen niemanden neben sich und können einfach nicht akzeptieren, dass es auf diesem Planeten Menschen gab und heute noch gibt, die eher „auf Zack“ sind als die Deutschen selbst. Alles und jeder, der nicht der heutigen deutschen aggressiven Meinung hinterher läuft scheint bei den Deutschen einen irgendwie gearteten Reflex auszulösen:

Alles Nazi, alle Antisemitisch, alles Verschwörung. Deutsches Denken und ihre Botschaften wären wissenschaftlich bewiesen.

Weil das aus deutscher Sicht ist, muss es stimmen!

Diese permanente und systematische Hatz auf andere Menschen in und ausserhalb Deutschlands hat schon einiges angerichtet. Das zeigt die Geschichte und wehe Euch Deutschen:

die Geschichte wiederholt sich.
Nur in einer anderen Zeit und mit anderen Hauptdarstellern.


Menschen in der heutigen Zeit, die sich um die Geschichte des Mittelalters und den Zusammenhängen interessieren, diese nachzubilden und als Beispiel auf sogenannten Mittelaltermärkten öffentlich und für jedermann zugänglich zu machen (was unter die Rubrik Bildung fällt) sind keine Nazis! Das sind keine Menschen, die antisemitisch sind oder irgendwelche Verschwörungstheoretiker!

Das sollte sich auch einmal die deutsche Medienlandschaft hinter die Ohren schreiben, die solche Gedanken breit verbreitet.

Auszüge aus deutscher Presse:

Rechte Symbole bei Mittelaltergruppen

Zitatbeginn:
Auf Mittelaltermärkten sind sie Stars: Gruppen, die historische Ereignisse nachstellen. Wissenschaftler kritisieren: hier werden ideologisch verzerrte Geschichtsbilder vermittelt.

Anmerkung:
Gibt es Belege über die Aussage ideologisch verzerrte Geschichte?

Mehr unter:
∞ 
Der Nazi im Kettenhemd

Nazi-Symbol beim Wikinger-Fest:
∞ 
Mit Rüstung und Hakenkreuz

Zitat aus dem Text:
[...] Beim Wikinger-Fest in Schleswig kämpft ein Darsteller mit einem Hakenkreuz-Symbol. Die Unterwanderung durch Rechte sei ein Problem, so Forscher. [...]

Anmerkung:
Da scheint ein Forscher nicht ganz auf dem Wissenstand zu sein. Das Hakenkreuz hat bestimmt nicht der deutsche Diktator erfunden, sondern ist viel älter als diese braune Zeitgeschichte und stammt aus anderen Glaubensquellen.
Wir nennen solches Geschwafel Indoktrinierung, Geschichtsfälschung und Verbreitungen falscher Tatsachen.


Zitat aus dem Text:
[...] Die Geschichtsschreibung über die Wikinger ist eng verknüpft mit einer Rezeption durch die Nationalsozialisten – eine Mythosbildung, die bis heute eine starke Anziehungskraft auch für Rechte entfaltet. [...]

Anmerkung:
Da kannst du nur noch mit dem Kopf schütteln über solche Darstellungen. Die Schreiberlinge sind nicht einmal in der Lage darzustellen, woher die Wikinger stammen. Die Nationalsozialisten hätten die Geschichte der Wikinger geschrieben. Das ist die Aussage in dem Textausschnitt. Das muss man sich mal durch das Hirn rieseln lassen.

Zitat aus dem Text:
[...] Rund ein Dutzend Männer sind darauf in einer Reihe zu sehen, manche mit Helmen, in Lederrüstungen und runden Schilden. Was auf den ersten Blick schnell zu übersehen ist: Auf einem der Schilde prangt auf rot-weißem Grund ein achtgliedriges Hakenkreuz. [...]

Anmerkung:
Ein achtgliedriges Kreuz macht aus dem Verwender einen Nazi aus? Ein uraltes Symbol, das einen völlig anderen Hintergrund hat? Könnte es sein, dass andere Menschen, die nicht solch einen geschichtlichen Hintergrund wie die Deutschen haben, etwas anderes Wissen über diese haben?

Zitat aus dem Text:
[...] Fotos darin zeigen TeilnehmerInnen des Slawen- und Wikinger-Reenactment-Festivals im polnischen Wolin, das am vergangene Wochenende wieder stattfand:

Ein Event mit Tausenden Teilnehmern – und laut Banghard auch ein Treffpunkt der „extremen Rechten“. [...]

Anmerkung:
Diese Aussage beinhaltet nichts anderes als, dass alle Menschen, die in Deutschland und im Ausland leben und auf solche Events gehen Nazis sind. Alles was nicht in der links-grünen Ideologiebahn stramm steht ist rechts (auch Du, wenn Du nicht abnickst, was die wollen, was Du zu denken und somit zu befürworten hast!)

Kleiner Rat an Euch da draussen:

Ihr müsst Euch Texte echt langsam durchlesen, damit Ihr versteht, wie Ihr indoktriniert werdet!


Ergebnis:

Wie ersichtlich: Alles aus der linken grünen Ecke (t a z hier als Beispiel)
Wer wählt eigentlich so was?


Wer einmal wissen möchte, woher das im Nationalsozialismus "missbrauchte" so genannte Hakenkreuz (ursprünglichSwastika genannt) stammt, dem sei ∞ folgende Lektüre ans Herz gelegt.


Ramashang underholder de sagesløse folk i Tømrerlejren
Quelle, YT

Die Zwangschristianisierung in Skandinavien hinterliess ihre Spuren:

Middelalder balladen om ∞
Maria Magdalene
Quelle, YT

Die Verbindung zwischen den Epochen
ist die Bewahrung von altem Wissen in den neuen Zeiten.


Übrigens ist in der folgenden Aufnahme sehr deutlich erkennbar, dass Männer die Frauen mit ihren Musikdarstellungen unterhalten. Männer
dienen in diesem Fall den Frauen und das kommt aus der Wikingerzeit! Frauen haben in Skandinavien in all den Epochen keine linksideologische Cancel Cultur oder Genderitis als Krücke gebraucht, um als Menschen anerkannt zu werden.

Quelle YT - Koenix Medeltidsveckan 2016





















Mästermyr






Wikingerwissen


Verktygen i Mästermyr
Die Werkzeuge aus Mästermyr



DasMästermyr ist ein ehemaliges Moorgebiet auf der schwedischen Insel Gotland. Es liegt südlich von Levide und Fardhem, westlich von Hemse und Alva, nördlich von Hablingbo und östlich von Sproge und Silte und begann nur wenige hundert Meter östlich von der Kirche von Silte. Im Jahr 1936 wurde das Feuchtgebiet trockengelegt und in Ackerland umgewandelt.
Die Werkzeugkiste

Man hat dort eine Kiste mit Eisenwerkzeugen aus der Wikingerzeit gefunden. Die Holzkiste, die in dem Gelände angetroffen wurde, als dort zum ersten Mal gepflügt wurde, gibt mit der großen Anzahl von Werkzeugen einen wertvollen Einblick in die Technologie der Wikinger Der Fund wird vom staatlichen historischen Museum in Stockholm aufbewahrt.

Es wurde geschätzt, dass viele Feuchtgebiete durch effiziente Entwässerungssysteme in unserem langgestreckten Land zugrunde gehen würden. Tatsächlich hat die "Kulturlandschaft", die uns heute umgibt, oft keine lange Geschichte.

Durch die Entwässerung hat die Ackerfläche überall zugenommen, während Sümpfe, Moore und kleinere Seen verschwunden sind.

Manchmal hinterlassen diese ehemaligen Feuchtgebiete interessante Funde aus unserer fernen Geschichte - aufregende, aber oft schwer zu interpretierende Schätze.

Vielleicht gerade wegen der Umstände der Funde in alten Wasserwerken.

Warum finden wir all diese Dinge hier und wie alt sind sie?


Die Fragen können viele sein. Aber es müssen nicht nur Gold- und Silberfunde sein, die anziehen, auch "andere" Funde können interessant sein.

Ein berühmter Fund in Schweden kommt aus Mästermyr.


Mästermyr in der Pfarrei Sproge im Süden Gotlands gelegen, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwässert.

Im Herbst 1936 schnitt zum ersten Mal ein Pflug durch den fettigen und feuchten Boden. Plötzlich zog der Pflug einen zerbrochenen Bronzekessel hoch. Nach einer kurzen Inspektion wurde der Kessel aber als nutzloses Ding beiseite geworfen.

Als der Traktorfahrer zurückkam um sein Feld weiter zu pflügen, wurde plötzlich eine größere, alte Holzkiste ans Tageslicht gezogen.

Die Kiste, ungefähr 90 x 25 cm groß und ungefähr 20 cm hoch, wurde natürlich durch die harte Behandlung beschädigt, aber nur in überraschend geringem Masse - das feuchte Moor hatte als wirksames Imprägniermittel gewirkt.

Eine Eisenkette war um den Sarg gewickelt, und mit grosser Aufregung wickelte der Traktorfahrer Hugo Kraft die Kette aus und brach den Deckel auf. Die Hoffnungen auf „den grossen“ Schatzfund wurden jedoch augenblicklich zunichte gemacht.

"Rost Suppe"


Der Inhalt war kaum beeindruckend und später vom Finder als "Rostsuppe" charakterisiert.

Einige Gegenstände wurden jedoch gepflegt und bald von Archäologen zur Kenntnis genommen. Der Fund konnte nun komplett geborgen und zu den Restauratoren in Stockholm transportiert werden.

Nein, Gold und Silber glänzten vollständig mit ihrer Abwesenheit in diesem Sarg aus der Wikingerzeit, aber der Inhalt ist wahrscheinlich noch wertvoller als solche exklusiven Dinge.

Die „Mästermyrskistan“ bietet mit seinen Mengen an Schmiede- und Zimmermannswerkzeugen einen einzigartigen engen Kontakt zu einem Handwerker, der vor tausend Jahren lebte.

Wer war er, der einmal an diesem Werkzeugkasten gezogen und die prächtigen Eisenwerkzeuge geschwungen hat?

War es vielleicht ein Wanderhandwerker, der mit seinem Fachwissen seinen Lebensunterhalt damit verdiente und von Bauernhof zu Bauernhof zog?


Archäologische Funde erwecken wie immer mehr neue Fragen zum Leben, als sie beantworten können.

"Vorschlaghammer und Hammer "

Der Inhalt der langen, schmalen Kiste ist beeindruckend:

drei Vorschlaghämmer, ebenso viele unterschiedliche Hämmer und ein Hammer, um Metall in Gefäße zu treiben.

Eine grosse schmiedeeiserne Stange und eine Eisenschere zum Blechschneiden.

Auch waren die kleinen Werkzeuge des Schmieds in der Kiste erhalten:

vier kleinere Ambosse, Werkzeuge zur Herstellung von Nagelköpfen und drei Stanzkissen. Ein kleiner vierseitiger Eisenstempel hat auf seiner kurzen, abfallenden Seite ein Muster aus zwei gegenüberliegenden Dreiecken.

Mit diesem Werkzeug konnten schöne Muster in die in der Produktion befindlichen Metallgegenstände gestempelt werden.

Dieser unbekannte Handwerker war nicht nur Schmied, sondern auch Zimmermann. Einige Wellenlochachsen des typischen Wikingerzeitalters haben sich beim groben Zuschneiden des Holzrohlings gut bewährt, und beim Feinhacken wurde eine breite Queraxt verwendet.

Wenn es gebohrt werden musste, gab es den damaligen Bohrer, eine sogenannte Nabe, in einem Satz von nicht weniger als sechs verschiedenen Größen.

Ein echter Gelenkschwanz, ein loses Sägeblatt, ein Meissel, ein Schaber und mehrere Feilen waren die Hilfsmittel des Tischlers bei der eigentlichen Endbearbeitung.

Wie in jeder modernen Toolbox fand man in der Kiste Objekte, die sich nur schwer als Werkzeuge klassifizieren lassen.

Zu diesen seltsamen Dingen gehören zwei grosse Türschlossschlüssel, von denen einer so gross ist, dass er vom Finder als "Kirchenschlüssel" bezeichnet wurde.

So auch drei kleine Vorhängeschlösser, Schlossdetails und Schlossbeschläge.

Wie kam es, dass diese Kiste auf dem Boden eines Moores landete?

Vor tausend Jahren war Mästermyr wahrscheinlich ein offener See, auf jeden Fall war der Wasserzufluss während der Herbst- und Wintersaison beträchtlich. Eine Möglichkeit besteht darin, dass der Sarg absichtlich ins Wasser versenkt wurde, um zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen zu werden.

Vielleicht kenterte ein Boot und seine Ladung ging verloren. Dabei auch diese Kiste.

Diese Theorie wird durch die Tatsache gestützt, dass ausserhalb der Kiste weitere Objekte gefunden wurden, die mit dem Fund in Verbindung gebracht werden können:

drei Bronzekessel, ebenso viele Glocken und ein eiserner Fackelkorb.

Über die Qualität der Werkzeuge kann man sich nicht genug wundern. Die gleichen Arten von Objekten, die bis zu unserer Zeit ihre Form und Funktion beibehalten haben, haben wahrscheinlich lange vor dem trüben Spritzen im Gotland-See existiert.

Es ist so leicht zu glauben, dass all die Dinge, mit denen wir uns heute umgeben, Produkte unseres eigenen erleuchteten Zeitalters sind.

Falsch ist diese Ansicht nicht.


Archäologen im ganzen Land haben oft Grund, darüber nachzudenken. Als beispielsweise das Stadtmuseum von Malmö 1978 einen grossen, gut erhaltenen Weidenkorb aus der Wikingerzeit ausgrub, waren viele von uns im Ausgrabungsteam erstaunt.

Das Seltsame war nicht der Fund selbst, sondern die Tatsache, dass der freiliegende Korb genauso aussah wie die Kartoffelkörbe, die man bis zum Alter der Plastikkörbe in gut sortierten Läden kaufen konnte.

Tausend Jahre waren plötzlich auf ein Nichts reduziert worden.

Der Mästermyr-Fund wirft auch andere Gedanken auf. Heutzutage ist es beliebt, alte Umgebungen und Situationen zu rekonstruieren, sei es in alten Dörfern oder in Schulstudienpaketen.

Doch was ist das für ein primitives Bild unserer Vorgeschichte, für das wir uns dann oft selbst verantwortlich machen müssen.

Wikinger-Kleidung zum Beispiel sind in der Regel raue, einfache Stoffstücke, die über die Schultern gehängt wurden. Und werfen Sie einen Blick auf die meisten alten Häuser, die heute in einem endlosen Strom rekonstruiert werden - einfache, grob behauene Kreationen, die in Innenräumen keinen Hinweis auf Wandverkleidungen, Zimmerei, Holzböden, Textilien oder Farbe enthalten.

Perfekte Konstruktionen


Können Menschen, die so perfekte Konstruktionen wie das
Oseberg-Schiff geschaffen haben und einen solchen Sinn für Form gezeigt haben wie unsere sorgfältig geschnitzten Runensteine, bezeugen, dass sie wirklich in Häusern gelebt haben, die man genauso gut klassifizieren kann wie einfache Nebengebäude?

Durch solche Rekonstruktionen wird der Mythos vom primitiven Nordländer an neue Generationen weitergegeben

Der Mästermyr-Fund ist einer von vielen, die tatsächlich zeigen, dass die Realität anders gewesen sein muss. Der alte Mann beherrschte die Schmiedekunst und Holzbearbeitung in perfekter Perfektion. Mit diesen "modernen" Eisenwerkzeugen wurden Utensilien geschaffen, bei denen sowohl Sinn für Form als auch Technologie vernünftigerweise eine wichtige Rolle spielen sollten.


Veröffentlicht in Popular History 4/1994
Originaltext von Anna Larsdotter
Quelle ∞
Popularhistoria
Übersetzung ∞
autisophie
Quelle ∞
Museum Stockholm
Mastermyr in der Wikipedia


radaltertum2021


Es gab also damals schon so genannte Wanderarbeiter und der Fund der Werkzeugkiste von Mastermyr zeigt, dass es keine Gruppe von Menschen war, sondern das Werkzeug eines einzelnen Mannes. Er reiste mit seiner Kiste von Ort zu Ort und bot seine Dienste an.

Es ist alleine an diesem einen Fund erkennbar, dass Anspruch und Wirklichkeit der Wissenschaft so weit auseinander liegen wie der Mond und die Erde und die Wikinger werden bis heute als relativ primitive und bösartige Menschen dargestellt.


Den Wikingern passiert es bis heute, dass Wissensschaffende behaupten, wenn sie etwas noch nicht gefunden haben, es auch nicht existiert und um dieses Nichtwissen wird dann irgendeine Geschichtsdarstellung von ihnen zusammen gestellt. Alles ohne Befunde!

Im restlichen Europa war das damalige Handwerk durch Zünfte und Kirche geregelt, in Schweden jedoch nicht. Die Vorstellung, dass nur ein einziger Handwerker in unterschiedlichen Bereichen sein Brot verdienen könnte, war dem Rest der europäischen Welt fremd.


Schreiner, Schmied, Schiffbauer in einem, also mehrere Berufe gleichzeitig - das war ein Widerspruch und ist es bis heute in so manchen Köpfen geblieben.

Gerade aus dem deutsch sprachigen Raum sind diverse Urteile über andere Menschen bekannt, die aussagen: „der kann das nicht, der macht nur halbe Sachen“ oder „wenn der aber so viel nebenbei macht, ob das dann was wird“.

In der Werkzeugkiste von „Mastermyr“ waren die Beweise und sie sind Zeugen für eine handwerkliche Überlegenheit gegenüber den südlich gelegenen Ländern.

Aber dieser Gedanke pieckst heute noch so manchen Urlauber aus den nicht skandinavischen Ländern, wenn die Geschichte der Wikinger anders erzählt wird, wie sie diese „kennen“.

Wikinger gelten bis zu dieser Stunde in so mancher Vorstellung als Primitive, als Wilde, als Heiden, als brutale Seeräuber ohne Hirn und Verstand.

Die Anerkennung
fremder Arbeiten und Fertigkeiten
ist nicht möglich!


Abendländische Wissensschaffende stehen seit Beginn ihrer Existenz unter der Knute der Kirche und somit ist eine unabhängige und weltoffene Wissenschaft nicht möglich.

catview.historiska.se
Bildquelle ∞ Mis.Historiska























Lichter aus, bitte!




Lichter aus, bitte!



Die Frage, die in diesem Beitrag gestellt wird lautet:

Welche Folgen hat ein landes- bzw. europaweiter 72 Stündiger Stromausfall, auch Blackout genannt, in einer Gesellschaft, die 100% von Elektrizität abhängig ist?

Aus dieser Fragestellung ergeben sich neue Fragen, als Beispiel:

Wie ist der Staat vorbereitet?
Wie bist DU auf solch ein Ereignis vorbereitet?

Dann gehen die Lichter aus...


Eine komplette europäische Stromstörung, Blackout genannt, würde sich innerhalb weniger Sekunden über weite Teile Europas ausbreiten.

Zu erwarten ist, dass nicht sofort überall das gesamte Versorgungsnetz zusammen bricht, sondern nur einzelne Teilsegmente, die bei Zeitpunkt X zu einem Dominoeffekt führen.

Zuerst wird es sich für Dich wie ein normaler Stromausfall anfühlen und es wird dauern, bist Du überhaupt erfährst (wenn überhaupt), dass es sich um einen kommenden Blackout handeln könnte oder Du schon mittendrin im Blackout bist.

Unser stromabhängiges Leben kommt zum Stillstand.


Es gibt 4 Indikatoren, die auf einen zeitnahen Blackout hindeuten:

1.
Stromausfall bei Dir zu Hause

Kein Strom, kein Licht, keine Kühlung, keine Heizung, kein Aufzug, keine Rolltreppe, keine Kasse, kein Tanken, keine Straßenbahn und vielleicht auch bald keine WC-Spülung funktionieren mehr.

2.
Kein Mobilfunknetz

Ausfall des Mobilfunknetzes, kein telefonieren ist mehr möglich, kein Internet, ausgefallenes Festnetz

3.
Der Strassenverkehr

Ausfall von Ampelanlagen, Bahnübergangschranken funktionieren nicht mehr, Tunnel werden geschlossen, keine funktionstüchtigen Parkhäuser- und Garagen mehr

4.
Der mediale Sendebetrieb
Der Sendebetrieb von TV und Radio ist zusammen gebrochen.

Exponentielle Entwicklungen


Am Beginn eines Stromausfalls wirst Du noch die Hoffnung haben, dass sich alles gleich regeln wird und die Deckenlampe oder Dein Computer wieder funktionieren werden. Doch je länger ein Stromausfall dauert, desto heftiger werden die Auswirkungen. Mit jeder Stunde Stromausfall wird sich die Auswirkung verdoppeln. Somit wird es auch schwieriger schneller zur gewohnten Normalität zurück zu kehren.

Bedenke:
Ein Stromausfall, der zu einem Blackout mutiert hat seine eigenen expontentiellen Entwicklungen.

Wisse, dass bei einem langanhaltenden Stromausfall die gesamte IT in Europa bzw. in deinem Land ausfällt. Auch wenn der Strom wieder vorhanden wäre, ist mit dem Ausfall von entsprechender Hardware zu rechnen.

Auch die Festplatte auf Deinem Rechner ist hoch empfindlich und auf grossen Servern reagieren diese noch extremer. Die Ausfallquote kann bis zu einem zweistelligen Bereich liegen. Dennoch wird so schnell kein Nachschub von Ersatzteilen vorhanden sein können, da die Lieferketten unterbrochen sind.

Die staatliche Vorbereitung auf einen richtigen Blackout
ist maximal halbherzig und läuft eher nach dem Motto:


Hier gibt es nichts zu sehen!
Wir haben alles im Griff!
Gehen Sie weiter!
Nichts zu sehen hier!
Weitergehen!
Alles ist gut!
Wir schaffen das!


Es ist absolut falsch, dass sich die Politik nicht um das Thema landes- und/oder europaweiter, langanhaltender Blackout kümmert!

Es wird taktisch voll ran gegangen!
Zwar nur Vogel-Strauss-Taktik - aber immerhin!

Bei einem landesweiten Blackout wird bei über 90% der Haushalte kein Wasser mehr aus der Leitung fliessen. Die Toilettenspülung, die Dusche, das Waschbecken sind davon betroffen. Es wird keine Waschmaschine laufen und Du wirst keine Blumen mehr giessen können, Dein Haustier wird kein Wasser mehr zu saufen bekommen, sowie die Tiere in der Landwirtschaft.

In Ballungsräumen wird es daher schnell zu massiven Problemen kommen und die Entstehung von Seuchengefahren wird aufkommen.

Je länger ein Blackout dauert, desto wahrscheinlicher wird, insbesondere in Ballungszentren, der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung.

Das bedeutet auch Plünderungen


Die Lebensmittelproduktion wird aufgrund des Blackouts nicht mehr möglich sein und vorhandene Vorräte schwinden schnell. Es wird auch immer schwieriger bis unmöglich sein die Vorräte an die Bevölkerung, also auch an Dich, zu verteilen.

Logistikunternehmen stellen ihre Dienste ein, die Lieferketten sind somit unterbrochen. Die automatisierten Lager sind durch den Stromausfall offline. Die Transportmittel ohne Treibstoffe.

Sekunden nach dem landesweiten Stromausfall gehen auch die elektrisch betriebenen Kassen im Supermarkt aus, der Bankomat gibt kein Geld mehr aus. Bargeld kann somit nicht mehr in Umlauf gebracht werden.

Auch die in Deutschland rund 14.ooo Tankstellen gehen down, da kein Kraftstoff mehr aus den Tiefen der Tanks nach oben in die Zapfsäule gepumpt werden kann.

Zehntausende Fahrzeuge bleiben in der Folge stehen und blockieren im ungünstigsten Fall die Verkehrswege.

Die Menschen müssen zu Fuss nach Hause
oder benötigen eine Unterkunft


Im Winter sitzen die Menschen in Skiliften und Gondeln fest, in den Bahnhöfen sind Tausende gestrandet und die Flughäfen werden ihre Türen schliessen müssen. Niemand kann dem allem entfliehen, sie werden Stunden, Tage oder gar Wochen am dem Ort verweilen müssen, wo sie sich befinden.

Oder zu Fuss nach Hause gehen


In der Sekunde eines landesweiten Blackout bricht der täglich von 12 Millionen Menschen genutzte Schienenverkehr zusammen. Folglich stranden viele Hunderttausend Passangiere fern von zu Hause ohne Chance auf Heimkehr und benötigen Unterkunft sowie Versorgung.

Je länger ein Stromausfall dauern wird,
desto weniger Hilfs- und Sicherheitskräfte
werden für die Bevölkerung verfügbar sein.


Auch sie möchten sich um ihre eigenen Familien kümmern und auch müssen. Eine Zusammenführung in sicherere Bereiche ist für diese Kräfte seitens des Staates nicht vorgesehen.

Die Kommunikation der Einsatzkräfte an der Basis bricht innerhalb weniger Stunden zusammen. Bürger können keine Notrufe mehr absetzen. Streifen helfen eventuell noch solange wie Kraftstoff zur Verfügung steht.

Der Blackout hat alle im Würgegriff


Nach einem landesweiten Blackout werden viele lebenswichtige Medikamente nur noch für kurze Zeit in den Apotheken gegen Bargeld zu beziehen sein. Es kann kein Nachschub mehr bestellt und wenn doch, dieser kann sowieso nicht mehr geliefert werden.

Nach einem längeren Stromausfall ist es den 300.000 betroffenen Typ 1 Diabetes Erkrankten (alleine nur in Deutschland) nicht mehr möglich das lebensnotwendige Insulin kühl zu lagern.

Auch der Nachschub aus der Apotheke fällt faktisch aus


Dramatische Folgen innerhalb weniger Tage
für die Betroffenen und ihre Angehörigen!


Schon kurze Zeit nach einem landesweiten Stromausfall wird es nicht mehr möglich sein, die 80.000 Dialyse Patienten zu behandeln. Spätestens wenn den Kliniken der Diesel - Nachschub für das Notstromaggregat ausgeht, kann keine lebensnotwendige Behandlung mehr stattfinden.

Nach drei Tagen ohne Wasser stirbt ein Mensch


Denn ohne Strom kann kein Wasser mehr in die Leitungen gepumpt werden. Kranke, Alte, Schwache & Kinder sterben schon früher. Die Aufnahme von verschmutzten Wasser führt zu Magen/Darmerkrankungen die in den überlasteten Krankenhäusern kaum behandelt werden können.

Bei einem Blackout werden auch Wasserwerke nicht mehr funktionieren, sowie die Kläranlagen.

Todesfälle steigen rapide!


Die Bestatter haben genauso wenig Treibstoff zur Verfügung, wie die Sicherheitskräfte im Lande, um die Toten aufzusammeln und abholen zu können.

Die Toten würden gestapelt werden müssen, bis sie nach einem Blackout abgeholt werden könnten. Die Leichen können aufgrund des Stromausfalls auch nicht gekühlt werden.

Die Verwesungen an den Leichen schreiten
von Stunde zu Stunde voran


Die Bevölkerung ist von jeglichen Informationen abgeschnitten, da landes- bzw. europaweit der Strom ausgefallen ist. TV und Radio sind ausgefallen, die Dienste haben die letzten Jahre auf Digitalität umgestellt, somit nutzt Omas oder Opas altes Radio nicht mehr.

Mobile Telefone stellen bei einem
Stromausfall ihre Dienste ein


Für Haus- und landwirtschaftliche Tiere wird es keine Fütterungsmittel mehr geben, da es nichts mehr zu kaufen gibt und der Vorrat aufgebraucht ist. Die Lieferketten sind unterbrochen, die Geschäfte geschlossen.

Bargeld ist mehr als nur knapp.
Könnten die Nachbarn helfen oder
muss das Haustier selbst zur Nahrung werden?


In der Landwirtschaft wird es zu einem Massensterben der Tiere kommen. Lüftung, Heizung, Kühlsysteme, Fütterungs- und Melkanlagen werden nicht mehr funktionieren. Die Tiere müssen notgeschlachtet werden.

Besonders im Sommer kann ein Massentiersterben zu einer Seuchenlage führen, da die Kadaver nicht ordnungsgemäss entsorgt werden können.

Das Ergebnis wird zu erheblichen Versorgungsengpässen führen


Denn Deine tiefgekühlte Ware im Kühlschrank ist entweder schon von Dir verzehrt oder verdorben.

Plünderungen von verzweifelten Hungernden an und in Lebensmittelgeschäften, damit sie an Nahrungsmittel heran kommen könnten, werden diese mit ihrem Gewaltpotential zerstören und es wird daher noch länger andauern, bis ein solcher Betrieb die Versorgung nach einem Blackout wieder aufnehmen kann.

Wenn das betroffene Ladengeschäft
überhaupt noch öffnen wird,
sofern die Kosten der Renovierung nicht zu hoch sind
oder sich kein neuer Besitzer findet,
weil der vorherige durch die Situation verstorben ist.


Alleine in Deutschland gibt es über 64o.oo Aufzüge, die im Falle eines Blackouts stecken bleiben werden.

Wenn in nur 10% je 2 Personen gefangen sind, müssen fast 130.000 Menschen gerettet werden und das während überall Chaos herrscht, sowie Funk- und Telefonnetze zusammenbrechen!

Was tun, wenn nach einem landes- und/oder europaweiten
Blackout den Notstromgeneratoren
der Kernkraftwerke der Kraftstoff ausgeht?


Schaffen es die Verantwortlichen im allgemeinen Chaos und der zusammengebrochenen Kommunikation rechtzeitig Nachschub zu liefern?

Das „Hochfahren“ aller Stromnetze und
deren Synchronisierung wird Tage,
eventuell Wochen oder Jahre andauern können.


Für viele Menschen kommt der Strom ganz selbstverständlich aus der Steckdose. Selten sind die Zusammenhänge eines solchen Stromnetzes bekannt.

Kein Stromnetz ist nur national ausgerichtet, sondern es besteht aus einem europäischen Verbundsystem und eine enge Zusammenarbeit der einzelnen Anbieter garantiert Dir jederzeit Strom aus der Steckdose.

Das Systemverhalten der Stromerzeugeranlagen
ist ein fragiles Geschehen und wehe dem,
es gerät ausser Kontrolle.


Kein „schwarzstartfähiges“ Kraftwerk kann nach einem Blackout wieder von alleine hochfahren. Es benötigt Strom.

Netzartikel über Stromausfall aus der jüngsten Zeit:

Deutschland zu einem totalen Stromausfall
Gutachten des Bundestages,

Die Polizeit kann bei Stromausfall nur zwei Stunden funken
Quelle ∞
Welt

Hamburger Flughafen nach Kurzschluss ausser Betrieb
Quelle ∞ 
tz.e

Literatur:

Marc Elsberg
Titel: "Blackout - Morgen ist es zu spät"
William R Forstchen
Titel: "One second after"
Jonathan Hollerman
Titel: "A Story of Survival"

In Europa gibt es im Moment
in manchen Ländern so genannte Lockdowns.


Die Menschen sind gezwungen zu Hause zu bleiben. Und alleine diese Situation überfordert so manchen -

wie sieht das erst aus, wenn es überall „dunkel“ ist?


Die wenigsten Menschen haben sich jemals Gedanken über die Folgen eines landes- und/oder europaweiten Stromausfall gemacht!

Der Erfahrungshorizont endet bei
„Strom kommt aus der Steckdose“


Das ist leider sehr gefährlich und im Fall der Fälle für viele durchaus tödlich!

Ein Grund mehr, über die Anschaffung (und Förderung) von Elektroautos nachzudenken... smilie_girl_073



Das sind hier nur einige Gedanken zum Thema Stromausfall.
Jetzt könnt Ihr Euch noch informieren.
Im Falle eines Falles nicht mehr!


AlphaLimaEchoXray








Schwedens Beziehungen - Teil 7


Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 7

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

Zu guter Letzt betrachten wir noch ein Ehepaar, das in der „guten alten Zeit“ aufgewachsen ist. 

Carlson (77 Jahre alt) und Lotte (80 Jahre alt) sind zwei reizende ältere Mitmenschen, die im Leben schon vieles durchgemacht haben. 

Seit mittlerweile über 50 Jahren sind die beiden verheiratet, entsprechen jedoch nicht mehr dem aktuellen gesellschaftlichen Beziehungsmodell, worüber sich die unmittelbare soziale Umwelt leider regelmässig belustigt. Eine Begründung kann von den Kritikern trotz intensiver und in Geduld geführten Gespächen nicht genannt werden.

Carlson und Lotte haben vier gemeinsame Söhne, die aus verschiedenen Partnerschaften bislang 12 leibliche Kinder ihr Eigen nennen.

Rechnet man die vollständige Anzahl aller Kinder und Bonuskinder von Carlson's und Lotte's drei Söhnen zusammen,
so ergibt sich die stattliche Zahl von 28 Minderjährigen. 

Carlson und Lotte sind alles andere als glücklich darüber, dass ihre Söhne, obwohl einige sogar - mehrfach - verheiratet waren, immer wieder ihre Ehe- und Lebenspartnerinnen in der Vergangenheit gewechselt haben und zukünftig bestimmt noch wechseln werden.

Wie bereits unter dem Thema ∞
Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden erwähnt, sind alle Kinder und Bonuskinder stets gleich zu behandeln, und diese Regelung gilt auch für die jeweiligen Bonusgrosseltern. 

Auch sie haben das staatlich festgeschriebene Gesetz der Gleichbehandlung achtsam zu befolgen.

Nicht nur, dass es herausfordernd ist, über den jeweiligen Bonskinderbestand die Kontrolle zu behalten, sprich, sich alle Namen zu merken, nein, auch grössere jahreszeitliche Feste werden für die beiden älteren Herrschaften zu echten Herausforderungen.

Es macht einen grossen Unterschied, ob man für 12 Enkelkinder, oder, je nach der jährlichen staatlich verordneten Umgangsplanung für bis zu 28 Kinder, von denen man einige gerade einmal flüchtig kennt, Weihnachtsgeschenke bereit stellen muss. Da jedes Kind auch einmal jährlich Geburtstag hat, müssen auch an diesem Ereignis die Geschenke sorgsam auserwählt werden.

Denn kein Geschenk darf einen höheren Preis haben als ein anderes Geschenk eines anderen Kindes innerhalb der Familien.

Die beiden Senioren bringt das, auch wegen den kläglichen schwedischen Altersrenten, immer wieder an existentielle Grenzen. In einem gemütlichen Gespräch haben sie uns einmal verraten, dass sie sich die Zukunft ihrer Familie anders vorgestellt haben.

Was viele nicht wissen ist, dass bei diesem ganzen Szenario der Gleichstellung und Gleichbehandlung über den Erwachsenen generell, sei es die Grosseltern, die Bonusgrosseltern, die leiblichen Elterteile oder die "Stief"-elterteile, ein Damoklesschwert schwingt.

Denn jedes Kind darf die Erwachsenen "anmelden", sei es beim Jugendamt oder der Polizei, wenn es sich auch nur im Ansatz ungerecht behandelt fühlt.

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst. 


Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern


Euer

2th_smiley-photographer-ani_zpsca0544ac



Schwedens Beziehungen - Teil 6



Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 6

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

Die länger anhaltende Beziehung
in der Serie
"Geschlechterrollen und Beziehungskunde
am Beispiel Schweden"


Wenden wir uns der zeitlich etwas länger andauernden schwedischen Beziehung zwischen zwei Menschen zu. 

Pelle und Paula. 

Pelle, um die 40 Jahre alt, war in seinen jüngeren Jahren einmal ein „schlimmer Finger“, wie der Volksmund zu sagen pflegt. Er hatte sich gerne mit anderen Jungs geschlägert und liebte Parties. Seit er Paula kennen gelernt hatte, "besserte" er sich und wurde zu einem braven, tüchtigen, arbeitssamen Mann.

Paula ist 10 Jahre jünger als Pelle, seit fünf Jahren wegen psychischer Probleme und nach mehrjährigen erfolgreichen Krankschreibungen nun Rentnerin. Denn Psyche ist nicht sichtbar und im Internet gibt es genug Anhaltspunkte, wie man diverse psychische Erkrankungen ohne weiteren Eigenschaden einem Therapeuten darbieten kann.

Allen staatlichen Versuchen und Massnahmen, Paula wieder in das Arbeitsleben einzugliedern, konnte sie geschickt entweichen, denn die Psyche ist nicht sichtbar für einen Arzt.

Da Paula auch Frau ist, muss ihr gesellschaftlich "geglaubt" werden. Sie hat aufgrund ihres Geschlechts schon in der schwedischen Gesellschaft einen "Bonus".

Sie hat eine Menge angeblicher psychischer Krankheitsbilder, die von Depressionen über Angstzustände bis hin zum Borderline-Syndrom reichen. Eine Spinnenphobie, einem Hang  zum Messileben, eine Phobie unter Menschen zu gehen und eine absolute Kontrollsucht - und die reicht nicht nur über ihre Familie, sondern weit darüber hinaus. 

Wenn es ihr in ihrem Leben zu beschwerlich wird, lässt sie sich bei "Vollpension" lieber einige Wochen oder Monate in die Psychiatrie einweisen. 

„Vollpension“ - damit ist die staatliche Versorgung auf Kosten der Allgemeinheit gemeint, denn das schwedische Krankenversorgungssystem ist bekanntlich rein steuerfinanziert. Nun sind die schwedischen psychiatrischen Therapieansätze in Schweden nicht mit dem Rest der Welt zu vergleichen. 

Die Betroffenen haben Einzelzimmer, werden in Einzelgesprächen vom Therapeuten vollumfänglich wahrgenommen und wenn der "Patient" es wünscht braucht er keine Gruppentherapie oder Gruppenarbeiten, wie basteln, töpfern usw. besuchen.

Eine Psychiatrie ist in Schweden mit einem Urlaubshotel vergleichbar und nur eine Klinik in diesem Land ist eine so genannte geschlossene Klinik, in der die "härteren Fälle", meist Straftäter, zu
Besuch sind.

Die Psychiatrie sieht vor, nach Möglichkeit jeden Betroffenen in seiner gewohnten Umgebung zu therapieren, das heisst, die Patienten leben zu Hause, nur mit ein paar kleinen Auflagen.

Bei Paula ist die Auflage, dass sie weder Tag, noch in der Nacht alleine sein soll. Das wird bei Pelle und Paula so gestemmt, dass Paulas Vater, der mehrere hunderte Kilometer weiter weg lebt, jede zweite Woche bei seinem Töchterchen "lebt", während Pelle in der Nachtschicht arbeitet.

Da Paula ihre
Krankheit „schwarz auf weiss“ auf dem Rentenbescheid bestätigt hat, kann sie von ihrer Umwelt, insbesondere von Pelle, grösste Rücksichtnahme einfordern und sich damit bewusst aller unliebsamen Aufgaben im Alltag elegant entziehen. 

Der arme Pelle ist im höchsten Masse koabhängig und seiner Paula hoffnungslos hörig. Er trägt sie förmlich auf Händen und nimmt ihr bereitwillig alles ab, was sie als beschwerlich empfindet. Auch, weil der Therapeut von Paula ihm das gesagt hatte.

Sie dürfe nicht belastet werden.

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-
Gefangen im staatlichen System -


Auf merkwürdige Gedanken kommt man aber, wenn man Paula bei einer Tätigkeit beobachtet, die ihr irgend etwas zu geben scheint. 

So kann sie im Sommer bei brütender Hitze und in der prallen Sonne stundenlang und Tankfüllung für Tankfüllung den Rasen mähen. 

Das tut sie mitunter täglich, sodass man wirklich Mitleid mit dem armen Rasen empfindet. Mit dem gemeinsamen Hund Gassi zu gehen oder im Winter Schnee schaufeln ist dem gegenüber nicht immer so ihre Sache. 

Insbesondere wenn das Wetter nach ihrer Auffassung "schlecht" ist, sieht man Pelle auch nach Rückkehr aus der Spätschicht oft noch kurz vor Mitternacht mit dem Hund laufen gehen. 

Der Hund wurde natürlich auf Paula Wunsch angeschafft, so wie vor einigen Jahren auch die zahlreichen Pferde und die Katzen. Doch nicht Paula kümmert sich um die Tiere, sondern deren Versorgung muss Pelle übernehmen.

Inklusive die Kosten, wie Veterinär, Futter oder Hufschmied.

Paula kann hingegen jedoch völlig problemlos stundenlang mit Freundinnen shoppen gehen, alle 4 Wochen einen Friseurbesuch geniessen oder richtige Parties im Haus schmeissen.

Kurz und gut: 

aus der Perspektive eines Aussenstehenden ist Paula schlicht und ergreifend stinkfaul und sehr Aufmerksamkeitsbedürftig. 

Sie hat ihre eigenen Wege gefunden sich das zu verschaffen, was sie vom Leben gerne hätte. Interessant wäre auch die Frage, wie Pelle das mit seinem Einkommen alles finanziert (Finanzen im schwedischen Privathaushalt wird Gegenstand eines anderen Artikels sein), denn schliesslich lebt Paula auf seine Kosten.

Es ergibt sich daher ein sehr merkwürdiges "Familienbild" bei den beiden. 

Pelle und Paula sind nicht verheiratet, aber seit guten zehn Jahren verlobt, haben keine Kinder, wenn gleich Paula einen stetigen Kinderwunsch hat, den Pelle bislang allerdings erfolgreich verhindern konnte. 

Ein anderes trauriges Partnerschaftsgeschehen also, das nicht zuletzt auf zwanghaften psychologischen Mechanismen beruht. 

Nach aussen hin zeigt die Umwelt volles Verständnis für die angespannte Situation der beiden, um sich hinter deren Rücken beständig „das Maul zu zerreissen“. 

Die Partnerschaft des Typs Pelle und Paula ist ein in Schweden recht häufig anzutreffendes Phänomen. 

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst.

Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern


Euer

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Schwedens Beziehungen - Teil 5



Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 5

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

Die Einwanderfamilie aus der Schweiz.

Chiara und Luca kamen vor ungefähr zehn Jahren nach Schweden und haben einen sehr gut gehenden Betrieb im Tourismus aufbauen können.

Einige Jahre später wurden die beiden Eltern und es war für sie, aufgrund ihres schweizerischen Hintergrundes und ihrer Sozialisierung eine völlige Selbstverständlichkeit, dass Chiara als Mutter jetzt im Betrieb kürzer trat und sich um die Erziehung des gemeinsamen Kindes kümmerte.

Wurden die beiden anfangs von schwedischen Nachbarn und Bekannten zum neuen Erdenbürger beglückwünscht, stellten sich nach guten zwei Jahren zunehmend kritische Stimmen ein.

Schon die Ärzte, die für die Voruntersuchungen von Neugeborenen und Kleinkindern in den Kliniken zuständig sind, frugen bei jedem Untersuchungtermin, ob sie das Kind schon in der
Dagis angemeldet hätten, denn nur so sei doch eine „richtige“ Erziehung und Sozialisierung gewährleistet.

Mittlerweile ist das Kind viereinhalb Jahre alt und Chiara und Luca werden von ihrem ehemals recht grossen Teil ihres schwedischen Bekanntenkreises geschnitten, weil dort überhaupt kein Verständnis für den vermeintlichen Sonderweg des Ehepaares aus der Schweiz besteht.

Unter anderem ziehen sich aufgrund dieses
Sonderweges mehr und mehr die schwedische Kundschaft, die den beiden die letzten Jahre die Treue gehalten haben, zurück. Es kann nicht sein, dass andere etwas anderes machen, als der Schwede selbst!

Das Kollektiv übernimmt die Sanktionen
gegen Aufmüpfige im System!


versteckspiel
-
Versteck Dich! Die Vollstrecker des Systems suchen Dich! -


In einem langen Gespräch haben uns die beiden kürzlich mitgeteilt, dass sie demnächst ihre Rückwanderung in die Schweiz beginnen werden, denn ein Aufwachsen im schwedischen Erziehungssystem nach dem Einsetzen der staatlichen Schulpflicht wollten sie ihrem Kind nicht zumuten.

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst.

Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern

Euer

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Schwedens Beziehungen - Teil 4




Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 4
 
Lassen Sie uns einen kurzen Blick auf die Fragen von Unterhalt und Umgangsrecht mit gemeinsam erzeugten Kinder im Falle einer Trennung werfen. 

Unabhängig von der rechtlichen Form des Zusammenlebens der Eltern sind beide Elternteile im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit zum Unterhalt verpflichtet. 

Der Elternteil, dem das Kind von Gerichts wegen
nicht dauerhaft zugewiesen ist, zahlt Barunterhalt und nur dieser Punkt war Marielles Motivation mit den Kindern. Auch der Elternteil, dem das Kind nicht dauerhaft zugewiesen ist, hat natürlich ein Umgangsrecht und das wird in der Regel sehr praktisch gelöst. 

Eine Woche lebt das Kind bei einem Elternteil, die nächste Woche beim anderen Elternteil.
Da bleibt oft eine Menge Zeit „auf der Strasse“ (Reisezeit). 

Ist die Entfernung allzu gross, werden andere „
Blockaufenthaltslösungen“ für das Kind gefunden. 

Dass Kinder also wochenweise in eine andere Schule gehen, ist durchaus üblich (was eine der denkbar grössten Katastrophen für das Kindeswohl ist) und dass die Kinder kaum feste Freundschaften schliessen können liegt auf der Hand.

Der jeweilige Lebensabschnittspartner, der nicht leibliche Mutter oder leiblicher Vater ist, bezeichnet die wochenweise zu Besuch weilenden Kinder als „
Bonuskinder“ („bonusbarn“).

Machen wir das Bild noch ein wenig komplexer. 

Stellen wir uns ∞ 
Marielle (Mutter von drei Kindern, diese von drei unterschiedlichen Väter) und einen der Kindeserzeuger (Vater von 4 Kindern von vier verschiedenen Frauen) vor. 

Das ergibt ein hochkomplexes Gebilde, was die Organisation angeht. 

Nimmt man alle beteiligten Erzeuger und Mütter mit ins Bild, werden die praktischen Probleme bald unlösbar. Schlimmstenfalls sind eine Menge Kinder gleichzeitig während einer Woche bei einem Elternteil. 

Juristisch müssen alle gerade im Haushalt lebenden Kinder gleich behandelt werden. Da wird peinlich darauf geachtet, dass kein Kind ein grösseres eigene Zimmer hat, als das andere oder gar eine Pommes Frites mehr auf dem Teller!

Wenn wir in dieser "
Familienstruktur" an Geburtstage oder gar an Weihnachten denken, wird das eine ziemlich teure Angelegenheit (dazu später noch mehr aus der Grosselternperspektive). 

Auch psychologisch hinterlässt dieses Konstrukt tiefe Spuren: 

wegen des "
Gleichbehandlungsgesetzes" werden viele Männer gezwungen „fremde Gene“, d.h. die Kinder seiner Partnerin aus anderen, früheren Beziehungen, mit zu versorgen und mit zu erziehen. 

Diese Art des Zusammenlebens ist, von wenigen Ausnahmefällen abgesehen, ist zutiefst gegen menschliche Urprinzipien und macht die betroffenen Männer wegen der andauernden Zwangslage, die gegen die natürliche Ordnung streitet, auf Dauer zu psychischen Wracks. 

schwedischefamilienstruktur
-
Ab dem dritt Geborenen zahlt der schwedische Staat
neben dem regulären Kindergeld für alle Kinder,
einen separaten Bonus.
Je mehr Kinder, desto mehr füllt sich die Haushaltskasse.
-


Ein anderer Aspekt solcher „
Scheinfamilienkonstrukte“ ist die Frage, wie sich denn die Eltern, die Leiblichen oder nicht Leiblichen, um die gerade im Haushalt lebenden Kinder kümmern. 

Das Schlüsselwort heisst hier „Qualitätszeit“. 

Das ist die beste und am höchsten gelobte Form des Zusammenseins von Eltern und Kindern. 

Der unbefangene Leser mag dabei an eine intensive Beschäftigung der Erwachsenen mit den Kindern denken. Spontan kommen Gedanken an lange Spaziergänge, einen Tag am Badesee oder das gemeinsame Verwirklichen von Projekten, wie z. B. der Bau eines Baumhauses in den Sinn. 

Weit gefehlt, denn hinter der "Qualitätszeit" verbirgt sich diejenige Zeit, die für die Erwachsenen die höchstmögliche Qualität bei gleichzeitiger „Ruhigstellung“ der Kinder beinhaltet. 

Folgen wir einer "Familie" bei einem gemeinsamen Tag am Badesee und das ist wiederum auch ein Tatsachenbericht!

Für die Kinder werden bei der Vorbereitung für die Qualitätszeit Berge von Süssigkeiten und Spielsachen eingekauft, eingepackt und es werden andere Familien mit Kindern mit eingeplant, damit die Kinder sich unter- und miteinander beschäftigen können. 

Optimaler Weise gibt es am Urlaubsort, sei es der Campingplatz im eigenen Land oder bei einer Auslandsreise, eine externe Kinderbetreuung mit einem reichlich angefüllten Tagesprogramm.

Was auch erklärt, warum „All-Inclusive“ Urlaube mit Animationsprogramme für die Kinder so unglaublich attraktiv bei schwedischen Familien ist. 

Das Gewissen der Eltern ist somit entlastet, denn um die Kinder wird sich gekümmert und sind gut versorgt, was bedeutet, dass die Eltern sich in aller Ruhe vor einen Film setzen, sich ausgiebig gutem Essen widmen können, und am Abend, wenn die Kinder im Bett liegen, dem Alkohol zuneigen. Denn in Schweden selbst ist Alkohol sehr teuer.

Sie sind schockiert? 

Das waren wir auch! Aber dieses Konzept entspricht exakt dem gesellschaftlichen Erziehungsmodell bei dem bereits Einjährige in der Kindertagesstätte untergebracht werden, um unter beständiger Fremderziehung die Eltern zu entlasten. Daher sind viele Tagesstätten von morgens um 5 Uhr bis spät Abends um 18 Uhr, oft auch bis 20 Uhr geöffnet. Fast jedes grössere Kaufhaus, das Wert auf sich legt, unterhält Betreuungszentren für die Kinder von einkaufender Eltern.

Als Hintergrund sei angemerkt, dass in Schweden das Vollerwerbsmodell aller Erwachsenen das Idealbild darstellt und da müssen die Kinder eben zugunsten der Wirtschaftsleistung ein Opfer erbringen. 

Dumm nur, dass die Kinder, wie es meist den schwächsten Beteiligten in einer Situation ergeht, dabei erst gar nicht gefragt werden ob sie das wollen oder nicht.

Schliesslich geht es politisch nur darum, Kinder zu gefügsamen Mitgliedern eines Gesamtkollektivs zu erziehen, damit sie als Erwachsene nicht mehr seitens des Staates stark gemassregelt werden müssen.

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst. 

Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern

Euer

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Schwedens Beziehungen - Teil 3



Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 3

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

In die Schublade der beiden Frauen von Marielle und Berit gehört auch
Erika

Erika ist Ende 20 und stylte sich stets wie ein Fotomodell. Am schlanken Körper trug sie regelmässig Klamotten im Wert eines gebrauchten Kleinwagens. 

Ihr Faible für zahlreiche Wellness-Wochenenden rund um den Erdball, von denen sie stets in den "Fika"pausen auf Arbeit schwärmte, war ein fester Bestandteil ihres Lebens. 

Erika war mit dem ebenfalls sehr schönheitsbewussten und gut aussehenden Patrik liiert. 

Nach einiger Zeit ist es geschehen und Erika wurde plötzlich schwanger. 

Das Kind kam auf die Welt, die Traumfigur verschwand und Schwangerschaftsstreifen blieben deutlich sichtbar. Der Busen entdeckte die Erdanziehungskraft, die Haare verloren durch die Schwangerschaft ihre Kraft und folgten diesem.

Sämtliche Wellnessorgien konnten auf die Schnelle nicht helfen, ganz zu schweigen von dem Stress der jungen Mutter, denn das Kind war nicht ganz unproblematisch. 

Patrik zog kurzerhand seine Konsequenzen und bezog ein anderes Schlafzimmer im Haus. Auf die Geschichte wurden wir aufmerksam, als die offensichtlich verheulte Erika sich mit der Frage, wie das denn juristisch bei einer Trennung aussähe, an uns gewandt hatte. 

Gut, die Frage war nachvollziehbar, doch der eigentliche Hammer war der Gegenstand ihrer Frage. 

Da ging es nicht um Fragen rund um den Unterhalt oder das Sorge- und Umgangsrecht für das Kind der beiden. 

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-
Eine Lebenssituation spiegelt den menschlichen Charakter wider -


Oh nein!

Sie wollte ausschliesslich wissen (und das betonte sie ganz deutlich), wer denn jetzt das Eigentum an der gemeinsam auf ihrem Grundstück erbauten Sauna habe. Die hatte nämlich Patrik gebaut.

Das hat uns, obwohl wir eigentlich mittlerweile ziemlich abgebrüht und einiges gewohnt sind, dann doch die Sprache verschlagen. 

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst. 

Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern


Euer

2th_smiley-photographer-ani_zpsca0544ac







Schwedens Beziehungen - Teil 2



Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 2

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

Ein anderes Beispiel in unserer mehrteiligen Serie "Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden" ist
Berit

Berit hat es nicht so mit Kindern, denn "die" machen nur Arbeit, Dreck, Ärger, sind laut und kosten Geld.

Deswegen hat sie sich rigoros gegen Kinder entschieden. 

Ihre Leidenschaft liegt mehr im Bereich „
schönes Wohnen“. Alle paar Jahre hat Berit zwar keinen Kinderwunsch, sondern den dringenden Wunsch nach einem neuen Haus, das genau ihren jeweiligen Vorstellungen entsprechen muss. 

Berit hat einen gut bezahlten Job und ist dort auch relativ häufig anzutreffen. 

Sie kann sich recht komfortabel selbst versorgen und benötigt nur einen Mann in einer längeren Beziehung wenn es wieder einmal nach ihrer Ansicht nach an der Zeit ist, ein neues Haus für sich erbauen zu lassen.

Als wir Berit vor ungefähr zehn Jahren kennen gelernt hatten, lebte sie mit ihren damals 36 Jahren, in ihrem dritten „Traumhaus“.  

Eine gemeinsame Bekannte hatte Berit uns damals mit den Worten:
Das ist die Frau „neuer Mann, neues Haus“ vorgestellt.

Die Beziehungen zu den temporären „Hauslebensabschnittspartnern“ dauern i. d. R. zwei Jahre. 

Berits „Beuteschema“ ist einfach: 

wenn sie das Verlangen nach einem neuen Haus überkommt, sucht sie zielgerichtet nach körperlich sehr robust gebauten und nicht überdurchschnittlich intelligenten männlichen Handwerkern, bevorzugter Weise von Beruf Zimmermänner. 

Gerne solche Männer, die, was hier in Nordschweden bei dieser Klientel häufig der Fall ist, über ein gutes Materiallager an Baustoffen auf ihrem eigenen Hausgründstück verfügen. 

Die armen Lebensabschnittsmänner werden, nach dem Berit sie ins Bett geschleust, dann gescheucht und angetrieben hat, bis, typischerweise binnen eines Jahres, ihr neues Heim fertig gestellt ist. 

Zur Arbeit angetrieben werden die ergebenen Handwerker mit Gesäusel und grosser Hoffnung über eine gemeinsames Zukunft, die in dem neuen Heim stattfinden soll. 

Sind alle groben Mängel am neu erworbenen und gebraucht gekauften Haus beseitigt und das "neue" Haus ist wunschgemäss fertig gestellt, bekommt der Zimmermann auf brutalste Weise seine Koffer vor die Tür gestellt. 

Was sich in dieser Mann-Frau Konstellation rächt, ist der schwedentypische juristische Beziehungsstatus. 

Geheiratet wird im Prinzip nicht mehr, sondern es wird in einer nicht ehelichen Partnerschaft zusammen gelebt, die auf den schwedischen Namen „Samboförhållande“ hört (ausgesprochen: Sambuförhollande).

Diese Art von Zusammenleben birgt den konkreten juristischen Haken, dass es bei einer Trennung keinen „Zugewinnausgleich“ gibt. 

Prinzipiell gehört jedem das, was ihm eben gehört und nur wer sehr clever ist, macht zusätzlich noch einen Partnerschaftsvertrag.

Berit ist sowohl clever als auch berechnend. Der arme Häuslebauer steht am Ende übel abgezockt und mit leeren Händen da.

Emotional und finanziell.

Immerhin durfte er während der Bau- und Mängelbeseitigungsphase sein bescheidenes Leben mit Berit teilen.

Eine bittere Ironie. 

Sowohl Marielle als auch Berit sind eigentlich nichts anderes als "moderne Prostituierte". 

Sie haben sich einem Mann (in Marielles Fall eine kürzere, in Berits Fall eine längere) Zeit hingegeben, um sich damit eine geldwerte Gegenleistung zu erkaufen. 

Prostitution ist in Schweden strafbar, zumindest auf der Käuferseite, was im Klartext bedeutet, dass die Frauen (weil ihnen das Gesetz die typischerweise schwächere und schutzwürdigere Position zuweist) immer straffrei sind. 

Marielle und Berit haben ihre jeweiligen „Männer“ für die Befriedigung ihrer eigenen Wünsche und für die egoistische und eigennützige Erreichung ihrer Ziele in einem diversen Zeitrahmen benutzt (und werden es vermutlich auch weiterhin mit Männern so machen). 

Marielle hat sich systematisch Unterhaltsschuldner für „ihre“ Kinder ausgesucht, die somit ihren Lebensstandard sichert und Berit hat sich im Laufe der Jahre (bis jetzt, 2020) fünf Häuser bauen lassen. 

Was Berit und Marielle nicht bedenken ist, dass zu ihrer Ausnutzung am jeweiligen Mann diese zusätzlich in die Strafbarkeit wegen Prostitution getrieben haben.

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Bau mich glücklich und reich, du armseliges Männlein!


Weil es thematisch gerade so gut passt, sei an dieser Stelle noch ein kurzer Exkurs in die Strafbarkeit wegen Sexualvergehen gestattet. 


Schweden liegt bei den internationalen Vergewaltigungunsstatistiken mit an der Spitze. Doch der Begriff „Vergewaltigung“ wird im Strafrecht in den europäischen unterschiedlichen Ländern ganz unterschiedlich gebraucht.

Daher sind vergleichende Statistiken mit äusserster Vorsicht zu geniessen. In Schweden gibt es nämlich seit 1.7.2018 einen Straftatbestand, der weltweit einmalig sein dürfte!


Nämlich den Straftatbestand der „Vergewaltigung aus Unachtsamkeit“. 

Das bedeutet , dass ein Täter wegen Vergewaltigung verurteilt werden kann wenn er - auch ohne Vorsatz - in grober Art und Weise nachlässig war hinsichtlich der Frage ob der andere Part sich freiwillig beteiligt hat, oder nicht - übersetztes Zitat von der Website derschwedischen Staatsanwaltschaftsbehörde - Und eine zunächst eventuell vorliegende Einwilligung ist nach der neuen Gesetzeslage jederzeit - auch „in Action“ - widerruflich, was in der Praxis zu einer Art „neuen Zölibats“ (in erster Linie bei Männern) führt. 

Denn Verurteilungen gibt es im Regelfall allein auf Zeugenaussagen der Frau hin und ihr wird ohne grosse Nachfragen geglaubt.

Wenn Frau das behauptet, ist es so und wehe es würde wer an diesem rütteln! Frauen haben in Schweden schon alleine wegen ihres Frauseins einen Bonus, der von ihnen auch auf allen Ebenen ausgeschlachtet wird.


Diesem Risiko setzen sich nur wenige Männer gerne aus.

Auch Beweisvideos in Sachen Einverständnis helfen nach Ansicht der schwedischen Gerichte in diesen Fällen nicht weiter.
Übrigens kann eine Frau auch Jahre nach dem Geschlechtsverkehr mit wem Strafanzeige wegen Vergewaltigung stellen. Es ist im Gesetz keine zeitliche Begrenzung vorgesehen.


Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst. 

Die bisherigen Beiträge
unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern


Euer

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Schwedens Beziehungen - Teil 1



Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
Teil 1

Für den Beginn unserer mehrteiligen Serie "Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden" greifen wir uns vorab zum besseren Verständnis aus den gängigen 60 Geschlechtsidentitäten

(hier eine vollständig, aber nicht abschliessende, ∞ Liste)

einfach zwei Geschlechtsidentitäten heraus, nämlich Mann und Frau.

Ganz klassisch und schöpfungsgemäss (komisch übrigens, dass gerade diese beiden Geschlechtsidentitäten in der verlinkten Liste überhaupt nicht auftauchen).

Lassen Sie uns anhand einiger Beispiel aus dem wirklichen Leben (alle Namen sind natürlich geändert) die Realität der Geschlechterrollen und die Funktionsweise von Beziehungen in Schweden beleuchten.

Dass Schweden ein Vorreiter in Sachen Gender und Gleichstellung ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Wie wirken sich aber diese „Segnungen“ im Alltagsleben aus und welche Schlüsse könnten wir daraus ziehen?

Ist das neuartige Zusammenleben auf den Säulen von Gender und Gleichstellung wirklich alles so gülden, wie es scheinbar glänzt?

Schaun mer mal!

schwedenbeziehungen_teil1
- Schwedens Idylle - ein güldenes Zeitalter? -

Da hätten wir an erster Stelle die nach aussen hin so genannte "gleich gestellte" Vorzeigefrau in der Gesellschaft.

Ihr Name:
Marielle.

Marielle ist in den 30ern und eine nicht völlig unattraktive Frau. Stets gut und modisch gekleidet, bei Kolleginnen und Kollegen in der Firma wegen ihres ausgesprochen kommunikativen Wesens sehr geschätzt.

Als wir Marielle kennen lernten, war sie Mutter von zwei Kindern, die Details ihres Familienlebens breitete sie völlig offen auf diversen sozialen Medien aus und das dort dargestellte Bild weckte den Anschein einer geordneten und harmonischen kleinen Welt.

Komisch nur, dass auf den geteilten Augenblicksbildern in den sozialen Plattformen des Lebens niemals Männer zu sehen waren.

Nach und nach erhellte sich dieses kleine Geheimnis:
Marielle war eine überzeugte Singlefrau - und Mutter!


Und das mit den Kindern war nämlich so:

Gelegentlich kam in Marielle der Wunsch auf noch einmal Mutter werden zu wollen.

Der jeweilige Erzeuger wurde nach ihrem persönlichen Kriterienkatalog, nach Priorität fein säuberlich geordnet von ihr ausgespäht.

1. Finanzielle Leistungsfähigkeit,

2. Aussehen (der Phänotyp passend zu ihrem Idealbild)

und
3. Unterwürfig muss er sein, denn schliesslich wurde der Erzeuger nach begonnener Schwangerschaft in die Verbannung geschickt.

Woher wir das wissen?

Marielle hatte ganz offen und freizügig bei einer Tasse Kaffee über alles gesprochen, als wir ihr die Frage nach ihren Vorstellungen von Familie gefragt hatten.

Sie wollte sich in erster Linie nicht auf die (in Schweden überaus grosszügigen) staatlichen finanziellen Transferleistungen des Staates (sprich Elternzeit und bei Krankheit eines Kindes, Kindergeld und den Zuschuss ab dem dritten Kind) verlassen, sondern wünschte sich parallel dazu noch einen zahlungsfähigen und vor allem zahlungswilligen Erzeuger ihres Nachwuchses.

Natürlich sollte er auch blond, blauäugig und
auch sonst nicht hässlich sein.


Nach erfolgreicher Bewältigung seines Auftrages sollte der zukünftige Kindsvater bitte wieder möglichst schnell aus ihrem Leben, aber nicht von ihrem Bankkonto, verschwinden.

Zwei Männer hatte sie bisher auf diese Weise in jeweils etwas halbjährigen „Erzeugergemeinschaften“ verschlissen und die Vorstellung eines klassischen Familienlebens mit nur einem Mann an ihrer Seite war für sie ein Horror.

In den Jahren, in denen wir sie als Kollegin erlebt haben, sind ihr - von den Kindern abgesehen - keine "grossen Würfe" im Leben gelungen.

Das mag in erster Linie der Tatsache geschuldet sein, dass sie im Grunde so gut wie nie am Arbeitsplatz anwesend war.

Denn die bereits erwähnten sehr generösen Möglichkeiten, in Schweden Elternzeit zu nehmen und bei Erkrankung eines Kindes unter Inanspruchnahme von Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu Hause bleiben zu können, bis das jeweilige erkrankte Kind wieder gesund ist, nahm sie wie selbstverständlich ausgiebig in Anspruch.

Aufgrund ihrer persönlichen Umstände war sie für den Arbeitgeber nun unkündbar.

Dennoch war sie im Kollegenkreis stets geschätzt - wahrscheinlich deswegen, weil sie kaum anwesend war und wenn sie da war, hatte sie jede Menge zu erzählen.

Was der schwedischen Mentalität sehr entgegen kommt, denn in diesem Punkt ist man ein "sozialer Mensch" und nur das zählt.

Grosse Fehler konnte sie wegen ihrer seltenen Anwesenheit an der Arbeitsstelle nicht begehen, weswegen sie dem Arbeitgeber auch nicht wirklich unangenehm aufgefallen wäre.

Zurück zu unserem letzten Gespräch mit ihr:

Ihr jüngstes Kind war gerade drei Jahre alt geworden und sie war, zur Sicherstellung der Versorgung dessen, was sie als Familie betrachtete, wieder auf der Suche nach einem neuen Erzeuger für „Wunschkind“ Nummer drei.

Rein betriebswirtschaftlich völlig vernünftig, denn Risiken wollen, wie bei einer Anlagestrategie, gut gestreut werden.

Nur so kann beim Ausfall eines Zahlungsverpflichteten das komfortable Überleben aller sicher gestellt werden.

Durch soziale Medien konnten wir ein Jahr später erfahren, dass ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt waren. Sie hatte einer Tochter das Leben geschenkt und

Marielle ist kein Einzelfall.
Von diesen Frauen gibt es in Schweden mittlerweile sehr viele.
Das Ergebnis von Frauenförderung, Emanzipation -
politisch gewollt und massiv gefördert!


Schwedischen Männern sind die Absichten dieser Frauen wohl bewusst, doch um einmal wenigstens ein paar Monate kurz poppen zu können und die Idylle eines Familienlebens mit gestalten zu können, bezahlen sie am Ende lieber die nächsten 18 Jahre Unterhalt.

Natürlich gibt es auch schwedische Männer, die nicht auf diese Masche solcher Frauen herein fallen und sich mit einem Singledasein mit allen Konsequenzen und Freuden eingerichtet haben.

Soweit der heutige Einblick hinter die Gardinen Schwedens. Die scheinbar heile Welt des Landes der Pippi Langstrumpf, ist ein einziger menschlicher Trümmerhaufen, der beständig seine Opfer frisst.

Die bisherigen Beiträge unserer mehrteiligen Serie
Geschlechterrollen und Beziehungskunde am Beispiel Schweden
finden Sie hier:

Beitrag 1 -> Marielle, die Frau, die Väter sucht
Beitrag 2 -> Berit. Neuer Mann, neues Haus, neues Unglück?
∞ Beitrag 3 -> Zwischen Gurkenscheiben und Windeln
Beitrag 4 -> Unterhalt und Aufenthaltsrecht in Schweden
Beitrag 5 -> Einwanderfamilien ./. staatliche Erziehungsformen
∞ Beitrag 6 -> Mit der Psychoschiene die Tyrannei ausüben
Beitrag 7 -> Die staatliche Abzocke von Grosseltern


Euer

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Probleme ignorieren



Von der Kunst Probleme zu ignorieren

Die lieben Schweden sind ausserordentlich begabt wenn es darum geht, sich problembehafteter Herausforderungen anzunehmen.

Gilt es, in einem Prozess des scheinbaren maximalen Diskurses eine »Lösung« zu finden, bei deren Findung alle Positionen ausserhalb der gedanklichen extremen »Mitte« (lies: der Ansicht von der anzunehmen ist, dass sie die Gewünschte ist) tunlichst in keinster Art und Weise zu äussern sind.

Ein Beispiel zum Verständnis:

eine »wichtige« Besprechung in einem Unternehmen ist anberaumt.

Erörtert werden sollen neue Arbeitsabläufe. Das tatsächliche Problem im vorliegenden Beispielsfall liegt in Wirklichkeit darin, dass die IT- Systeme des besagten Unternehmens grundlegende Fehler haben, mit denen alle Angestellten und sogar Kunden täglich zu kämpfen haben, und welche die Arbeitseffektivität des Unternehmens mindestens um die Hälfte reduzieren.

Über neue Routinen und Abläufe zu reden ist also von vornherein völlig sinnlos, weil sich das eigentliche Problem an ganz anderer Stelle befindet.

Wie wird eine solche Besprechung (auf schwedisch »möte« genannt) verlaufen?

Im anglo-amerikanischen Sprachraum gibt es dafür den schönen Begriff des »elephant in the room«.

Wikipedia belehrt uns:

»Der Elefant im Raum ist eine aus dem angelsächsischen Sprachraum stammende Metapher (elephant in the room), die seit der Jahrtausendwende auch im deutschen Sprachraum an Popularität gewonnen hat.

Der Anglizismus bezeichnet ein offensichtliches Problem, das zwar im Raum steht, aber dennoch von den Anwesenden nicht angesprochen wird.

Die Gründe für das Schweigen können vielfältiger Natur sein, beispielsweise die Angst vor persönlichen Nachteilen und Repressionen oder die Furcht, jemanden – womöglich Anwesende – zu verletzen, ein Tabu zu brechen oder die ungeschriebenen Regeln politischer Korrektheit zu missachten.«


Eine sehr gut gelungene Beschreibung des Begriffes (und des Zustandes).

Eine Punktlandung für die schwedische Mentalität und dem schwedischen Umgang mit Problemen und deren möglichen Lösungen sozusagen. Wir erinnern uns an das noch immer in der schwedischen Gesellschaft allgegenwärtige ∞ »
Jantelagen«.

In diesem Beitrag ist der tiefere Sinn des Jantelagen beschrieben, sowie dessen Auswirkungen und Widersprüche.

Zurück zu unserer Besprechung in Schweden.

Machen wir doch eine kleine Kreativitätsübung und stellen wir uns die Situation ganz praktisch vor:

Ein mittelgrosses Besprechungszimmer mit Tischen und Stühlen in üblicher Anordnung. Zehn Teilnehmer strömen nach und nach in den Raum. Alle sind pünktlich (denn es gibt in Schweden nur wenig Schlimmeres, als zu spät zu einem Meeting zu kommen - man könnte ja negativ auffallen).

Es wird also langsam enger im Raum, und das liegt nicht zuletzt daran, dass in der Mitte des Raumes ein afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) in seiner vollen typischen Größe (ca. 3,70 hoch und 6,6 Tonnen schwer) steht.

Das Beste ist, der Elefant ist rot.
Somit für alle nicht zu übersehen, nicht einmal mit Sonnenbrille.


Im Gedenken an Seth Godins legendäre »purple cow« müsste man jetzt eigentlich erwarten, dass sich alle Menschen im Raum - laut »wow« und »unglaublich« raunend - um den Elefanten gruppieren, um diesen Exoten zu bewundern.

Doch nein, dem ist nicht so.

Geistern gleich schleichen die Menschen im Raum um den nicht zu übersehenden Giganten - der es sich nun gemütlich macht und sich hinlegt, wodurch er noch mehr Raum einnimmt. Die Anwesenden machen komische körperliche Verrenkungen, um ihn nicht einmal auch nur zu berühren.

Alle sprechen sogar mit sehr gedämpfter Stimme um das gefährliche Monster - das eigentlich nur ein friedliebender Vegetarier ist - nicht aus seinem beginnenden Dämmerschlaf zu erwecken.

Allerlei »Beschwichtigungsgesten« unter der Belegschaft ihren Kollegen gegenüber sind zu beobachten.

Genug des fiktiven kreativen Bildes;
zurück zur ernüchternden schwedischen Alltagsrealität.

In unserer Besprechung werden zunächst einmal - zur Stärkung des Zusammenhaltes - allerlei eigentlich völlig sinnlose verbale Belanglosigkeiten ausgetauscht.

Hervorragend bieten sich dafür z. B. schon längst vor Wochen schon ausführlich besprochene und bereits beschlossene Änderungen in unbedeutenden Detailfragen an.

Gemischt mit subtilen Unmutsbekundungen über bereits "gelegte Eier" und stets in Frageform gekleidet, bietet sich hier ein gefundenes Fressen für alle Arten und Weisen der Arbeitszeitvernichtung.

Und vor allem:

Der scheinbar schlummernde Elefant in der Mitte des Raumes wird hierdurch ganz sicher nicht aufgeweckt.

Sich dem Thema in aller gebotenen Behutsamkeit annähernd wird sodann ein vermeintlich workshopartiges Element in die Besprechung eingebracht;

eine kleine Gruppenarbeit eben.

Eingeteilt in zwei Gruppen zu je drei und einer solchen mit vier Teilnehmern soll nun mit der Zeitvorgabe von 20 Minuten das Thema:

»Welche Möglichkeiten kann es in unserer Organisation für eine weitere Verbesserung der Arbeitseffektivität geben« beackert werden.

Spätestens jetzt bekommen Gruppenteilnehmer mitteleuropäischer Abstammung mit einem IQ über der Zimmertemperatur akute Atemnot.

Eine Herausforderung, erleben wir doch soeben eine gedankliche Kontradiktion, denn was soll da noch »weiter« verbessert werden?

Wo nichts ist kann nichts »weiter« verbessert werden.

flower_sweden
- Wehe, du wagst es,
Dich aus der sozialen Gruppe hervor zu tun! -



Halt! Rein denklogisch wäre jede Überschreitung der Nullinie ins Positive hinein schon irgendwie eine Verbesserung. Gut.

Weiteratmen und zurück zur Gruppenarbeit.

Es werden nun allerlei Ideen auf Flipchartpapier (im Grunde alles andere als umweltfreundlich, aber es gibt noch Gebiete, in denen die »Heilige Greta Thunberg« sich erfreulicherweise noch nicht durchgesetzt zu haben scheint) gepinselt nachdem es ungefähr 10 der anberaumten 20 Minuten gedauert hat, im aktiven Diskurs einen Gruppenteilnehmer auszuerkoren, der die »Ergebnisse« aufs Papier bringen und diese nachher in der »Präsentationsrunde« vor der gesamten Gruppe präsentieren wird.

Eigenartig übrigens, dass trotz des lähmend langsamen Prozesses immer dieselben Personen zu Gruppensprechern gewählt werden.

Das sei aber nur am Rande angemerkt.

Oh - und natürlich denken wir unbewusst immer an den kolossalen Vierfüßer in unserer Mitte. Genau genommen denken wir nicht nur ab und zu an ihn, sondern er ist gleichsam wie eine Wäscheklammer, die unser Gehirn umschließt, unsere Gedanken einzwingt und uns so davon abhält erst gar nicht an wirklich kreative und innovative Ideen zu denken (geschweige denn eine solche Idee auch nur verbal anzudeuten).

Und so werden also im Maschinengewehrtempo altbekannte und hinreichend, ausgelatschte »ungefährliche« Ideen aufs Papier geschrieben, die von allen Besprechungsteilnehmen erwartungsgemäß als wohlwollend und nicht störend akzeptiert werden können.

Vor allem solche, die den riesigen Vierfüßer in der Mitte des Raumes auf keine auch nur denkbarste Art und Weise stören könnten.

So werden nun nach 20 Minuten die Ergebnisse eingesammelt und von den unter grossem Zeitaufwand ausersehenen Gruppensprechern präsentiert.

Der anwesende Chef lobt - wie stets in solchen Fällen - das ausgezeichnete Engagement aller Gruppenteilnehmer, ja, er badet geradezu in Lobeshymnen (»dass er stolz auf seine wertvollen Mitarbeiter sei, blablabla«).

Dann wird die eindrückliche Show erst einmal für eine »Fikapause« (dazu an anderer Stelle mehr - in aller Kürze: eine Art bezahlte Kaffee- und Schwätzpause, deren eigentliche Dauer von 15 Minuten in der betrieblichen Praxis im Regelfall mindestens um das Doppelte überschritten wird) unterbrochen.

Frisch im Kaffee (selbstverständlich auf Kosten des Arbeitgebers) gebadet geht es sodann - deutlich schleppender, um den derzeit friedlich in der Mitte des Raumes schlummernden Elefanten nur nicht etwa aufzuwecken - zurück in unsere Besprechung.

Dort wird vom Chef mit leiser, kaum vernehmbaren Stimme verkündet, dass all die vielen wertvollen Vorschläge nun gesammelt und einer eigens für das anstehende Problem eingesetzten standortübergreifenden Arbeitsgruppe zur Sortierung und Auswertung zugeleitet würden.

Immerhin sei in den überaus wichtigen zur Diskussion stehenden Fragen nichts entschieden und man würde sich von Seiten der Unternehmensleitung zu gegebener Zeit mit einem Feedback zu den eingebrachten Vorschlägen und den beabsichtigten Massnahmen äussern.

Die Besprechung ist damit beendet.

Die - zumindest noch rein physisch - anwesenden Besprechungsteilnehmer versetzen sich plötzlich in einen Zustand hektischer Betriebsamkeit und steuern - mit der leeren Kaffeetasse in der Hand - zielgerichtet in Richtung Ausgang.

Genau genommen ist die Tür des Besprechungszimmers nur eine notwendige Zwischenstation auf dem Weg zur vollautomatischen Kaffeemaschine. Und es ist Eile angesagt, denn wer will schon vor der Kaffeemaschine in der Warteschlange anstehen?

Der Aufbruch ist gar so hektisch, dass sogar das Risiko bestehen könnte den noch immer - einem Buddha gleichend in der Mitte des Raumes thronenden - Elefanten zu touchieren.

Ein solcher Fauxpas würde freilich auf der Stufe mit einer Todsünde stehen, weswegen manche aus dem Raum Eilenden ganz unvermittelt scheinbar ellipsoide Laufbahnen einschlagen um zügig zur Tür zu gleiten.

So sieht sie aus, die schwedische Art Probleme zu lösen.

Kurz zusammen gefasst:

1. Der wahre Kern (bzw. die Ursache) eines Problemes darf unter keinen Umständen angesprochen werden.

2. Es ist stets der Anschein aktiver Teilnahme zu erwecken.

In Japan wird diese Kunst als »Inemuri« bezeichnet. Auf Schweden übertragen bedeutet das eine Art permanenten Dämmerzustandes auf Arbeit, der aber jederzeit unterbrochen wird, wenn es als Beispiel plötzlich Zeit für eine Fikapause ist.

3. Es ist stets überschwängliches soziales Feedback an andere in der Belegschaft zu geben, um den Zusammenhalt in der Gruppe sicher zu stellen.

Merke:

Aufgabenorientierung ist böse,

Fokussierung auf das Gesamtkollektiv und die eigene persönliche Gruppenposition in demselben ist gut und erstrebenswert.

4. Die ausufernden und völlig sinnlosen Diskussionen und Gruppenarbeiten verfolgen nur den einen Zweck, jedem Gruppenmitglied das Gefühl zu geben, an der Problemlösung teilhaben zu können.

Freilich unter den bereits oben genannten Bedingung, dass man sich aus dem eigentlichen Problem doch bitte unbedingt heraus halten möchte.

5. Das Grundproblem, das es scheinbar zu lösen gilt, ist überhaupt nicht wichtig.

Eine gute Zeit zu haben hat Vorrang, denn die Entscheidungen werden ohnehin an anderer Stelle getroffen und sind es meist schon, bevor die zwanghaften Diskussionen Überhaupt beginnen.

Ein Bonus noch:

sollte einmal der (unerwünschte) Fall eintreten, dass ein einzelnes Gruppenmitglied zu kritisieren wäre, so wird das nicht geschehen.

Statt dessen wird die entsprechende Problemlage in möglichst grosser Runde und ganz allgemein, als ob es sich um ein generelles Problem handeln würde, abgehandelt.

Natürlich weiss jeder, um wen es im Kollegium geht und worin das Problem besteht. Aber es wäre eine Todsünde das auch nur zu denken (geschweige denn dem Ausdruck zu verleihen).

So läuft das in Schweden und nicht anders!

Manches Mal denke ich mir, dass es eigentlich einem Wunder gleicht, weil es hier überhaupt fliessendes Wasser und Strom gibt.

Die Schweden sind eben die »Italiener des Nordens«.

Euer

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Verschlimmkompetenzierung



Einblick in das schwedische Schulsystem I.
Mit dem Thema ∞
Lugn och Ro


Einblick in das schwedische Schulsystem II.

De nihilo nihil.

Übersetzung: Aus nichts wird nichts.
aus: Lukrez, de rerum natura 1, 149

oder: Verschlimmkompetenzierung

Wir leben in einem Konstrukt namens Europa.

In meinen Augen sind für dieses Europakonstrukt diverse Dinge ausser Acht gelassen worden. Diese Grundlagenplanungen Europas hätten zumindest einmal die Ausbildung der Bewohner innerhalb dieser Gemeinschaft im Allgemeinen wesentlich fundierter und einheitlicher gestalten können, als es bis heute Bestand hat.

Ich bin auf diesen Gedanken gekommen, da unsere Schulbildung, sowie Berufsausbildung in Deutschland stattfinden konnte, wir durch unseren Enkel nun Einblicke in das schwedische Schul- und Ausbildungssystem erhalten dürfen.

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Wenn ich mich recht erinnere ist die Paneuropa Union, das Konstrukt vor dem heutigen Europa, gescheitert. Europa reifte ab 1948 und ist durch militärische relevante Wirtschaftssektoren entstanden.

Aha. Hier geht es um Kapital und um die militärische Hoheitsgewalt?
Ja, doch, da war was.

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In der Schule hatten wir ein Pflichtfach.

Das nannte sich Englisch. Neben der deutschen Sprache als Hauptfach. Die Besatzer drückten uns ihre Sprache auf und
hier
schwenken wir nach Schweden:

in Schweden ist Radio, Fernseher voll mit englischer Sprache bestückt.

Im Deutschen wurde im Laufe der Jahre alles "verdenglischt", mittlerweile hat diese Sprache jedes Land auf dieser Erde erobert, das von den englisch sprachigen Cowboys vereinnahmt wurde. Das schwedische Schulkind wächst mit der englischen Sprache von Kleinkind an auf.

Deutschland zieht hier Stück für Stück, Bundesland für Bundesland mit.

Naja. Nicht mal ein halbes Pünktchen für Deutschland.
Dauert ja noch, ne!

ahjo

Da die englische Sprache mehr und mehr auf dieser Welt Überhand gewinnt, wird die Ursprungssprache einer Nation irgendwann einmal in Vergessenheit geraten.

Sei es in Spanien, Griechenland, Niederlanden, Schweden oder Deutschland.

Bis dahin bin ich schon vermodert, soll mir recht sein!

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Das deutsche Schulsystem weisst nach dem Besuch eines Kindergartens, der (noch) auf Freiwilligkeit beruht, die 1. bis 4. Klasse als Grundschule auf.

In Schweden ist die Dagis (Kindergarten) ab dem 1. Lebensjahr Gruppendynamisch schon Pflicht. Darauf macht der Kinderarzt schon bei den Voruntersuchungen des Kindes die Eltern aufmerksam.

Damit du ja dein Kleines so schnell wie möglich abgibst.
In die Obhut des Staates.
Dafür musst du als Elternteil aber brav Steuern zahlen und das machst du in dem du eine Arbeitsstelle aufsuchst oder dich mit einer Firma selbstständig machen musst.

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Haben die deutschen Kinder bis Mittags Schule mit unterschiedlichen morgendlichen Schulbeginn, ist hier in Schweden ab der ersten Klasse alles voll durchorganisiert.

Die Einschulung beginnt im schwedischen Schulsystem mit dem 7. Lebensjahr.

Kein Tag früher oder später!
Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder machen würde, was er wollte!

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Es setzt ein morgendlicher einheitlicher Schulbeginn ein, sowie ein uhrzeitlich einheitlicher Schulschluss und der Schultag ist Ganztägig, inklusive Mittagessen.

Das ist zackig!

Mir fehlt hier das entsprechende Emoticon!

Hat das deutsche Schulkind nun am Nachmittag Hausaufgaben zu erledigen, kann ein schwedisches Schulkind nach "Feierabend" zu Hause spielen, Freunde besuchen und sich auf sein Hobby konzentrieren.

Öhm, ja, lernen sollte es auch noch ein wenig. Ab und zu.
Für die Klassenarbeiten.

Wenn nicht, naja, bei einer schlechten Note kann das Individuum die Klassenarbeit noch einmal schreiben. Somit besteht die Chance, dass sich die vorherige schlechte Note verbessern kann.

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Vorteil für die deutsche Schülerschaft, weil sie Hausaufgabelt:
Sie erlernt von klein auf selbstständiges Lernen.

Für ein schwedisches Schülerkind beginnt das selbstständige Lernen erst ab der 8. Klasse.


Diese Nachricht wird an einem Elternabend den Eltern unterbreitet und löst meist Tumultartige Szenen auf, da die Erwachsenen nicht darauf vorbereitet sind, dass ihr Kind sich in Eigenverantwortung und sogar in Eigenarbeit üben soll. Autsch!

Ab der 5. Klasse kann sich die deutsche Schülerschaft für weiterführende Schulebenen entscheiden:

Realschule - der Weg doch noch das Abitur zu erreichen oder gleich eine Ausbildung zu beginne

Gymnasium - der Weg in ein Studium.
Oft ist es auch eine Ausbildung.

Das schwedische Kind verbleibt bis zur 9. Klasse, die auch als Abschlussklasse gilt, in seiner Schule, wechselt danach auf die sogenannte "Gymnasie"schule.

Diese ist die theoretische Ausbildungsstufe für die Berufsausbildung.

Nachteil: Kaum Erwerb von praktischem Know-How, da die praktischen Fächer, die wie der theoretische Unterricht Berufsbezogen ist, in massen unterrichtet wird.

Low Cost so zusagen.

Hinzu kommt, dass die Theorie in der "Gymnasie"schule höher bewertet wird, als der praktische Teil. Wir können uns diesen Schulzweig wie eine Berufsschule ohne duales System vorstellen.

Erst nach Erreichen des beruflichen orientierten und theoretischen Schulzweiges muss sich die betroffene Schülerschaft einen Arbeitsplatz suchen, dessen Arbeitgeber bereit ist, eine dreijährige praktische Ausbildung zukommen zu lassen.

Hurra!

Wir wären da mal bei satten 9 Jahren "Grundschuljahren", zuzüglich 3 Jahren theoretische Ausbildung im gewünschten Berufsfeld und dann noch einmal 3 Jahre Praxis.

kniks

Der deutsche Schüler wählt nach Abschluss seiner Schulbildung (9 - 13 Jahre, je nach Schulzug) für seinen beruflichen Werdegang entweder das Duale System (Theorie ist begleitend zum praktischen Unterricht) oder beim Erreichen seines Abiturs auch den Studiengang einer Universität.

Bis hierhin hat das deutsche System seinen Schülern nicht nur eine diverse Selbstständigkeit im Handeln erlernen können, sondern auch das selbstständige Denken inklusive die Beschreitung von Lösungswegen.

Der schwedische Schüler beginnt mit einer diversen, immer noch vom Schulsystem kontrollierten Selbstständigkeit erst ab der 8. Jahrgangsstufe.

Heute kam unser Enkelchen von der Schule (7. Klasse) und teilte uns mit, er habe immer noch kein Geografiebuch zum Lernen, weil...

aufpassen!!!

Die neunte Klasse, letztes Jahr, mit dem Schulstoff nicht durchgekommen sei und diese Klasse das Buch noch zum Lernen bräuchten!

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Es gibt da noch so eine nette Unterschiedlichkeit in den Systemen:

Hast du als schwedischer Schüler eine Klassenarbeit, kannst du sie dir den nächsten Tag wieder aushändigen lassen und selbst korrigieren bzw. sollte die Klassenarbeit derartig schlecht für dich als Schüler ausfallen, gibt dir die Schule die Möglichkeit die gleiche Arbeit noch einmal zu schreiben.

(ich schreibe nun nicht, was ich darüber denke...!)

Abgesehen davon, dass Unselbstständigkeit ankonditioniert ist, Theorie und Praxisbegleitende Ausbildungen die Berufsgrundlagen sind und das individuelle Interesse des Auszubildenden transparent machen, wird mir immer bewusster, warum so viele Spezialisten für die einzelnen, noch existierenden Berufszweige gesucht werden.

Unserem Enkel lernen wir nun nach dem deutschen Ausbildungsschulsystem zu Hause Schulbegleitend das, was eigentlich Sache vom Schulsystem wäre:

In den einzelnen Fächern legen wir hohen Wert auf Systematik.
Einzelaufbau des jeweiligen Schulstoffes.

Ansprache aller Sinne (Sehen, Hören, gegebenenfalls riechen, schmecken), selbstständig Aufgaben erarbeiten, Lösungswege begleitend beschreiten können.

Ja, das "kostet" Zeit und auch viel Geduld - aber bei einer Ganztagesschule wäre das alles locker machbar. Für den Schüler und die Lehrkörper. Denn die Lehrerschaft braucht ihre Unterlagen nur einmal zu erstellen, jährlich eventuell Ergänzungen vornehmen, aber damit wäre der Kittel geflickt!

Nur, wenn der Lehrkörper auch so aufgewachsen sind...

Weiter?
Weiter!


Deutsche Lehrer sind spezialisierte Fachlehrer.

Das bedeutet, wenn ein Lehrer Mathematiklehrer ist, hat er Ahnung vom Fach!

Ja, es werden auch in deutschen Schulen diverse Fächer "zusammen gezogen", aber wenn wir uns die Themeninhalte anschauen, dann ist da Tiefe enthalten.

Da lernt Schüler noch etwas!

Ein schwedischer Lehrer unterrichtet als Beispiel:

in geisteswissenschaftliche Fächern:
Geschichte, Gemeinschaftskunde, Geografie, Sprache, Religion - alles auf einen Rutsch.

Wie?
Wie das funktioniert?
Ganz einfach an einem Beispiel erkärt:

1. Halbjahr:
Geschichte, Gemeinschaftskunde, Biologie, Gemeinschaftskunde.
Es werden je Fach nur 1 Klassenarbeit geschrieben, diese Note gilt auch als Zeugnisnote.

2. Halbjahr:
Geografie, Englisch, Mathematik und die Restfächer (Religion, Handwerkeln usw.)
Es werden je Fach nur 1 Klassenarbeit geschrieben, diese Note gilt auch als Zeugnisnote.

Ein Lehrer unterrichtet mehrere Fächer.
Der tiefgründigere Schulstoff ist gerade einmal die sichtbare Welle eines Meeres.

Die heutige Jugend ist aber unser aller Zukunft.

Wie soll sich bitte eine Armee von Oberflächenwissenden über dem Einkommenswasser halten, damit sich dieser selbst ernähren kann?
Abgesehen von den Vorsorgeeinzahlungen für das spätere Leben?

Wie mein Vater schon sagte:

Bildung gehört in die Familie!
Bin ich meinen Lehrern so dankbar, sowie meinem Herrn Vater!

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Lugn och Ro



Einblick in das schwedische Schulsystem I.

Lugn och Ro

(ausgesprochen, deutsch: Lunn_g ock Ruuh)

Was von fast allen neu in Schweden angekommenen NeubürgerInnen - zumindest in Nordschweden - wahr genommen wird, sind die Ruhe und Gemächlichkeit, mit der sich das gesamte Leben hier abspielt.

Hier wird lugn och ro gross geschrieben!

lugn_och_ro
-
Das Leben fliesst dahin -

Einerlei, ob in der Schule, bei der Arbeit, in Behörden oder ganz allgemein in Gesellschaft und der Gemeinschaft.

Die Uhren ticken in Schweden anders.
Es geht alles sehr gemächlich zu.


Ein Beispiel:

Neu zugezogene Kinder sind fasziniert vom schwedischen Schulwesen. Sie berichten, dass es in der gesamten Schule “ruhig” zugeht. Im Heimatland wäre der ganze Schulalltag von Hektik und Stress geprägt gewesen.

Das Hin- und Hergerenne von Klassenzimmer zu Klassenzimmer in der alten Heimat, nur um die unterschiedlichen Unterrichtseinheiten wahrnehmen zu können und in den viel zu kurzen Pausen hätte oft dazu geführt, dass die Zeit nicht einmal für ein Pausenbrot gereicht habe.

Gestresste Lehrer haben ihre eigene innerliche Unruhe auf die Kinder übertragen, das Gebrülle in den Schulräumen wäre unerträglich gewesen, die Aggressionen unter der Schülerschaft ein Graus usw.

So die Schilderungen der doch recht zahlreichen ehemaligen Schülerschaft aus anderen Ländern.

Diese unerfreulichen und für das Lernen kontraproduktiven Erfahrungen gibt es nicht in einer schwedischen Schule.

Eine entspannte Atmosphäre mit kleinen Klassen und - bei Bedarf - mehreren Lehrern bildet den Rahmen für ein Lernparadies.

Besondere Kinder, soweit es aufgrund ihrer Behinderung möglich ist, sind komplett in den Regelklassen integriert und ihnen steht die komplette Schulzeit ein(e) separate(r) Assistenzpädagog(e/in) zur Seite.

Nach seinem eigenen Tempo kann das besondere Kind nun am Unterricht teilnehmen.

Ergonomisch eingerichtete und moderne Klassenzimmer schaffen einladende Lernräume. Die unbeschränkte Lehrmittelfreiheit - einschliesslich der kostenfreien Fahrten zur und von der Schule ermöglichen - noch - eine viel grössere Bildungsgleichheit als in Deutschland (die sich auch statistisch belegen lässt).

Die Kinder erhalten von der Schule Bücher, einen Laptop, durch das Ganztagesschulsystem eine mittägliche warme Verpflegung und die Benotungen sind in Schweden eine völlig andere, als in Deutschland.

Kein Kind erhält bis zur 4.Klasse eine Note, nein, sie erhalten am Schuljahresende kleine Berichte, in denen jeweils das gelobt wird, was sie "gut" gemacht haben im Unterricht.

Denn Kritik dürfen Erwachsene an einem Kind nicht üben! Weder im Öffentlichen, noch im privaten Raum.

Freilich sind Änderungen des Status Quo im schwedischen Schulwesen seit Jahren bereits deutlich im Gange.

Das momentan in Europa herrschende Wirtschafts- und Gesellschaftssystem hinterlässt auch in Schweden seine Spuren.

Nur der zeitliche Versatz und die Änderungsschwerpunkte sind von Land zu Land innerhalb Europas unterschiedlich.

Und in Schweden dauert es bis alles angekommen ist.

Wenn Sie also schulpflichtige Kinder haben, kann allein bereits der Umstand einer tollen Schulzeit für Ihr Kind ein gewichtiges Argument für eine Auswanderung nach Schweden sein.

Allerdings ist auch im schwedischen Schulwesen nicht alles Gold, was glänzt.

Der zunehmend höher werdende Anteil an Zuwandererkindern hinterlässt auch im schwedischen Schulwesen sichtbare Spuren.

Laut der Untersuchung des schwedischen Schulwesens (Skolgranskning, veröffentlicht in Dagens Nyheter am 26.03.2013) zeichnet sich seit 2001 ein signifikanter Leistungsabfall bei Schülern ab, die nach dem Alter, ab dem die Schulpflicht beginnt, mit ihren Elter ins Land umgezogen sind.

Diese Tatsache beeinflusst die Statistik gewaltig und die durchschnittlichen Leistungen im schwedischen Schulwesen sind seit 15 Jahren im Sinkflug.

Die Statistik belegt z. B. auch, dass im Jahre 2000 insgesamt 91,1% der in Schweden geborenen Kinder einen Grundschulabschluss mit der Möglichkeit das weiterführende Gymnasium (das schwedische Gymnasium ist vergleichbar mit der in Deutschland drei jährigen Berufsvorbeiretende Schulzeit) zu besuchen erworben haben.

Bei Kindern mit Migrationshintergrund lag der Prozentsatz bei 63,8 Prozent.

Im Jahre 2011 hatten sich die Zahlen dramatisch verschlechtert:

90,2% der in Schweden geborenen Kinder hatten das Bildungsziel erreicht, aber nur noch 44 Prozent der ausserhalb Schwedens Geborenen.

Eine satte Verschlechterung von 19,8 Prozent in nur einem Jahrzehnt. Allen aktuellen Studien nach, wird der Trend sich fortsetzen.

Obwohl das schwedische Schulwesen Kinder aus anderen Ländern mit offenen Armen begrüssen.

Kurzer Einblick in die Praxis:

Im ersten Halbjahr des Schulbesuches erhält ein
neues Kind reinen Schwedischunterricht. Hierzu steht eine separate Lehrerschaft den Kindern zur Verfügung.

Der Unterricht wird für das Kind nach und nach auf andere Fächer ausgeweitet. Es wird Mathematik, Erdkunde, Sozialkunde usw. in den Unterrichtsplan langsam aber stetig hinzugefügt.

Sport, Kunst und Handwerken wird sofort neben dem Einführungskurs in die schwedische Sprache gelehrt.

Hierzu trifft die neue Schülerschaft ihre späteren Klassenkameraden und es können neben den regulären Pausen auch schon im Unterricht Kontakte geknüpft werden.

Je nach Voranschreiten des Lernprozesses eines Kindes in der schwedischen Sprache wird es nach einem halben Jahr oder erst später seinem Klassenverband gänzlich zugeführt.

Parallel wird dem Kind noch Stützunterricht in schwedischer Sprache angeboten und meist von den Neuen angenommen. Da ein gewaltiges Sprachdefizit von mindestens ~ 10.000+ Wörtern einem ungefähr 12 Jährigen Kindes in der neuen Sprache fehlt sollte dieses Defizit aufgeholt werden, damit das entsprechende Kind voll und ganz dem Regelunterricht beiwohnen kann.

Die Anzahl von ~ 10.000+ Wörtern lernt ein Mensch von Beginn seiner Sprachfähigkeit in frühester Kindheit bis zu seinem 7./8. Lebensjahr.

Auch via Distanzunterricht können Kinder im Inland, da es meist zuwenig Lehrer vor Ort gibt, begleitenden Unterricht in der schwedischen Sprache erhalten. Meist spricht die Lehrerschaft die Ursprungssprache des Kindes.

Das alles und noch viel mehr sind tiefgreifende unterstützende Massnahmen für ein nach Schweden neu zugezogenes Schülerkind.

Mit all diesen Massnahmen darf festgestellt werden, dass der Vergleich mit dem deutschen Schulwesen (noch) eindeutig zugunsten Schwedens ausgeht.

Die Forschung belegt übrigens, dass die Fähigkeit zum Sprachenlernen mit dem Alter eines Menschen deutlich abnimmt.

Irgendwo zwischen dem sechsten Lebensjahr und dem Beginn der Pubertät liegt die Grenze, ab der eine weitere Sprache noch als Muttersprache, d.h. mit perfekter Lautaussprache und akzentfrei erlernt werden kann.

Die Grammatik kann auch das ältere Gehirn noch gut bewältigen.

Natürlich sollte hier nicht vergessen werden, dass es Menschen gibt, die so gar kein Talent für Sprachen haben, jedoch andere positive Eigenschaften leben und somit ihre Umgebung bereichern können.

Wird eine neue Sprache erst im späteren Alter erlernt, wird man den aus dem Ursprungsland erworbene Akzent und die Sprachmelodie der Muttersprache immer bei der Kommunikation in der neuen Heimat heraus hören.

Sollten Sie also Kinder haben und über einen Umzug nachdenken, dann machen Sie es den Kindern zu Liebe frühzeitig.


Ein Blick in einen Klassenraum,
in dem ein besonderes Kind in der Regelklasse integriert ist:


schuleautismus

Ein besonderes Kind ist sehr Geräuschempfindlich.
Kurzerhand wurden von der Schulleitung Tennisbälle gekauft,
mit Löchern versehen und über die Stuhl- und Tischbeine
des Klassenzimmers gestülpt.

Somit hat sich der Geräuschpegel vermindert und dem Kind
wurde auf einfache und praktische Weise schnell geholfen.


Euer

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Konsum und Neid


Die schwedische Konsumgesellschaft und ihr Neid

Ein Einblick in die schwedische Gesellschaft und deren Mentalität.

Der Neid wird in Schweden unter der Bezeichnung “
Svenska Avundsjukan” geführt.

Das Wort “
Avundsjukan” bedeutet “Neidkrankheit” und eine schwedische Volksweisheit besagt, dass die Schweden ein Patent auf diese Neidkrankheit haben.

Einige Jahre war ich als Unternehmensberater für Existenzgründer bei einer Tochtergesellschaft der Regierung tätig.

Noch heute erinnere ich mich noch gut an eine Beratung, in der es um eine Unternehmensübergabe ging.

Ein Autowerkstatt in einer kleinen Stadt sollte verkauft werden.

Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen lagen auf dem Tisch und der Verkäufer sagte einige schwerwiegende Sätze zum potentiellen Käufer:

“Mit dieser Werkstatt wirst Du soviel verdienen können, dass Du Dir jedes Jahr einen neuen Mercedes kaufen kannst.
Aber mach das bloss nicht.”

Was wollte der Verkäufer damit zum Ausdruck bringen?
Zweierlei.


Zum einen ging es dem Verkäufer darum zum Ausdruck zu bringen, wie wirtschaftlich erfolgreich das Unternehmen war und sein Nachsatz gewährte einen tiefen Einblick in die schwedische Mentalität.

Wir erinnern uns an das erste Gebot aus dem hier schon im Blog erwähnten ∞
Jantelagen:

“Du sollst nicht glauben, dass du etwas Besonderes bist.”

Wer einen - neuen oder zumindest ein neueres Modell - Mercedes fährt, bringt damit zum Ausdruck, dass er etwas Besonderes ist.

In der Praxis ist es mit diesem wie mit den Champignons, die in einer Kiste wachsen. Der Champignon, der zu schnell nach oben wächst und sich dadurch aus der Masse hervorhebt, wird einfach abgeschnitten und die gesellschaftliche Ordnung ist wieder hergestellt.

Im realen schwedischen Leben geht man nun nicht soweit, gleich einen Menschen”abzuschneiden”, aber eben ihn als Peron im Alltag zu “beschneiden”.

Diese Beschneidung durch die Gesellschaft bedeutet für einen sich Hervortuenden dass er vom sozialen Umfeld gemieden wird, hinter seinem Rücken schlecht gesprochen wird, bis hin, dass der Betroffene kaum Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz hat.

Denn Schweden ist klein und der gesellschaftliche Verstoss geht schnell herum.

Zurück zu unserem Beispiel vom Auto und anderen Statussymbolen.

Der Schwede strebt unbewusst nach dem, was im Schwedischen als “l
agom” bezeichnet wird.

"Lagom" lässt sich nicht direkt übersetzen, denn das Wort hat keine deutsche Entsprechung.

Am Treffendsten ist die Übersetzung “gesundes Mittelmass”.

Wenn eine Sache lagom ist, dann liegt sie in der Norm, die das Jantelagen vorgibt. Der Volvo oder Passat vor der Haustür sind lagom, ein Mercedes Benz ist es nicht.

Das macht das Leben unglaublich schwer für alle, die grossen unternehmerischen oder wirtschaftlichen Erfolg haben. Erfolgreiche Unternehmer und Multimillionäre stellen ihren Wohlstand in aller Regel nur sehr massvoll zur Schau (oder sie sind völlig unsichtbar in der Öffentlichkeit).

Wenn schwedische
besser Betuchte mit dem ältesten Volvo im Umkreis zum Einkauf unterwegs sind, sind sie fleissig und beinahe verkrampft darauf bedacht, alle Menschen, denen sie auf der Strasse begegnen, freundlich zu grüssen.

Echte schwedische Idole und Stars nehmen wie der sprichwörtliche Traktor-Pelle von nebenan am gewöhnlichen öffentlichen Leben teil, um nur nicht aus dem Rahmen des vermeintlich Normalen zu fallen.

In Stockholm Minister ohne Bodyguards beim Lunch in einem Café oder Restaurant zu sehen ist nichts Ungewöhnliches und an der Tagesordnung. In Schweden spricht man deswegen auch gerne von der “klassenlosen Gesellschaft”.

Kratzt man jedoch ein wenig an der Oberfläche, wird das bunt-fröhliche schwedische Lebensbild tiefschwarz.



bargeldlos bezahlsystem schweden
Durch die Überschuldung der schwedischen Bürgerschaft ist es für die Banken
ein Genuss seine Schuldner via virtuellen Knopfdruck
aus dem gesellschaftlichen Leben zu katapultieren zu können.



Nach aussen hin sind alle darauf bedacht, nicht aus dem Rahmen zu fallen. In ihrem Inneren streben selbstverständlich alle Schweden nach oben in der scheinbar klassenlosen Gesellschaft. Und an den Rändern der Gesellschaft bilden sich natürlich Segmentierungen und Gruppen, die mittlerweile eigene Klassen darstellen.

Eine Randbemerkung:

Eine grosse Gruppe bilden die Einwanderer aus nichteuropäischen Ländern. Von z.Zt. 9,6 Millionen Einwohnern in Schweden sind 1,6 Millionen, d.h. etwa 16 Prozent, ausserhalb von Schweden geboren.

Etwa die Hälfte (8%) Einwanderer komme aus aussereuropäischen Ländern (der Löwenanteil davon aus anderen skandinavischen Ländern).

Die prognostizierte Einwanderungskurve zeigt derzeit steil nach oben. Die Menschen, die dieser Gruppe angehören, fallen in dem Bild, das viele gemeinhin von Schweden haben, deutlich aus dem Rahmen.

Hier spielen andere kulturelle Werte und damit eine andere Mentalität eine Rolle.

Die Ausführungen hier im Artikel sind für diese Gruppe von Schweden deswegen mit einem deutlichen Vorbehalt zu versehen.

Widmen wir uns wieder dem Thema Neid.

Am Beispiel des Phänomens eines regional steigenden Rasanmäherabsatzes:

Wenn nur ein einziger Nachbar im Dörfchen einen neuen Roboter-Rasenmäher angeschafft hat, (das Phänomen dürfte auch in anderen Ländern bekannt sein) dauert es nicht lange und das komplette Dorf ist mit neuen Rasenmähern übersät!

In Schweden ist dieses Phänomen derartig ausgeprägt wie an sonst keine anderen Orten dieser wunderbaren Welt.

Egal, ob Auto, Schneemobil oder Rasenmäher, die Regel lautet:

Stets muss es für den Schweden das Neueste sein.

Und es muss spätestens dann gekauft werde, wenn ein Nachbar oder eine Person aus dem sonstigen sozialen Umfeld den Startschuss gegeben hat. Der dahinter steckende Neid wird geschickt als dynamische Anpassung des Standards kaschiert.

Die Champions in der Kiste wachsen rasant urplötzlich über sich heraus und niemand beschneidet sie.

Das traurige Spiegelbild dieses Neid-Phänomens findet sich Schwedenweit auf Wertstoffhöfen wieder.

Massenhaft sind dort funktionstüchtige Elektrogeräte zu sehen, die nur deswegen entsorgt werden, weil sie dem aktuellen Trend nicht mehr entsprechen.

Ein Bekannter, der sich mit Innenausbau befasst, hat uns vergangenes Jahr von einer Entwicklung berichtet, die uns schockiert hat. Der neueste Kühlschranktrend hatte sich verändert. Plötzlich waren ungewöhnlich grosse Kühlschränke im Retro-Style der neue Trend.

Am besten mit matt polierter Metalloberfläche.

Der Trend war durch alle Medien, insbesondere die diversen kostenlosen Häuslebauer- und Do-It-Yourself Zeitschriften, kräftig gefördert worden. Die Folge war, dass unzählige Haushalte ihre voll funktionstüchtigen Kühlschränke entsorgt haben, um auf die neue Trendlinie umzusteigen.

Wir haben die Erzählung auf dem Wertstoffhof verifiziert wo sie sich bewahrheitet hat. Die Mitarbeiter dort waren am verzweifeln, weil sie nicht mehr wussten wohin mit all den Kühlschränken, die binnen kurzer Zeit angeliefert worden waren. Im Schnitt waren die auf dem Wertstoffhof verschrotteten Kühlschränke keine 24 Monate alt.

Die Botschaft hinter dem künstlich geschaffenen Kaufrausch:

Du bist ok, wenn Du immer dem neuesten Trend folgst.

Die Sache mit dem obligatorischen Kaufrausch um unter allen Umständen lagom zu sein, fördert als Nebenwirkung einen weiteren Widerspruch zu Tage:

Das Umweltbewusstsein geniesst in Schweden nur nach aussen hin einen grossen Stellenwert.

Der Schwede fühlt sich mit Eisbären, deren natürliches Habitat wegen der Klimaveränderung dahinschmilzt, sehr verbunden. Die Realität im eigenen Land sieht allerdings völlig anders aus, wovon die illegalen Abfallhaufen in den Wäldern ein deutliches Zeugnis ablegen.

Und wenn der systemimmanente Neid eine neue Welle des Kaufrausches gebietet, dann spielt es überhaupt keine Rolle, wenn massenhaft funktions- und gebrauchstüchtige Geräte in den Müll wandern.

Manchmal ist auch ein bizarres Verständnis ökonomischer Zusammenhänge ein Grund für unnötige Neuanschaffungen.

Als ich vor einigen Jahren für eine Beratungsgesellschaft tätig war, stand intern der Austausch der damals erst vor 12 Monaten angeschafften Mobiltelefone und Laptops für die Mitarbeiter an.

Die Produkte waren nicht geleast, sondern gekauft worden. Auf meine Rückfrage, warum denn die tadellos funktionierenden Geräte ausgetauscht werden sollten, bekam ich die lapidare Antwort:

“Wir sollen doch konsumieren. Das ist gut für die Wirtschaft.”.

Gekauft wurden die neuen Geräte dann übrigens bei einem ausländischen Anbieter.

Für Insider hat hat der kollektive Kaufrausch immerhin einen positiven Nebeneffekt :


Schwedische Recyclingboutiqen und Second-Hand-Läden sind eine Fundgrube. Dort sind massenhaft neuwertige Dinge zum Schnäppchenpreis zu finden.

Der wie eine Grippewelle immer wieder auftretende kollektive Kaufrausch ist eine schwere Geissel.

In Schweden werden die Bürger kräftig zur Kasse gebeten, denn hier ist die Steuer- und Abgabenlast überdurchschnittlich hoch. Das durchschnittliche monatlich verfügbare Haushaltseinkommen nach Steuern und Abgaben betrug im Jahre 2014 knapp 28.000 SKR. Das ergibt umgerechnet etwa 21.800 SKR pro Person.

Wer sich bei einem solchen Einkommen nicht in die neuesten Trendkäufe einreihen kann, den werden Sie garantiert auf der Bank wieder finden. Denn die Bank finanziert hier in Schweden (fast) alles.



schweden bezahlen ohne geld schulden auswandern probleme
Wehe, es ziehen düstere Wolken über dein Bankkonto!



Das nach dem schwedischen Grundgesetz geltende Öffentlichkeitsprinzip zeigt bei Neid und Kaufrausch seine Wirkung.

In Schweden können die meisten Unterlagen und Dokumente von Behörden durch jedermann eingesehen werden. Im Steuerrecht gilt das auch für die Übersicht über das Jahreseinkommen einer Person.

Raten sie mal, welche öffentlichen Daten zu den meist abgerufenen gehören!

Welcher Nachbar wie viel pro Jahr verdient und
welcher Nachbar wie viele Schulden bei seiner Bank hat.

Die Schuldenquote der privaten Haushalte bewegt sich seit einigen Jahren auf hohem Niveau.

Nach Daten des schwedischen statistischen Zentralbüros lag die durchschnittliche Verschuldung schwedischer Haushalte bei 100 % des verfügbaren Bruttojahreseinkommens Anfang der 90er Jahre.

Seitdem hat sie sich bis etwa 2012 auf 165% erhöht, um sich seitdem auf diesem Niveau zu stabilisieren.

Es korrespondiert somit der Zuwachs mit den durchschnittlichen jährlichen Einkommenszuwächsen.

Wie auch bei der oben angeführten Einkommensstatistik gilt:

Es handelt sich um Mittelwerte.

Die Ersteller der Statistik weisen sogar extra darauf hin, dass die Streuung in der Praxis sehr gross ist und deuten an, dass die Verschuldung in Haushalten mit niedrigerem Jahreseinkommen deutlich höher ist als in solchen, mit hohem Jahreseinkommen.

Am Rande:

Deutschland ist das einzige EU-Land, in dem die Schuldenquote von 107% im Jahre 2000 auf derzeit 86% gesunken ist.

Einsam an der Spitze liegen die Dänen mit 270%.

In Schweden wird also gerne und bereitwillig “auf Pump gelebt” und die schwedischen Banken haben eine lange Tradition darin, unbürokratisch Haus- und Konsumkredite zu vergeben. Ohne Probleme werden die diversen Kredite umgeschuldet um dann mit langfristigen Rückzahlungsvereinbarungen "veredelt" zu werden. (Beinahe) nichts ist unmöglich.

Ein schwedischer Bekannter hat es einmal so ausgedrückt:

Gehe auf den Parkplatz vor irgendein schwedisches Rathaus und rufe “Bank”. Plötzlich sind all die schönen und neuen Autos, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Parkplatz auf ihre BesitzerInnen warten, verschwunden.

Mit etwas gesundem Verstand und grundlegender Mathematik lässt sich das auch einfach verifizieren.

Zählt man all die sichtbaren (böse ausgedrückt: zur Schau gestellten) Vermögenswerte eines schwedischen Haushaltes zusammen und stellt diese neben das wahrscheinliche Einkommen ist sofort klar, dass diese Güter aus liquiden Mitteln nicht finanzierbar sein können.

Summa summarum lässt sich feststellen, dass das Jantelagen in Verbindung mit einer “Amerikanisierung” der Gesellschaft zu einer auf Sicht untragbaren wirtschaftlichen Situation in Schweden führt. Ein grösserer finanzieller Crash bei den privaten Haushalten ist nur eine Frage der Zeit.

Kleiner Exkurs zum Be- und Ausnutzen:

Zum Konsum gehört auch die Sucht nach Neuem.

Dieser begegnen z. B. Einwanderer, sobald sie an ihrem neuen Lebensmittelpunkt in Schweden aufgeschlagen sind. Das Interesse und die Freundlichkeit der schwedischen Umgebung ist dann besonders gross. Den Neuankömmlingen wird Mut zugesprochen und versichert, dass alles gut gehen wird (egal worum es dabei geht).

Bei Einwanderern führt das - in Unkenntnis der Hintergründe und Mechanismen - zu einer völligen Selbstüberschätzung.

Das Interesse des schwedischen Umfeldes schwindet dann wieder, sobald andere Neuigkeiten an der Tagesordnung sind und die Einwanderer fallen in ein Loch.

Die durch den positiven Zuspruch geschaffene Erwartung auf Hilfe und Unterstützung erfüllt sich im Regelfalle nicht.

Weg sind von einem zum anderen Tag die vielen netten Freunde und hilfsbereiten Nachbarn.

Die Katastrophe nimmt ihren Verlauf!?

Euer

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Schwedens Sicherheit?


Das Sicherheitsbedürfnis der Schweden

Schon einmal in Schweden gewesen?

Wenn ja, haben Sie dort schon einmal Autofahrer gesehen, die bei der Fahrt Ohrenschützer tragen?

Sie wirken nämlich für einen Aussenstehenden genauso kurios wie der Nachbar auf dem fahrbaren Rasenmäher, der bei seiner Tätigkeit einen Signaloverall trägt.

Alles versichert!

Und auch das Mobiltelefon hat natürlich eine eigene Versicherung gegen das Herunterfallen.

Der Schwede hat ein äusserst ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis.

Nehmen wir die altbekannte Automarke Volvo als Beispiel. An was denken Sie, wenn Sie an einen Volvo denken?

Richtig: Ein Volvo gilt als ein sicheres Familienauto.

Der Automobilkonzern Volvo hat Jahrzehnte und viele Millionen in den Aufbau dieses Images investiert und sich in Schweden (freilich auch in vielen anderen Ländern) damit als die sicherste Automarke schlechthin positioniert.

Das Bild der fahrbaren sicheren Familienkutsche trifft den schwedischen Nerv. Seit einigen Jahren versucht sich Volvo ein neues Brand-Image als umweltfreundliches Auto zu geben.

Der Erfolg ist recht dürftig.

Das alte Image der Sicherheit klebt an der Marke wie angebrannte Kartoffeln am Topfboden.

Wie sieht es mit dem schwedischen Haustier aus?

Die meisten Haustiere in Schweden haben eine Krankenversicherung. Viele sogar eine Lebensversicherung.

Der Haken an der Sache:

Die Krankenversicherung gilt nur für Tiere in einer bestimmten Altersgruppe. Bei Hunden z. B. in der Regel zwischen dem ersten und siebten Lebensjahren.

Ist der Hund dann älter, greift der Tierarzt dann gerne zur „
long lasting injection“, weil der oder die Besitzerin die möglicherweise hohen Behandlungskosten des Tieres beim Vetarinär scheuen.

Die richtig „hartgesottenen“ Zeitgenossen bitten stattdessen den Bekannten mit dem Jagdgewehr um einen Gefallen gegen das nun unliebsame und Kostenintensiven Haustier. Das ist jedoch ein anderer Abgrund, den wir uns zu späterem Zeitpunkt widmen werden.

Kommen wir auf den oben erwähnten Rasenmähenden zurück:

Der Signaloverall des Gartenbesitzers auf seinem fahrbaren Rasenmäher mutet besonders bizarr an.

Was ist der Grund für dieses Verhalten?

Ist es die Angst, ein Nachbar könnte mit seinem Rasenmäher mit stark überhöhter Geschwindigkeit um die Ecke geschossen kommen, und den mähenden Gegner übersehen? Oder will der auf dem Rasenmäher Sitzenden so lange seinen Rasen mähen, bis der Schnee alles zugeschneit hat - und wir den Mähenden auch im kalten Weiss auffinden können?

Das Spiel mit der Angst

Ein hohes Sicherheitsbedürfnis korrespondiert mit den Ängsten, die eine Gesellschaft bestimmen.

Je mehr Angst, desto mehr Verlangen nach (scheinbarer) Sicherheit. Deswegen ist der Schwede gegen alles Mögliche und auch einiges eigentlich Unmögliches versichert. Die schwedische Presse tut das Ihre und greift gerne und häufig neue Spielwiesen möglicher Katastrophen auf.

Die Überschriften sind meist sehr reisserisch, wie als Beispiel:

„Mörderzecken aus Russland in Norrbotten angekommen“
Das war kürzlich in einer nordschwedischen Tageszeitung zu lesen. Natürlich sind Zecken und insbesondere Zeckenbisse alles andere als erstrebenswert. Und mit einer Borreliose oder Hirnhautentzündung ist nicht zu spassen.

Aber das tatsächliche Risiko ist – ausweislich des im Artikel interviewten Experten – eng regional begrenzt und hält sich in den statistischen Grenzen, wie sie auch in anderen Ländern üblich sind.

Dennoch wird der am Schluss des Artikels enthaltene Impfaufruf für Haustier und Halter nicht unerhört bei der Bevölkerung verhallen.

Weite Teile der Bevölkerung in Norrbotten und Västerbotten werden besorgt die nächste Klinik aufsuchen, um sich impfen zu lassen. Das Impfspiel ist von den jährlichen Grippeimpfungen gut bekannt. Da wird der jeweils diesjährige Grippevirus mit schöner Regelmässigkeit zu einem besonders gefährlichen Typ erklärt und Schweden lässt sich kollektiv impfen.

Die schweren Nebenwirkungen der verwendeten Impfstoffe sind dabei völlig uninteressant - schon deswegen, weil die Medien über diese geflissentlich schweigen und keinerlei konstruktive informelle Pro- und Contra-Diskussion dulden.

Mit den Ängsten wird in Schweden auf eine bizarr schizophrene Weise umgegangen. Einerseits ist der schwedische Lebensstil lässig und entspannt. Andererseits sitzen die Ängste tief und bestimmen das alltägliche Leben.

Dimensionen der Angst

Eines haben die Ängste in Schweden alle gemeinsam:

Ängste haben alle irgend etwas mit Geld zu tun. Überhaupt spielen Geld und Finanzen eine sehr wichtige Rolle in der schwedischen Gesellschaft. Der Hund wird eingeschläfert, wenn er zu teuer wird. Das Erschiessen des Haustieres im nahe gelegenen Wald spart nämlich die Veterinärkosten.

Auch Statussymbole sind in Schweden von grosser Wichtigkeit, egal ob es dabei um Autos, Mobiltelefone oder Kleidung geht.

An schwedischen Garderoben, z. B. am Arbeitsplatz, fällt mir stets auf, dass die Jacken unterschiedlich aufgehängt werden.

Die Jacken auf deren Ärmel oder Brust die Logos bekannter Marken (z. B. Fjäll Räven oder Haglöfs) prangen, werden so aufgehängt, dass die Logos deutlich für jeden sichtbar sind.

Wer No-Name-Produkte sein eigen nennt hängt diese meist unauffällig auf, so dass die generischen Bezeichnungen verdeckt sind. Ein ähnliches Phänomen gilt auch bei Smartphones. Teure Markengeräte – meist aus dem Hause Apple oder Samsung - werden gerne ohne Hülle so auf den Tisch gelegt, dass das Markenlogo deutlich sichtbar ist. Günstige Alternativgeräte werden gerne so abgelegt, dass sie „unsichtbar“ bleiben.

Kürzlich war der Enkel eines Nachbarn zu Besuch und äusserte sich in Frageform sehr bezeichnend über eines unserer Autos.

Zum Hintergrund muss erwähnt werden, dass der wichtigste Aspekt bei einem Auto unserer Meinung nach die Zuverlässigkeit ist. Alter, Aussehen und Marke spielen dabei keine Rolle. Der Nachbarsenkel blickte lange und intensiv musternd auf den 30 Jahre alten Volvo und fragte dann: „Ist das wirklich euer Auto?“.

Die Wichtigkeit von Statussymbolen wird den Kindern von klein auf mit der Muttermilch vermittelt, zeigt sich das erste Mal im Kindergarten und endet erst im Grab.

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Die Angst hinter der Angst

Aus unserem Alltag

Vor etwa fünf Jahren klingelte an einem Werktag das Mobiltelefon unüblich früh. Am anderen Ende der Leitung eine Schuldirektorin aus dem nahe gelegenen Ort. Sie fragte, ob ich im Laufe des Vormittages Zeit hätte vorbei zu kommen.

Es gebe Probleme mit den Kindern einer deutschen Familie, die vor kurzen nach Schweden umgezogen war. Das klang interessant, und so sass ich zwei Stunden später als Dolmetscher im Dienstzimmer der Direktorin.

Die Familie kam aus einfachen Verhältnissen und war mit mehreren Kindern auf "gut Glück" nach Nordschweden ausgewandert. Schon nach einigen Wochen war ihnen, was angesichts der fehlenden Planung und Vorbereitung leider zu erwarten gewesen war, das Geld ausgegangen.

Die Kinder kamen seit einiger Zeit zudem nach schwedischen Ansichten leicht ungepflegt zur Schule und die zuständige Behörde beabsichtigte, sich der Sache anzunehmen.

Deswegen hatte die Direktorin zu einem Gespräch mit allen Beteiligten eingeladen.

Alle Mitglieder der betroffenen Familie sprachen allerdings kein Schwedisch. Das Gespräch verlief schleppend und die bestimmt wohl gemeinten Ermahnungen der Rektorin fielen Mentalitätsbedingt auf keinen fruchtbaren Boden.

Die Eltern waren beide starke Raucher, was der empfindsamen Nase nicht entgehen konnte und somit trug auch die Kinderkleidung einen Tabakrauch an sich.

Als das Gespräch auf das Rauchen kam und sich die Eltern damit verteidigten, dass das doch ganz üblich sei und sie bei sich zu Hause doch tun und lassen könnten, was sie wollten, versteinerte sich die Miene der Direktorin und sie sagte in spitzem Tonfall einen einzigen Satz, der wie ein Schuss aus einer Nagelpistole kam:

Nein, das machen wir nicht“.

Hier verlief also eine ganz deutliche Grenze in Form einer sozialen Norm. So etwas macht der anständige Schwede nicht. Ein Schwede raucht nicht im eigenen Haus oder in der Wohnung.

Wenn schon geraucht werden muss wird schliesslich vor der eigenen Haustür geraucht!

Je mehr soziale Normen und Verhaltensregeln eine Gesellschaft für das Zusammenleben hat, desto stärker ist die Angst des Versagens, welche diese Gesellschaft prägt.

Was ist die Meta-Angst, die „Überangst“ der Schweden?

Die Angst des Versagens ist der Schlüssel zum Verständnis der schwedischen Mentalität.

Denn ein für andere Mitmenschen erkennbares Versagen bedeutet, sein Gesicht zu verlieren. Und das ist es, was der Schwede ganz tief in seinem Inneren panisch fürchtet.

Das Gesicht zu verlieren würde bedeuten den angestammten Platz in der Gesellschaft zu riskieren.

Ermöglichen es doch die zahlreichen ungeschriebenen Normen jedem Individuum - unabhängig von dessen individuellen Voraussetzungen - einen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

Den Schweden geht es also kulturell genau so wie den Japanern. Dort herrscht nämlich exakt dieselbe beherrschende Grundangst.

Euer

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Das Jantelagen



Das Jantelagen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, ein einziges Bild oder eine einzige Begegnung, die der Schlüssel zum Verständnis komplexer Geschehen und Handlungsabläufe sind. In den vergangenen Jahren ist uns das oft so ergangen und viele dieser Begebenheiten werden im Laufe dieses Buches geschildert. Namen und Orte sind stets verändert, so dass ein Rückschluss auf die jeweiligen Beteiligten nicht möglich ist.

Zuerst etwas Theorie in Form des soziologisch-psychologischen Hintergrundes.

In den skandinavischen Ländern gibt es ein kulturelles und soziologisches Kuriosum, das weitreichende Auswirkungen auf fast alle Bereiche der Gesellschaft hat.

Das Phänomen hört auf den Namen „Jantelagen“ -
„Das Gesetz von Jante“.

Es geht zurück auf einen Roman des dänischen Autors Aksel Sandemose. In „Ein Flüchtling kreuzt seine Spur“ beschreibt der Autor Sandemose das kleingeistige Milieu einer fiktiven dänischen Kleinstadt namens „Jante“. Die ungeschriebenen Gesetze von Jante setzen alle Einwohner einem unglaublichen Druck zur Gleichmacherei und Anpassung aus.

In den skandinavischen Ländern wird dieses soziologische Horrorszenario erstaunlicherweise ambivalent betrachtet. Es sei positiv, dass die Begrenzung des Individualismus zu Ordnung und Struktur führten. Andererseits beinhalten die sozialen Normen eine Eingrenzung und Unterdrückung der individuellen Entfaltungsmöglichkeiten.

Kurz: Das „Jantelagen“ ist die kodifizierte, typische „Selbstzügelung“, die auswärtige Besucher in Skandinavien sofort wahrnehmen (wenn diese denn nicht völlig abgestumpft sind).

trilogie
Die Gesichter des Lebens


Das weltliche Gesetz von Jante besteht - wohl in Anlehnung an die biblischen Weisungen - aus folgenden 10 Geboten:

1. Du sollst nicht glauben, dass du etwas Besonderes bist.

2. Du sollst nicht glauben, dass du uns ebenbürtig bist.

3. Du sollst nicht glauben, dass du klüger bist als wir.

4. Du sollst dir nicht einbilden, dass du besser bist als wir.

5. Du sollst nicht glauben, dass du mehr weißt als wir.

6. Du sollst nicht glauben, dass du mehr wert bist als wir.

7. Du sollst nicht glauben, dass du zu etwas taugst.

8. Du sollst nicht über uns lachen.

9. Du sollst nicht glauben, dass sich irgendjemand um dich kümmert.

10. Du sollst nicht glauben, dass du uns etwas beibringen kannst.


Auch in Schweden ist das in allen Bereichen des Lebens mehr als überdeutlich.

Alle sind an der Oberfläche und nach aussen hin äusserst nett zueinander, auch wenn sie sich eigentlich lieber gegenseitig an die Gurgel gehen würden. Alle wirken nach aussen hin selbstlos und bescheiden.

Auf das Jantelagen angesprochen reagieren die meisten Schweden verlegen um dann inbrünstig zu betonen, dass das Jantelagen für sie selbst keine Rolle spielen würde. Ein sicheres Indiz dafür, dass das Gegenteil der Fall ist.

In Schweden stehen nach wie vor der „Erfolg der Gemeinschaft und des Kollektivs“ nach aussen hin im Vordergrund (weswegen in Schweden auch über Jahrzehnte sozialdemokratische [besser: sozialistische] Regierungen regiert haben).

Das Jantelagen ist auch Grund für die mitunter verzweifelte Suche nach einem Konsens mit dem alle leben können (welcher dann aber inhaltlich in der Regel nichts mehr wert ist). Echte inhaltliche Werte, die als Beispiel Entscheidungsprozessen Richtung geben würden und könnten, sind sehr selten. Und wer Werte hat, traut sich nicht, diese zu äussern oder offen zu zeigen (sic).

Hinzu kommt:

Zwanghafter Konsens verhindert echten Fortschritt; er zementiert vielmehr den Staus-Quo.

Im Innern sind die Menschen in Schweden und den anderen skandinavischen Ländern aber genau so wie alle anderen menschlichen Lebewesen:

Egoistisch und auf den eigenen Vorteil bedacht.

Durch die Zangslage, in der sich die Schweden durch das Jantelage befinden, werden individueller Egoismus und Vorteilsbedachte leider sehr extrem im Alltag von ihnen ausgelebt.

Wie in vielen historisch sozialistisch geprägten Gesellschaften herrscht ein subtiles System des gegenseiten Be- und Ausnutzens. Mit der von Urlaubern und Einwanderern gerne wahrgenommenen Freundlichkeit hat das rein gar nichts zu tun. Sobald Du als Individuum im individualistisch utilitaristischen Sinne nicht mehr als nützlich angesehen wirst, verschwindest Du bei sofort vom Bildschirm.

Aber im „kuscheligen gesellschaftlichen Miteinander“ darf das eben nicht gezeigt werden. Aus psychologischer Sicht sind die langfristigen Folgen klar:

Resignation, ja Depression, Verlust des Selbstwertgefühls und im schlimmsten Fall zur ernsten Autoaggressionen machen sich im einzelnen Menschen breit und nehmen Raum ein. Es ist kein Wunder, dass Alkoholismus und andere Abhängigkeitsprobleme in den skandinavischen Ländern weite Verbreitung haben.

Soweit der soziologisch-psychologische Befund.

Euer

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Schweden 1-2020 - Die blaue oder die rote Pille?



Die blaue oder die rote Pille?

Schweden lässt sich am besten umreissen,
mit einem Zitat von Morpheus aus dem Film "Matrix": 

“Dies ist Deine letzte Chance, danach gibt es kein Zurück mehr!
Wenn Du die blaue Pille nimmst, ist alles vorbei.
Du wachst auf in Deiner Welt und glaubst an das, was Du glauben willst.

Nimmst Du die rote Pille, bleibst Du im Wunderland.
Und ich führe Dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus!”


Wir kennen und lieben die pittoresken roten Häuschen und die bezaubernden Landschaften. Scheinbar fröhliche, stets freundliche und offene Menschen bevölkern die malerischen Dörfer und Städte. In Schweden scheint die Welt noch in Ordnung und noch nicht, wie an vielen anderen Stellen der Welt, aus den Fugen geraten zu sein.

Das ist das Bild, das viele Menschen - insbesondere Urlauber - von Schweden haben. Und so entsteht ach oft der Wunsch, in diesem Land dauerhaft leben zu wollen.

Das grundlegende Missverständnis, dem Mitteleuropäer unterliegen ist folgendes:

Äusserlich gibt es praktisch keine Unterschiede im Aussehen zwischen Schweden und anderen Mitteleuropäern. Deswegen gehen sowohl Schweden, als auch Urlauber, oder Zuwanderer davon aus, dass wir uns alle auch innerlich ähnlich wären.

Das ist leider völlig unzutreffend und der Grund für unzählige Missverständnisse, persönliche Tragödien und gescheiterte Auswanderungen.

Das Ankommen wird von vielen Neubürgern wie eine Vollbremsung aus dem bisherigen Alltag heraus beschrieben, als eine Art von “an die Wand fahren”.

Das ist nicht ganz ungefährlich.

Findige Techniker haben für Autos aufwändige Schutzmechanismen erfunden und gebaut. Ohne einen Airbag kann ein Aufprall an der Wand tödlich enden.

Nicht anders ist es bei einer unvorbereiteten Auswanderung.

Zurück zur Eingangs erwähnten blauen Pille. Schweden ist das Land der blauen Pille. Für den Rahmen der folgenden Beiträgen will ich es wagen, die rote Pille zu probieren.

Mit diesen Informationen möchte ich Ihnen zeigen, wie Schweden wirklich ist, damit Sie Fehler vermeiden und Ihr Urlaub, Ihr Umzug, oder Ihre Einwanderung aus Nichteuropäischen Staaten, gelingen mögen.

“Katastrophenhilfe durch Katastrophenvermeidung” mag dabei als Motto dienen.

Im übrigen ist Auswandern eine Kunst und deswegen gilt hier wie dort die alte Weisheit
“Man muss die Regeln gut kennen, um Sie stilvoll brechen zu können”.

Und wenn Sie in Ihrem gewählten “Traumland” dann irgendwann einmal kurz vor dem Verzweifeln sind, dürfen Sie sich mit dem Gedanken trösten, dass Sie manchmal auch dort "Entwicklungshelfer" sein dürfen.

Euer


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Koreas Blickwinkel



Zum Inhaltsverzeichnis
alles auf einen Blick -

Koreas Blickwinkel

Wenn Sie in einem anderen Land leben, sollten Sie auch die Blickwinkel, aus denen die dort lebenden und aufgewachsenen Menschen schauen, respektieren.

jitrojanuar2017
Wo bleibt der Feind?

Denn es könnte sein, dass der Ihrige Blick durch Ihre Sozialisierung ein klein wenig von den Verantwortlichen ver-rückt wurde und somit noch ist. Verurteilen Sie nicht Ihren Nachbarn, wenn er ein dort Geborener ist - oder möchten Sie abgeurteilt werden, nur weil Sie einen anderen Blickwinkel auf eine Angelegenheit haben?

Wir wünschen Ihnen ein nachdenkliches Wochenende!

Nordkorea
Klick ∞
TV zeigt was westliche Medien verschweigen

















Hochniveaujammerei



Zum Inhaltsverzeichnisalles auf einen Blick -



Jammern auf hohem Niveau

Es gibt Klagen, oder das kann sich auch Beschwerden nennen,
beim ∞
Bundesamt für Migration über Untätigkeit von Behörden und zwar von Flüchtlingen.

Das musste sich erst einmal im Innern setzen.

Spielen wir das Ganze einmal durch:

In deinem Land hätten wir die Zustände, wie in dem Land, aus dem ein Eingereister kam. Deine Schriftzeichen sind total anders, als die Zeichen, in deinem jetzigen Ankunftsland. Deine Sprache ist total anders, als die Sprache, auf die du nun triffst. Das politische System ist anders, der gesetzliche Rahmen ein anderer.

Nehmen wir an, du wärst nach Syrien geflüchtet.

Du sprichst nicht diese andere Sprache, du kannst nicht die Sprachzeichen der Landessprache entziffern, du kennst dich nicht mit den gesetzlichen Gepflogenheiten aus usw.

Nun erklärt mir doch mal einer, wie du dann einen Antrag auf Untätigkeit gegen eine Behörde stellen kannst, wenn du weder Sprach- noch Systemkenner bist? Woher kennst du diesen Paragrafen und woher weisst du, wie du die Klage genau mit dem Wort
Untätigkeit beschreiben sollst und dazu noch weisst, wer die Kosten für deine Klage trägtß

Für mich stellt sich die Frage, wer hier den Flüchtenden gesagt hat, dass es solch eine Möglichkeit gibt.

Dann wäre noch interessant, warum es solche langen Wartezeiten gibt. Hierzu informieren wir uns beim ∞
zuständigen Amt. Eija gut... sind doch schon einige Anträge.

Mir ist etwas aufgefallen: In diesem statistischen Bericht gibt es zwei Wörter und zwar was ist bitte eine arabische Republik und was ist eine islamische Republik? Diese Bezeichnungen sind auf den Grafiken zu lesen.

Eine Recherche ergibt:

eine islamische Republik ist:

Islamische Republik (arabisch جمهورية إسلامية, DMG ǧumhūriyya islāmiyya; persisch جمهوری اسلامی, DMG ǧumhūrī-yi islāmī) ist die Selbstbezeichnung einiger Staaten, die nach eigener Auffassung teilweise oder überwiegend nach Prinzipien des Islam regiert werden sollen.

Nach Ruhollah Chomeini ist eine islamische Republik wie alle anderen Republiken, nur „mit dem Unterschied, dass ihr Inhalt das islamische Gesetz ist“.

Der Islam ist als Staatsreligion in der Verfassung einer islamischen Republik verankert, und in der Gesetzgebung findet in Teilen oder als Ganzes die Scharia Anwendung. Dennoch geht die Selbstbezeichnung mit sehr unterschiedlichen Staatsformen einher.

Als Islamische Republiken bezeichnen sich Afghanistan, Gambia, der Iran, Mauretanien, sowie Pakistan, das sich als erstes so nannte.

Der Inselstaat der Komoren bezeichnet sich als Islamische Bundesrepublik.

Die politischen Systeme bzw. Strukturen sind unterschiedlich. Mauretanien und Pakistan gelten als Präsidialrepublik, während Pakistan zugleich auch eine Bundesrepublik darstellt. Afghanistan besitzt eine für die islamische Welt verhältnismäßig demokratische Verfassung als präsidentielles Regierungssystem.

Gescheiterte Versuche, eine islamische Republik zu gründen, waren die Arabische Islamische Republik bzw. die Islamische Republik Marokko.

Quelle

Nun wird es unübersichtlich, denn eine arabische Republik ist laut Wikipedia:

Arabische Republik steht für:

• Arabische Republik Ägypten
• Arabische Islamische Republik (offiziell Libysch-Tunesische Union; 1974 geplante Vereinigung von Libyen und Tunesien)

• Arabische Republik Syrien
• Demokratische Arabische Republik Sahara
• Jemenitische Arabische Republik

Siehe auch:

• Vereinigte Arabische Republik (Begriffsklärung)
• Föderation Arabischer Republiken (1972–1977)


In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein saudi-arabischer Erfinder beim Deutschen Patentamt in München ein Patent zur Überwachung und sogar Tötung von Menschen per implantiertem Chip beantragt hat.

Patentanträge müssten nach 18 Monaten veröffentlicht werden. Über ein Jahr Zeit ohne die Öffentlichkeit zu informieren. Interessant!

Bitte einen Kaffee einschenken, sich entspannen und lesen:

Dem Patentantrag zufolge soll der Chip chirurgisch oder per Injektion in den Körper gebracht werden. Neben einem Modell A, das nur zur Überwachung dienen soll, gebe es ein Modell B, das als zusätzliches Element über eine
Strafkammer verfüge.

Diese könne mit einem giftigen Mittel wie zum Beispiel Cyanid gefüllt werden, das vom Körper isoliert werde, "außer wenn wir diese Person aus Sicherheitsgründen eliminieren wollen, dann wird dieses Mittel in seinen Körper durch Fernsteuerung über die Satelliten freigesetzt".


Patentantrag in München

Chip für Überwachung und Tötung von Menschen

Die Menschen aus solchen Ländern sind recht erfindungsreich. Find ich zumindest. Irgendwie kreativ. Bestimmt sucht wer in Europa solche helle Köpfchen als Fachkraft. Ich frage mich, haben solche Länder kein Patentamt und warum wollte der Erfinder gerade in einem deutschen Patentamt sein Patent anmelden? Als kleines Bürgerlein mit Nullkommanull Wissen wäre auch hier eine Erklärung für meine Bildung herrlich.

Jetzt der Hammer!

Eine Sprecherin der Behörde sagte dazu am Freitag, die Erteilung eines Patents sei in diesem Fall ausgeschlossen. Patente auf Erfindungen, die gegen die guten Sitten oder die öffentliche Ordnung verstoßen, würden nicht erteilt.

Warum verstösst so ein Chip gegen die guten Sitten oder die öffentliche Ordnung?

Es verstösst doch schon gegen die guten Sitten und die öffentliche Ordnung, wenn eine Frau ihr Haar offen trägt und nicht verdeckt! Da wird die entsprechende Frau auf ihr offenes Haar schon aufmerksam gemacht.


Berlin: Nordafrikaner zündet deutschen Frauen die Haare an



Die Polizei fragt sich selbst, nach dem Motiv des Täters.

Antwort: Frauen müssen ihre Haare bedecken! Ist doch logisch, oder? Es kann doch nicht sein, dass ein Mann aus solchen Ländern, wie oben beschrieben, solches mit ansehen muss! Offenes Haar gegenüber eines kommenden Neubürgers, das ist ein Verstoss gegen die guten Sitten und öffentliche Ordnung! Aus deren Sicht.

Des müsst ihr doch verstehen!
So offen sein Haar zu zeigen, des geht echt nicht!


Was die Verstösse gegen die guten Sitten und die öffentliche Ordnung betrifft, so ist eine Anzeige des nachfolgenden Täters auch nicht gerechtfertigt! In den Ländern, aus denen solche Menschen kommen, ist es völlig normal, dass junge Mädchen verehelicht werden, dann kann doch einer auf der Suche nach einer potenziellen Ehefrau doch wenigstens mal vorher antesten, ob die für ihn was wäre.

Oder nicht?

Sexueller Übergriff auf Mädchen (9) im Freibad in Bad Wörishofen?

Ein Mädchen soll im Bad Wörishofer Freibad sexuell missbraucht worden sein. Es gibt massive Vorwürfe gegen einen 17-Jährigen Flüchtling.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Oins sach isch Eich!
Ihr müsst dene Menschn a bissi entgegen kommen, gelle!

Denn
Anderswo? könnt Ihr Eisch ja aach ned so benemme, wie die Axt im Wald. Do misst Ihr Eisch dene halt obasse, gelle. Weil die solle sich ja wohl fühle! Des musste doch a mol umdrehe. Wenn du zu dene in Urlaub fährst, willste es ja a schee hawwe unn disch wohlfühle, gelle. Ausserdem kennste des ja als eischene Schanz nutze. Als die noch ned do woare, do hosst viel mehr Zeit fer disch gehabt und was haste do gejammert!

Ach Gottele!

Do haste doch am Obend ned a mol mehr gwusst, wo de ogefonge host mit dem Jammern am friehe Morje. Gelle! Unn heid? Heid hoste ned fünf Kränk zum jammern, do hoste halt oinie! Unn? Machts doch leischder des Lähbe, gelle?

Denn wenn de disch heit üwwer so Sache beschwärst, kriegst von irschendwem eh oinen uff de Deckel. Unn? Was machste? Du hälst halt des Maul unn Ruh iss. So oifach isses Lähbe. Ned jammern, Klapp halte unn sich des alles uff oinen zukumme losse. Werst scho sehje. Werd alles gut. So odder so.

Bleib schee hocke, sei ruhisch unn gut werds. Nur nix mache! Nur ned uffstehe, weil, do konnste immer hinnerher sache, du hättst von nix gwusst unn konnst widder jammern. So wie früher.

Nichtjammernde
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bettertime
Bei Anruf:
Ankunft der besseren Zeiten









Der Erdbeben-Survival Tip


Zum Inhaltsverzeichnisalles auf einen Blick -

Pfffwwwhhh! Überall schwirrt Papier hier im Zimmer herum und manche Blätter sind echt anhänglich. * zupft einige Blätter von ihrer Bluse.

Was das bedeutet fragst du mich? Es gab ein Erdbeben.

Ja, ein Erdbeben. smilie_girl_052* dabei ist mir ein Fingernagel abgebrochen!

Wir stellen uns nämlich heute vor, unter unseren Füssen hätte die Erde gebebt. Naja, kann passieren. Dort, wo ihr lebt oder hier oder dort. Ein Beben kann dir auch in deinem Urlaub passieren.

Meine Damen und auch meine Herren!
Aufgepasst.

Heute erhaltet Ihr von mir exklusiv, kostenlos und gratis
meinen ultimativen Outdoortip
"Erdbeben-Survival-Tip"


smilie_girl_073

Schaue dir bitte die beiden Filme an. Beginne dein Auge für aussergewöhnliche Ereignisse zu schulen!



Diesen Film hier auch anschauen bitte:



Was konntest du in den beiden Filmen feststellen?

Ich helfe dir mal. ja2 Weil du hast gar keine Übung darin. Weil du dich nie damit beschäftigt hast. Für dich sind gewisse Dinge ganz weit weg und auch wenn du sie im Fernseher siehst, denkst du nicht darüber nach, was wäre, wenn es bei dir passieren würde. Das ist nichts Schlimmes, weil jeder in seiner kleinen Welt lebt und sich darin eingerichtet hat. Nur heute ist alles so komplex und unzuverlässig geworden, dass auch dein Horizont aus seiner Komfortzone rausschauen sollte.

Zurück zu den beiden Filmen:


Die Fussgänger begeben sich in die Mitte der Strasse. Wer im Haus ist, verlässt es. Die Autos bleiben stehen und die Insassen gehen ebenfalls auf die Strasse. Nach dem Beben helfen sich die Menschen untereinander. Sie sind in Panik.

Was konntest du an den Häusern, an den Laternen, auf dem Strassenbelag usw. beobachten?

Beobachte genau und vielleicht schaust du dir die Filme noch einmal an. Jedes Detail ist für dich wichtig. Du kannst gerne andere Filme noch als Anschauungsmaterial hinzuziehen. In diesem Beitrag würden andere Filme nur den Rahmen sprengen und ausserdem weiss ich nicht, wo deine persönliche Grenze liegt. Doch dein Hirn sollte sich schon einmal mit solchen Ereignissen näher beschäftigt haben, dann ist es, wenn ein Beben eintreten würde und du es miterleben müsstest, nicht mehr so starr vor Schreck.

Das Ereignis kommt für Menschen, die es nicht wissen, im ersten Augenblick "plötzlich" auf.

Doch das stimmt nicht. Die Natur "weiss" schon vorher, dass es Ungewöhnliches geschehen wird. Die Vögel als Beispiel stellen ihr Zwitschern ein. Stalltiere werden panisch, Mäuse verlassen zu Tausenden ihre unterirdischen Höhlen, sowie auch Ratten, die aus der Kanalisation kommen und in den Strassen herum rennen. Hier ist ein kurzer, aber treffender Text über ∞
das Verhalten von Tieren vor Erdbeben.

Soweit die allgemeinen Informationen.

Natürlich gibt es noch viele andere Informationen über Erdbeben, da kannst du aber selbst im Netz nachschauen. Ich brauche dir nicht alles das zu wiederholen, was schon andere getan haben. Deren Arbeiten sind in Sachen Erdbeben echt stark.

Informiere dich selbst! Werde aktiv. Bevor...

Nehmen wir an, wir haben unser fiktives Erdbeben heil überstanden. Dir sitzt aber der Schreck noch tief in den Knochen! So etwas hast du noch nie erlebt und musst jetzt blitzschnell auf die neue Situation in deinem Leben reagieren. Das kannst du auch, weil du dich nämlich schon einmal zumindest theoretisch mit dem Thema beschäftigt hast. Auf einigen Internetseiten ist die Wirkweise von einem Erdbeben erklärt, so weisst du jetzt, wie das alles passieren konnte. Du bist ein wenig ruhiger. Dann hast du gelesen, wie man sich sonst so verhalten soll. Da du das vom Lesen her kennst, hast du nicht mehr so viel Panik. usw. Du kennst Zusammenhänge und hast genug Informationen für dich. So schaltet dein Inneres schnell auf den Balancemodus, weil es die im Hirn abgespeicherten Informationen mit dem Ereignis abgleicht und dir entsprechende Gedankengänge und Erinnerungen ausschüttet. Ich hoffe, dass du das verstanden hast. Je mehr du dich informierst, desto weniger Angst hast du in entsprechender Situation. Nein, ich weiss nicht, ob es dich je mit einem Erdbeben betreffen wird, aber du sammelst nebenbei noch wertvolle andere Informationen.

Wieder zu dir und in unser fiktives Beben.

Es ist völlig normal, wenn nicht verletzte Menschen in einer Katastrophe anderen Menschen "helfen" wollen. Überlege dir gut, ob du das wirklich tun willst! Denn es ist bei einem Erdbeben nicht damit getan, wem einfach nur das Händchen zu halten. Es sind teilweise grausame und erschreckende Bilder von Menschen, die sich bei einem Erdbeben bieten. Solltest du keine Erfahrung als Soldat, als Ersthelfer, als Arzt, als Sanitäter usw. haben, so schraube dein Helfersyndrom herunter. Es nutzt niemanden, schon gar nicht potenziellen Helfern, wenn einer sich überschätzt und bei der Suche, bei der Rettung anderer Menschenleben, abdreht!

Dieses Verhalten stört die überlebensnotwendige Arbeit von Profis und Nervenstarken potenziellen Helfern!

Wenn du unbedingt "helfen" willst, so nehme dich denjenigen an, die dir entgegen kommen. Oder Menschen, die verwirrt umher laufen. Beruhige diese Menschen.

Sammele die Menschen, die soweit gesundheitlich in Ordnung sind an einem Punkt. Das kann ein Marktplatz sein, die Strassenkreuzung usw. Sei dir aber bewusst, dass die Infrastruktur nach einem Beben mehr als nur desolat sein kann. Es kommt auch auf die Stärke des Bebens und dessen Auswirkung auf die Umgebung an.

Du hast wann deinen letzten Erste-Hilfe-Kurs absolviert?

Na, dann aber los und frische ihn bei den zuständigen Stellen so schnell wir möglich auf.

In herum stehenden Autos befinden sich bestimmt Verbandskästen. Sollte der Besitzer des Wagens vor Ort sein, so bitte ihn dass er sein Verbandskasten heraus gibt. Klaube alle Kästen zusammen und bringen sie an den Sammelpunkt. Versuche Helfer_innen ausfindig zu machen, die die Verletzten soweit wie ihnen möglich ist, versorgen. Ihr könnt dann wenigstens die nicht so schlimmen Wunden und Verletzungen "verdoktern".

Danach kannst du in den umliegenden Geschäften um Wasser bitten. Oder auch am Brunnen Wasser organisieren, oder in Wohnungen. Frage aber die Geschäftsinhaber, die Wohnungseigentümer (Mieter) usw. ob sie dir das Wasser geben möchten.

Bringe wie die Verbandskästen das Wasser an die Sammelstelle.

Du kannst dich auch an einen Fahrdienst klemmen und dich als Fahrer_in zu dem nächsten Krankenhaus anbieten. Sofern dein Auto noch intakt sein sollte. Oder die Strassen - wenn ja: beginne solch einen Fahrdienst zu organisieren. Die Verletzten können somit schnell versorgt werden.

Da sich viele Menschen nie mit dem Problem auseinander gesetzt haben, fehlt es in solchen Situationen massiv an Personen, die organisieren können. Menschen orientieren sich an wem, der
leiten kann. Wer organisiert, hilft ausserdem effektiv und schnell dem Einzelnen und unterstützt bis ihrem Eintreffen die regulären Hilfsorganisationen. Diese planvolle Vorarbeit kann und wird Menschenleben retten. Es muss nicht jeder mit blossen Händen nach den Verschütteten graben - das machen schon andere.

Suche dir schnell eine andere Person, die deine
rechte Hand sein kann. Denn du kannst nicht alles alleine machen. Ich versuche dir anhand der folgenden Schilderung dir das Ganze zu verdeutlichen, was ich meine:

Es gab ein Erdbeben. Du beginnst einen Sammelpunkt aufzubauen, in dem du Verletzte dort hin bittest. Sie sollen sich hinlegen oder setzen. In diesem Pulk hast du eine unverletzte oder sehr leicht verletzte Person ausfindig machen können. Sprich sie an und frage sie, ob sie dir beim Aufbau des Punktes behilflich sein möchte. Sie soll alle Ankommenden zumindest einmal versuchen zu beruhigen. Diese Person soll nach Möglichkeit andere dazu motivieren, anderen, die schwerer verletzt oder in Schock stehen, zu unterstützen.

Du organisierst derweilen Verbandzeugs und Wasser. Dabei wirst du immer wieder auf umher irrende Menschen treffen. Demjenigen, dem du zutraust, dass er dich in deiner Arbeit unterstützen könnte, solltest du ansprechen!

Diese Person kann dich beim Suchen und Holen von Verbandszeug und Wasser für die Erdbebenverletzten unterstützen. Schicke die anderen, die dir entgegen kommen an die Sammelstelle. Das Verbandsmaterial muss unbedingt mässig eingesetzt werden, da der Strom von Verletzten nach einem Erdbeben nicht abreissen will.

Du beginnst nun zu koordinieren.

Der eine soll Wasser beischaffen, der andere Verbandszeug. Das sollten selbstverständlich auch mehrere Personen sein.

Unterschätze die Jugend nicht!

Die Jugend kann, wenn die Strasse von Steinen und Gerümpel verschüttet ist, eine Gasse bilden, damit die Verletzten raus aus dem Zentrum kommen können. Ausserdem legst du den Grundstein für die später ankommenden Hilfsorganisationen.

Sie kommen schneller - auch zu Fuss - an den Ort des Geschehens.

Jugendliche brauchen nicht herum zustehen, sie haben noch Pepp in den Oberarmen und können sich noch problemlos beugen. Also her mit den Teens zum Steine bei Seite räumen. Stelle ihnen einen oder mehrere Erwachsene zur Seite, so fühlen sich die Kinder nicht "alleine". Ausserdem sollen die anwesenden Erwachsene darauf achten, dass die Teens sich nicht übernehmen. Lieber eine Handvoll mehr Jugendliche für diesen Einsatz organisieren, als zu wenige, die dann vor Erschöpfung zusammen klappen.

Lass dir nun Tische organisieren und Nägel und Hämmer.

Daraus bastelt ihr nun Tragen für diejenigen, die in den Trümmern nach Verschütteten suchen. Schraubt die Tischbeine ab und nagelt sie längs an die Tischplatte wieder dran - aber Vorsicht wegen der Nägel, nicht dass sie oben aus der Tischplatte heraus schauen. Das kann zusätzliche Verletzungen geben. Ihr habt nun aus vier Tischbeinen Tragegriffe gemacht und die Tischplatte dient als Liege, Bahre.

Bringt diese Tragen an die einzelnen Helfergruppen hin und informiert sie, wo dein Sammelpunkt ist. Dann können dort die Geborgene hingebracht werden und die Retter können sich wieder an ihre Arbeit begeben. Auch solltest du dafür Sorge tragen, dass dein Sammelpunkt genug eigene Tragen haben kann.

Wenn die Gasse von Helfern soweit geräumt werden konnte, beginne mit der Evakuierung deiner Verletzten Erdbebenopfer.

Dazu solltest du vorher aber ein Ziel haben:

Ein Industriegebiet eignet sich als nächster Sammelplatz hervorragend. Es sei denn es ist (fast) unversehrt! Die Hallen dienen auch als Schutz der Hilfesuchenden und die Rettungsorganisationen haben schon die erste grosse Anlaufstelle für ihre Arbeit. Auch können Helikopter auf Industriegelände hervorragend landen. Wenn du viel Glück hast, befindet sich eine Klinik um die Ecke. Also alles dorthin verfrachten! Auch die Schwerverletzten, die nun von den Bergungsrettern an deinen Sammelpunkt gebracht werden. Du wirst dafür sorgen müssen, dass es keinen "Stau" gibt. Der erste Sammelpunkt, der von dir eröffnet wird, wird sehr schnell überfüllt sein. Daher ist Eile geboten.

Hier ein Schwung von recht gut geeigneten Plätzen, wenn keine Klinik in der Nähe sein sollte:

Kirchen, grosse Regierungsgebäude, der Stadtrand (Felder, Scheunen), Sportstätten, Stadtparks usw. Achte darauf, dass Helikopter so viel wie möglich Platz zum Landen und Starten haben können. Auch sollte Platz vorhanden sein, wenn die Hilfsorganisationen anrücken, dass diese ihre Versorgungszelte ohne grosse Schwierigkeiten aufbauen können.

Schicke nun, wenn der grosse Sammelpunkt im Aufbau ist, deine Helfer_innen vom ersten Sammelpunkt zu diesem grossen Punkt. Die Helfer sollen so viele Verletzte wie möglich dorthin bringen. Alles, was laufen kann, soll nach Möglichkeit selbstständig dorthin gehen, die anderen können mit Hilfe deiner selbstgebauten Tischbahren transportiert werden.

Auch an deinem grossen Sammelpunkt sollte nun Wasser und Verbandszeug bereit stehen.

Wir brauchen Brennmaterial!

Auch wenn es Hochsommer sein sollte, ihr braucht nun Brennmaterial und zwar einmal für die Kleidung zum Trocknen, zur Nahrungszubereitung und auch zum Signalgeben an die mögliche Luftunterstützung. Aktiviere auch hier Helfer. Sie sollen alles brennbare Material anschaffen und eine andere Gruppe soll für Nahrungsmittel, vorzugsweise Dosennahrung (wie u.a. Suppen), Sorge tragen. Bitte nicht einfach in den Geschäften und Wohnungen drauf los plündern, sondern wenn Personen vor Ort sind, fragen ob ihr das nehmen dürftet.

Ein Feuer wärmt den Menschen.

Wenn Menschen solch ein schwerwiegendes Ereignis erleben mussten, dann ist die ganze Psyche im Keller. Der Körper beginnt zu frieren! Daher ist ein gutes Feuer wichtig. Die Menschen rücken zusammen, können sich wärmen und fühlen sich nicht mehr alleine. Gerade für Kinder ist dieses Empfinden in einer Notsituation immens wichtig.

Nun ist es an der Zeit über Decken und Bekleidung nachzudenken.

Organisiere wieder eine Gruppe Helfer, die sich um diesen Punkt kümmern können. Ihr werdet in Geschäften und Wohnungen fündig und auch hier gilt:

Fragen, wenn es möglich ist.

Du solltest wissen, dass wenn du in deinen Augen "nur" organisieren würdest, du sehr viele Menschenleben retten kannst. Ausserdem wird die Psyche der Notleidenden recht schnell stabil, weil sie wahrnehmen, dass sich "gekümmert" wird. Wichtig für dich ist auch das Wissen, dass weder du noch deine Helfertruppe rund um die Uhr schuften könnt. Ihr braucht Pausen - daher suche dir von Beginn an eine "rechte Hand", eine Stellvertretung, damit ihr beide den Überblick im grossen Chaos haben könnt und Fehler vermeidet. Je mehr Helfer du anheuern kannst, desto minderer ist Eure Schlaflosigkeit und nur wer ausgeruht ist, kann helfen.

Auch diese Arbeit können Jugendliche problemlos übernehmen:
Plakate schreiben und aufstellen!


Wenn es möglich sein sollte, Kartons, oder Papier zufinden und hoffentlich noch Stifte, dann lasse Plakate anfertigen. Auf ihnen sollte dein Sammelplatz mit einem entsprechenden Richtungspfeil lesbar sein. Die Jugendlichen sollen in kleine Gruppen ausschwirren und diese Plakate an weiter entlegenen Strassenkreuzungen aufstellen. Somit findet Euch jeder, der noch fähig ist, zu gehen. Dieser kann Euch dann berichten, woher er kam und dann kannst du mit deinem Team ein weiteres Mal loslegen damit Menschen zu Euch stossen können.

Sei dir über folgende Dinge bewusst:

Strom wird es unter Umständen eine unbestimmte lange Zeit nicht geben. Daher sei dir bewusst, dass Kernkraftanlagen, Chemiekonzerne, Strassenlaternen, Kühlschränke usw. nicht mehr funktionieren. Die Folgen können fatal sein - auch für dich!

Wasser- und- oder Gasleitungen sind möglicherweise nicht mehr intakt. Kriminelle werden ihre Chance nutzen und unter anderem Geschäfte und private Wohnungen plündern. Oder auch Personen mitten auf der Strasse angreifen. Ordnungshüter sind nicht sofort greifbar. Die Strassen sind kaputt, so wie auch Brücken. Das Telefon- und Internetnetz sind vielleicht nicht mehr nutzbar, da sie ausgefallen sind. Krankenhäuser sind genauso vom Beben betroffen und vielleicht fehlt es dort an nötigem Personal, weil dieses auch selbst betroffen ist. Das heisst, auch das Personal kann verletzt oder gar getötet worden sein.

Brandherde können ein Problem werden. Die Feuerwehr wird nicht sofort um die Ecke fahren und die Brände löschen können.

Ein Bericht des deutschen Fernsehersenders ZDF zeigt die einzelnen Verlustketten in einer kurzen Zusammenfassung auf



Es ist nichts mehr wie es war und es wird sehr lange dauern, bis Rettung naht! Der Aufbau nach einem Erdbeben in der Region wird auch seine Zeit brauchen.

Leider wirst du auch an deinem Sammellager mit dem Sterben konfrontiert werden.


Daher hole die Verstorbenen aus dem Sammelpunkt heraus und lege sie weiter weg. Decke die Körper nach Möglichkeit ab. Bedenke hierbei, dass die Verwesung einsetzt und es kein schöner Anblick ist - weder für dich, noch für Menschen, die der Auffassung sind, nach ihren Angehörigen unter den Verstorbenen suchen zu müssen.

Wenn eine Region solch ein Ereignis zu verkraften hat, dann ist die staatliche Struktur in vielerlei Hinsicht lahmgelegt.

Daher: Du bist auf dich selbst gestellt und daher - wenn du die Tätigkeit der ersten Organisation übernehmen möchtest, auch auf deine Mithelfer. Verlasse dich nie in den ersten Stunden auf externe Unterstützung. Das ist für deine innerliche Einstellung wichtig.

Du solltest dich selbst fragen, ob du dir es zutraust auf diese Weise, wie oben geschildert "helfen" zu wollen. Wenn nein, dann suche als weitere Beispiele das nächste Krankenhaus, Behindertenheim, Altenheim, Schule, Kindergarten usw. auf und biete dort deine Hilfe an. Auch hier wirst du einige unschöne Szenen miterleben.

Es muss nicht bei dem einen Erdstoss bleiben, es kann zu Nachbeben kommen. Auch das sollte dir bewusst sein.

Nach Tagen, je nach Geschwindigkeit der allgemeinen Aufräumarbeiten, wird Verwesungsgeruch deine Nase erreichen. Wasser wird höchstwahrscheinlich, sofern es noch Wasser gibt, ungeniessbar, da die Entkeimungsanlagen und Kläranlagen ausgefallen sind. Habe also in deiner Outdoor-/Survivalausrüstung Mundschutz zur Hand.

redsnow
Die Szenen, die du erleben wirst, bleiben lange Zeit in Deinem Herzen haften.


Wo wir wieder beim Thema wären.

Du willst dich aus der kompletten Szenerie des Erdbebens komplett heraus nehmen und nur für dich sorgen.

Aber grundsätzlich gilt für deine Survivalausrüstung:

Packe auch einen kleinen Karton Einmalhandschuhe zu deiner privaten Ausrüstung. Da du Wasservorräte angelegt hast, wird es dir selbst nicht an Wasser mangeln. Jod, das heutige ∞ 
Braunol und ∞ Kamillosan für kleinere Wunden wären auch toll, wenn du sie in deiner Kiste vorrätig hättest. Schmerztabletten sind hoffentlich kein Diskussionspunkt, oder?

Frage in der Apotheke nach, ob sie diese Produkte vorrätig hätten, dann brauchst du sie nicht im Onlineshop zu bestellen.

Auch solltest du eine oder mehrere Flaschen Duftöl haben. Bei auftretenden Verwesungsgeruch, gerade bei Erdbeben, kannst du dir ein oder zwei Tropfen deines Lieblingsduftes auf den Mundschutz träufeln, damit es besser riecht. Parfum ginge auch.

Dieser Beitrag zu einem Erdbeben ist nicht endgültig. Ja, bestimmt habe ich einige Punkte vergessen und nein, ich nehme dir nicht das eigene Denken ab! Der Beitrag über ein vermeintliches Erdbeben soll dir Input geben und nur du selbst entscheidest, was für dich geeignet ist und was nicht. Ausserdem kann ich ja schlecht in die Zukunft schauen und wissen, in welche Situation du kommen wirst, wenn du ein Erdbeben erleben solltest.

Natürlich wünsche ich mir für dich, dass du nie in eine Erdbebensituation kommst und wenn, dass du unverletzt bleiben wirst. Doch solltest du ein Beben erleben müssen, dann hoffe ich, dass du dich an den Beitrag hier erinnerst und wenigstens ein oder zwei Kleinigkeiten übernehmen kannst.

Für dich und für andere Menschen.

Wenn alles vorbei sein sollte und es wieder aufwärts geht in deiner Region, dann konsultiere bitte einen Therapeuten. Es wird sehr viel, was du erleben musstest, in deinem Herzen eingebrannt sein. Doch wenn du aktiv in diese Situation eines Erdbebens eingreifen kannst, dann wird es dir und deiner Psyche helfen können. Die Bilder, die Gerüche, Die Geräusche, die Schreie der Menschen, das Wimmern der Sterbenden, die ganzen Erlebnisse im Allgemeinen sind dann nicht mehr so gravierend und reissen dich innerlich "nach unten".

Denn auch für dich wird es ein Leben "danach" geben!

Euch ein langes Leben

























Survival Monatshygiene




Zum Inhaltsverzeichnis
alles auf einen Blick -


Sehr freundlich, dass ich hier noch einen Beitrag zusteuern kann. Survivalleben hat schon etwas. Du erlebst Sonne, Regen, Wind, allerlei Gestrüpp und Tiere. Einmal, das war ganz früh morgens, ich schlief im Schlafsack, es war Sommer, da wurde ich sanft geweckt.

Kennt Ihr das?

Dein Hirn arbeitet schon ein wenig, aber die Knochen schlafen noch. Das war so ein Zustand bei mir an besagten Tag. Ich lag also da und spürte wie mich wer küsste. Irgendwann dämmerte es mir, dass das keine menschlichen Küsse waren, sondern eine feuchte lange Zunge. Schlagartig war mein Hirn wach, die Knochen sackten direkt vom Schlaf in eine Art Schockstarre. Als ich ganz langsam meine Augenlider öffnete schaute ich in zwei wunderbare braunen Augen.

Es war ein Fuchs!

Ein Fuchs hatte mich geweckt. Dann fing meine Nase an wach zuwerden und den Geruch von ihm zu analysieren. Ich schreibe jetzt nicht, wie meine Riechzellen seinen Duft wahrgenommen hatte, womöglich esst Ihr hier beim Lesen etwas. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre er als Werbeträger für Brechmittel steinreich geworden. Der erste Milliardär im Fuchspelz!

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Es geht heute speziell um uns Frauen. Nehmen wir an Du bist aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in der Lage an deine gewohnten Surfbretter oder .... hä?

Du weisst nicht, was ich damit meine? Das sind Slipeinlagen!
Ganz normale Slipeinlagen.


Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja.

Du kommst nicht mehr an deine... Slipeinlagen oder an Tampons ran. Dein Vorrat ist vielleicht zu Ende, du hast dich verkalkuliert, was die Menge deines Vorrates betrifft oder das Geschäft ist nicht mehr, wo du die ganzen Jahre über gekauft hast, oder diese Hygieneartikel sind ausverkauft oder du traust dich nicht mehr in das Geschäft zu gehen. Aus unterschiedlichen Gründen. Du verstehst?

Nein? Wirklich nicht?
Denke darüber nach. Anders:

Du bist seit Monaten in Urlaub und zwar hast du dich für einen Outdoorurlaub entschieden. Du lebst draussen in der Wildnis ohne Zivilisation. Nun kannst du aus Platzgründen an deinem Urlaubsort keinen Lastwagen voller Hygieneartikel mit dir schleifen.

Wie willst du im Survivalleben jeden Monat deine Regel bewältigen?

salat
Sammele die Kerne von Früchten und beginne eine Aufzucht


Meine Damen und auch meine Herren!
Aufgepasst.

Heute erhaltet Ihr von mir exklusiv, kostenlos und gratis meinen
ultimativen Outdoortip
"Wiederverwendbare Tampons und Slipeinlagen"

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Du kannst es so machen, wie unsere Schwestern aus nativen Völkern. Du bleibst die Tage über im Zelt oder du kommst auf die glorreiche Idee dir etwas selbst zu basteln.

smilie_girl_044*zwei Rechte, zwei Linke, zwei fallen lassen...

Wenn du nicht vorsorgen konntest und da draussen dich deine Tage begrüssen mit "Hello Girl!" dann kannst du dir ein Päckchen aus Ampferblättern basteln. Falte mehrere von den grossen Blättern wie zu einem Päckchen zusammen oder du knetest dir aus Birkenblättern ein Päckchen. Hier solltest du aber vorher die Stängel abzupfen. Die Dinger können nämlich piecksen. Beide Päckchen kannst du bequem in deinen Slip einlegen.

Im Winter ist das Ganze etwas schwierig, da Baum kein Blatt am Ast hat. Schnee schmilzt und solltest du Blätter aufbewahren wollen für die Winterzeit, werden sie in der Herbstzeit zum Winter hin austrocknen und in deinen Händen beim Verarbeiten zerbröselt.

Solltest du in deiner Situation einen alten Schwamm ausfindig machen können, schneide diesen zurecht und nutze ihn als Ersatztampon. Es geht auch als Slipeinlage. Da musst du natürlich den Schwamm entsprechend zuschneiden. Wichtig bei beiden Varianten ist, den Schwamm vorher gut auszukochen und regelmässig zu wechseln. Zum Säubern brauchst du aber Wasser. Kalkuliere daher zusätzliche Wassermengen ein.

Oder du nähst nach der Nähanleitung hier deine ∞ 
Pads selbst. Hier sind noch zwei Links von Onlineshops, wo du deine Slipeinlagen kaufen kannst.
Einmal ist hier die ∞
Kulmine und dann gibt es noch den ∞ Lunapad Shop

Euch ein langes Leben









Das Outdoorspülen


Zum Inhaltsverzeichnisalles auf einen Blick -

Ächz! Komme eben von draussen. Genauer vom Geschirr spülen. Habt Ihr schon einmal Euer Geschirr in einem Fluss, einem Bach oder einem See sauber gemacht? Damit ist nicht dieses komfortable Geschirrspülen an einem Waschbecken in einem Camper gemeint, mit Spülmittel und Handtuch und allem Piepapo! Nein, ich meine ein richtiges Outdoorspülen. Unter freien Himmel. Wie es unsere Schwestern in Indien, in Afrika, in Brasilien, in Argentinien und sonst wo auf dieser unseren Erde noch machen.

Das Ganze hat nichts mit Romantik zu tun, sondern ist knallharte Realität. Du magst nun bequem am Computer sitzen und deine Spülmaschine läuft im Hintergrund in der Küche, aber woanders haben die Frauen keinen solchen Luxus. Weil sie es sich nicht leisten können, oder weil ihnen eine Bombe den letzten Trops Maschinengeschirrspülreiniger geklaut hat. Oder weil sie keinen Strom haben.

Obwohl ich in der luxuriösen Lage bin ein Waschbecken in der Küche zu haben und obwohl sogar fliessendes Wasser aus dem Hahn kommt, gönne ich mir heute immer noch das Erlernte aus meiner Kindheit anzuwenden. Tja. Das nennt sich wohl Erziehung oder so. Somit behaupte ich in der heutigen Zeit, dass ich im Falle eines Falles überleben könnte. Wenn nichts Gravierendes dazwischen funkt.

juliabend
Romantik oder Zukunft?
Leben ohne Luxus.



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ultimativen Outdoortip
"das Spülen ohne Trops und Waschbecken"

smilie_girl_073


Stellt Euch vor, Ihr würdet für ein paar Tage, ein paar Wochen oder gar Monate Euer Dasein da draussen in der freien Natur verbringen müssen. Ihr bereitet Euch eine Mahlzeit vor, seid satt und nun steht vor Euch der Berg Geschirr und blinzelt Euch an.

Mann nehme, oder: Frau nehme seine, ihre, schmutzigen Porzellanreste auf denen er/sie das letzte Mahl für seine/ihre Familie und sich zubereitet hatte. Am besten geht die Stabelei ohne weitere Scherben zu verursachen in einem Weidekorb. Ich habe zu diesem Zweck mir einen Korb ausgesucht, in dem eigentlich Schmutzwäsche gesammelt wird. Es kann auch ein Einkaufskorb aus Weide sein. Die sind für Singles sehr bequem, weil bei nur einer Tasse und einem halben Teller...

...der Single braucht in der Regel nicht viel Platz.

Nun haben wir unseren Korb mit dem Geschirr gefüllt und suchen den nächsten Fluss, See oder Bach auf. Wir sollten auf die Fliessgeschwindigkeit des Gewässers achten, denn bei stehendem Gewässer kann das Geschirr ins Nass gestellt werden. Bei einem stark fliessenden Gewässer muss Frau oder auch Mann unter Umständen ihren/seinen letzten Tellerscherben hinterher springen und das ist nicht Sinn der Sache.

Merke: Bei fliessenden Gewässern dein Geschirr gut festhalten und nicht direkt gedankenlos im Nass abstellen. Vielleicht befinden sich Steine am Grund und wenn dir deine Tasse aus der Hand rutscht und der Sog des Wassers die Tasse mitreisst, kann sie an einem Stein oder an einer Wurzel, die am Ufer herausgewachsen ist, zerschellen.

Nun hast du als "Ottonormalverbraucher" (wieder das männliche Pendent *tztz. Wie heisst eigentlich die weibliche Form von "Ottonormalverbraucher"? Nicht bekannt? Dann erfinde ich jetzt einfach einen Begriff:
Ottilienormalverbraucher. Einverstanden?).

Nun hast du als Otto-und/oder Ottiliennormalverbraucher_in in der Regel nur deinen Will-Er-der-Roy
? Porzellanberg im Schrank stehen. Das ist auf Dauer und im Hinblick auf den Outdoorbereich nicht so toll.

Gehe daher in den Campingbedarf und schaue nach Outdoor-Trekkinggeschirr. Kaufe dir einen Satz davon. Wichtig ist vor allem dabei, dass die Töpfe und Pfannen auf offenen Feuer zu benutzen sind.

Haddu Topflabben? Nein? Muddu kaufen.

Denn auf offenen Feuer zu kochen ist anders, als bequem auf dem Herd zu Hause. Outdoorgeschirr hat den Vorteil, dass es robust ist. Der Nachteil: Farbenfroh ist es leider nicht so arg. Macht aber nichts, dafür lässt es sich draussen super gut abspülen. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Porzellangeschirr.

Noch ein Tip: Wenn du draussen leben musst, benutze für deine Nahrungszubereitung nicht so viel Fett/Öl zum Zubereiten deiner Speisen, denn es mangelnd da draussen an deinen gewohnten Spültaps, die auch das letzte Fettauge eliminieren.

Unser Outdoorgeschirr wird nun im Wasser des Flusses, der Sees einmal mit der Hand gut abgewischt. Danach nehme ich Sand, der in einem Beutel bereit gehalten wird und vorher von mir gesammelt wurde. Reibe mit dem Sand deine Töpfe, Pfanne, Teller und Bestecke damit ab. Sand bindet die Essensreste auf den Oberflächen. Reibe aber nicht zu feste, denn Sand wirkt wie Schmiergelpapier und kann die Oberflächen zerkratzen. Anschliessend das eingeriebene Geschirr gut im Wasser abspülen.

An einem Stein gelehnt kann das Geschirr gut abtropfen. Damit es nicht wieder verschmutzt, lege ich als Unterlage grosse Blätter (als Beispiel sind Ampferblätter eine gute Tropfunterlage) oder ein kleines Bett aus gerupftem Grass darunter. Wenn alles fertig gespült ist, packe ich wieder alles in meinem Korb ein und gehe zurück in die Hütte.

Einige (vorwiegend die Herren) sind der Auffassung, dass Frau zum Abspülen im Outdoorbereich ihres Geschirrs Salz nutzen soll. Na, aber Salz ist ein sehr kostbares Gut! Da denkt eine Frau anders. Nein, Sand reicht. Den findest du direkt am Fluss, am See oder am Bach. Im Herbst sammele ich auch den Sand für die Wintermonate.

Wichtig ist, dass er trocken ist. Richtig trocken!

So habe ich immer ausreichend Spülmittelkörner in der Hand. Winterspülen ist nicht ganz so einfach wie in den Sommermonaten, da dir durch die kalten Temperaturen die Essensreste am Teller festfrieren können. Das heisst, du solltest Wasser erwärmen wenn das möglich sein sollte und in diesem Wasser dein Geschirr spülen.

Doch woher Wasser nehmen, wenn Teich, Bach oder See zugefroren, der Weg zum Fluss verschneit ist und du ihn nicht erreichen könntest?

Ganz einfach: Sammele Schnee in einem Eimer und stelle ihn in ein Zimmer. Der Schnee wird schmilzen und du wirst Wasser schöpfen können.

Hast du kein Zimmer (mehr) so schaufele dir in den Schnee ein Loch und stelle dort deinen Eimer voller Schnee hinein. Für diesen Umstand bräuchtest du aber einen Metalleimer oder Emailleeimer. Die Metalleimer erhälst du im landwirtschaftlichen Bereich, auch Melkeimer genannt und den Emailleeimer in sehr guten Haushaltswarenanbietern. Es geht auch ein Ascheeimer, der für offene Kamine gedacht ist.

Alles, nur kein Plastik, denn das schmilzt unter Zugabe von Feuer!

Achte beim Kauf darauf, dass der Eimer einen Deckel hat. Du füllst also den Eimer mit Schnee und um den Eimer herum nun so viel Tannenzweige umlegen, dass er komplett an den Seite damit bedeckt ist. Drücke das Zweigenmaterial richtig feste an, es muss kompakt sowohl an den Seiten, wie auch am Boden sein. Wenn du noch genug Streichhölzer hast, zünde die Zweige an. Da sie noch recht feucht sind, wird das Feuer eher kogeln, als brennen. Sei unbesorgt, es wärmt trotzdem - gibt es keine Möglichkeit Feuer zu machen, dann musst du warten, bis der Schnee im Eimer geschmolzen ist. Daher bereite immer rechtzeitig die Schneeschmelze vor. Hebe die Zweige auf, denn nach einigen Malen sind die Zweige so trocken, dass sie wie Zunder brennen. Erschrecke dich also nicht und prüfe die Trockenheit des Materials, denn du kannst es als Brennmaterial für deine Nahrungszubereitung verwenden, wenn es an die Grenze seiner Feuchtigkeit gelangt ist.

Arbeitest du ohne Wärmezufuhr solltest du nun auch Schnee auf den Eimer kippen. Schnee wärmt immens!

Wer genug Zeit für seine Vorbereitungen haben sollte, kann
sein Spülmittel selbst herstellen. Versuche es jetzt und teste es aus. So hast du für später auch Sicherheit im Umgang der Herstellung und Verwendung! Im jetzigen Alltag spart das selbst hergestellte Spülmittel erstens Müll und zweitens viele Münzen, die du den Herstellern in den Rachen wirfst durch deinen Einkauf dieses Produktes. Lies einmal die Inhaltsstoffe deines Spülmittels auf dem Etikettenaufdruck durch. Du vergiftest dich und deine Umwelt damit! Das ist ein Chemiecocktail, was sie uns für angebliches billiges Geld anbieten.

Ja es ist eine Umstellung vom konventionellen zum selbst gemachten Spülmittel, aber ... die Vorteile überwiegen aber bei einem selbst hergestellten Spülmittel.

Überleg dir wie viele Haushalte es alleine in deiner Strasse, in deinem Viertel, in deiner Stadt gibt. Jeder nutzt Spülmittel und das ist egal in welcher Form. Ob Spülmaschinentabs oder flüssiges Mittel. Wie viele Liter kommen da in der Woche, im Monat, im Jahr zusammen? Klar, geht das alles in die Kläranlage und wird mit viel Chemie und Energie wieder aufbereitet, aber am nächsten Morgen drehst du den Wasserhahn bei dir auf und holst daraus Wasser für deinen Kaffee oder Tee. Igitt geht es da bei mir, wenn ich daran nur denke.

Ups! Bevor ich hier noch mehr schreibe, sollte das Rezept für Spülmittel zum Selbermachen nicht vergessen werden.

Für für 500 ml Spülmittel brauchst du:

1 Teelöffel Natron
85 ml flüssige Seife, naturbelassen
500 ml warmes Wasser und
20 Tropfen Ätherische Öle
, weniger oder mehr, je nach deinem Geruchsempfinden

Alles zusammen schütten, umrühren und in eine Flasche abfüllen.
Fertig!

Fertig? Das bin ich jetzt auch.
biggrin_girl

Euch ein langes Leben












Hierachie



Stelle dir eine Kiste mit Erde vor.

In dieser Erde befinden sich kleine Champignons, die nach und nach durch deine Pflege in die Höhe wachsen.

Was machst du, wenn ein Pilz aus dieser Gruppe von Pilzen grösser, kräftiger ist, als alle anderen in der Kiste?

Du wirst ihn abschneiden.
Ernten, um ihn dann verzehren zu können.


So ist das auch in
Anders wo?
Das Land
Anders wo? ist nun die Kiste und die Champignons sind die Bewohner in diesem Land. Jedes Mal, wenn ein Bürgerlein sich durch irgendetwas aus der Gruppe hervor hebt, also heraus wächst, sie es durch eine Idee, sein Engagement und anderes, wird er von der Obrigkeit und auch von der Gruppe abgeschnitten.

Zurechtgestutzt. Geschnitten. Missachtet.
Damit dieser wieder schön brav in den Reihen der anderen funktioniert!


Das bedeutet im Alltag, dass du nie mit eigenen Ideen, mit eigenem Elan, mit eigenem Engagement usw. dich aus der sozialen Gruppe hervor tun kannst. Weder auf deinem Arbeitsplatz, noch im Privatbereich, wenn du mit Einheimischen von Anders wo? Kontakt pflegst.

Champignonsprinzip für Dummies

Für alle, die das Champignonprinzip bislang noch nicht verstanden haben, hier eine Zusammenfassung in zwei Sätzen:

Der Mensch ist ein Produkt aus der Formung durch die Gesellschaft.

Wenn das Objekt
Bewohner nicht funktioniert, wie der Staat, somit dessen Mehrheit der Gesellschaft will, wird er zurecht gewiesen und bestraft - also "repariert".

dogart1

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Überleben in Eiseskälte


Überleben in Eiseskälte - möglich?

Einige machen den fatalen Fehler bei um die Nullgrad Celsius keine geeignete Bekleidung tragen zu wollen. Diese Spezies vergisst sehr schnell, dass sich die Temperatur verändert, sobald noch Winde aufkommen.

Diese gefühlte Temperatur nennt sich ∞
Windchill.

Gehen wir einmal fiktiv die nicht selten vorkommende Situation durch:

Du gehst spazieren, es ist um die Plus 2 Grad, Sonnenschein, kaum Bewölkung. Der Uhrzeiger steht auf 14,30 Uhr. Wir schreiben den Monat November.

Deine Bekleidung:

Unterwäsche, T-Shirt, eine dünne Windjacke, Jeans, Bergschuhe.
Keine Mütze dabei, kein Schal, keine Handschuhe, denn "es ist ja sooo schön draussen".

Um 14,45 Uhr ziehen dicke, kräftige Wolken auf, der Wind beginnt sich fühlbar zu regen. Die Temperatur fällt auf Minus 1 Grad, die Sonne geht rasch unter. Da die Landschaft bergig ist, verschwindet die Sonne um 15,03 Uhr komplett hinter einem Berg, Sterne werden zwischen der mittlerweile grossen Wolkenformation sichtbar. Die Temperatur sinkt rapide ab auf Minus 9 Grad.

Nun stehst du da und der Weg zum Auto ist lang!

Merke:

Über 80 % der Wärme verliert ein Körper über seinen Kopf, wenn du anfängst zu frieren, schwächt das zuerst deine Konzentrationsfähigkeit. Das bedeutet: schön auf dem Weg bleiben, woher du gekommen bist, sonst ist die Gefahr, dass du dich verläufst sehr gross.

Sehr schnell kann es zu Erfrierungen und Unterkühlungen kommen. Schütze daher so schnell wie möglich deine Extremitäten!

Da du keine Pappe oder Papier zur Hand haben wirst in der freien Wildbahn, suche dir Tannenzweige. Laubbäume haben nämlich ihr Blattwerk schon lange abgeworfen. Stopfe nicht die dicken Äste unter die Jacke, sondern breche dir die schmalen Ästchen, die biegsamen und nicht zu harten ab. Die kleinen Äste schützen deinen Körper vor eindringenden Wind, der dich schnell auskühlen lässt.

Wenn es dir irgendwie möglich ist, bedecke deinen Kopf!

Dafür kannst du zur Not deine Unterhose benutzen! Bedecke damit auch deine Ohren, denn die Läppchen sind besonders empfindlich für Erfrierungen.

Die Temperatur sinkt auf Minus 15 Grad, starke Winde wehen, so dass sich die Äste der Bäume beginnen stark zu bewegen.

Bleibe nie stehen, sondern gehe weiter. Bewege dich!

In der Kälte verbraucht der Mensch sehr viel Energie, du solltest immer eine Kleinigkeit zu Essen mit dir tragen. Sei es eine kleine Packung Kekse oder Schokolade.

Fasse nie blosses Metall mit den Händen ohne Handschuhe an.
Du könntest dir die Haut abziehen!


Solltest du ins Schwitzen geraten, wirst du noch schneller abkühlen, daher gehe langsam voran, bewege dich, aber nicht so schnell, dass du anfängst zu schwitzen.

Wie bei jedem Notfall versuche Hilfe zu rufen (wohl dem, der einen voll geladenes Mobiltelefon dabei hat oder in der Wildnis Empfang verzeichnen kann).
Wenn du an deinem Auto angekommen bist und den Motor gestartet hast, fahre nicht gleich los, denn du bist am Zittern und deine Konzentration ist nicht gut!

"Taue" dich erst ein wenig auf, bevor du das Gaspedal bedienst.

Grundsatz:

Nie - und da kann das Wetter noch so schön sein wenn ihr aus dem Haus geht - nie ohne Mütze, Handschuhe, Schal, Nahrung und etwas zu Trinken aus dem Haus. Tragt stets einen kleinen Rucksack bei euch. Die Sachen sind nicht schwer und somit tragbar.

***


Seit hier über Anders wo? geschrieben wird, erreichen mich mehr und mehr Anfragen über das Kontaktformular. Speziell häufen sich die Fragen über Selbstständigkeit und die Eröffnung eines so genannten Huskycamps für Touristen. Nun wird es heute hier einen einmaligen Antwortsbeitrag auf Fragen, die auf solche Vorhaben abzielen, geben und das endgültig!

Immer wieder erreichen uns schriftliche Anfragen, in denen geschildert wird, dass nach Schweden umgezogen werden und zum eigenen Lebensunterhalt ein Touristikcamp mit Huskyfahrten aufgebaut werden möchte.

Hier grundsätzliche Fragen und weitere Ausführungen auf die Fragen, was zum Aufbau von solch einem Camp benötigt wird:

1. Wenn ein Huskytourencamp für Touristen so lukrativ wäre, wie es sich der Mitteleuropäer vorstellt, warum haben die Einheimischen diese Einnahmequelle auf diesem Marktsegment noch nicht entdeckt?

2. Wenn wer sich wirklich mit einem solchen Vorhaben auseinander gesetzt hätte, dann hätte er über mehrere Jahre hinweg den Markt hier in den einzelnen Regionen beobachtet und schnell festgestellt, dass in den letzten fünf Jahren (2010 bis 2015) von 10 neuen Anbietern alle wieder vom Markt verschwunden sind, weil sie aufgegeben haben.

Stellt Euch folgende Fragen:

° Wer wäre für Euer Vorhaben Euer Kunde,
° wo sind für Euer Vorhaben Eure Kunden?

° Habt Ihr eine gründliche Marktbeobachtung inklusive Statistik über mindestens fünf Jahre durchgeführt?

Denn solche Arbeit erstellt jedes seriöse und erfolgsorientierte Unternehmen! Das nennt sich dann: Businessplan und jede Bank möchte diesen zur Vorlage.

Bitte bedenkt, dass ab einer diversen Anzahl von Hunden grundsätzlich (ob mit oder ohne Selbstständigkeit) eine gesonderte Lizenz von den hiesigen zuständigen Behörden benötigt wird. Sollte wer in Sachen Hunde mit einer Firma selbstständig sein wollen, so
muss diese Lizenz vor Eröffnung der Firma vorliegen, sonst ist die Tätigkeit illegal und wird entsprechende rechtliche Schritte nach sich ziehen.

Nächstes Thema, was ein so genanntes Touristikunternehmen in Schweden betrifft, was so manch einer gedenkt zu eröffnen oder gar schon eröffnet hat und sich damit in einer rechtlich sehr prikären Situation befindet.

Es wird von diversen Touristikanbietern in Schweden, die mit Huskytouren für Kunden werben, innerhalb dieses Segments auf deren Homepages folgendes angeboten:

Jobangebot / Praktikantenstelle frei

Suchen Doghandler -

danach wird die Tätigkeit aufgeführt und im Anschluss kommt folgender Satz:

Kost und Logi frei.

Diejenigen, welche diese Stellenangebote anbieten, möchten doch einen Blick ins Gesetz werfen. Denn das ist und bleibt illegal! Wir befinden uns bei diesem Thema im arbeitsrechtlichen Bereich und da kennen die Behörden keine Gnade!

Es muss ein Arbeitsvertrag nach europäischen Recht dem Angestellten ausgehändigt werden. Es müssen Sozialversicherung, Rentenversicherung usw. vom Arbeitgeber abgeführt werden. Also die üblichen Anmeldungen von Angestellten und die dazu gehörigen Abgaben an die zuständigen Stellen sind unumgänglich!

An dieser Stelle werden sämtliche Arbeitssuchende ausdrücklich gewarnt, sich nicht auf solch unseriösen Stellenangebote einlassen zu wollen. Ihr bekommt keine Lohnzahlung, müsst sämtliche Reisekosten selbst bezahlen, ihr seid weder Kranken- noch Unfall- oder gar Rentenversichert!

Den Touristen wird dringend angeraten, sich von solchen Touristikangeboten - hier speziell so genannte Hundecamps mit Huskyfahrten oder / und Ausbildungsangeboten als Musher - fern zu halten, wenn diese Anbieter auf ihren Firmen-Onlineangeboten keinen Nachweis über ihre Mitgliedschaft innerhalb der zuständigen Touristikbranchenverbände zur Verfügung stellen.

Auch ist es bei diversen Anbietern, die in Schweden so genannte Huskytouren und / oder andere Touristikangebote offerieren üblich, ihre Gäste selbst vom Flugplatz abzuholen oder hinzubringen. Es benötigt aber eine gesonderte Lizenz für solche Transporte. Diese Lizenz sollte für Sie als Tourist nachvollziehbar auf dem entsprechenden Onlineangebot vermerkt sein, bzw. der Anbieter hat Ihnen auf Nachfrage diese Lizenz vorzulegen.

Bitte prüfen Sie als Tourist vor Ihrer Buchung, ob der Anbieter seriös ist und bei dem entsprechenden Touristikverband sein Unternehmen gemeldet hat. Lassen Sie sich gegebenenfalls auch die Lizenz für die jeweilige Hundehaltung zeigen.


malamute
Geht es Dir im Leben zu gut, kaufe dir einen Alaskan Malamute!


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Stromlos


Stromlos in Anders wo?

Manches auf diesem Planeten ist leider nicht gewollt:

Dieser ∞
Kühlschrank funktioniert ganz ohne Strom
und löst damit ein globales Problem

Wir erinnern uns einmal dezent:

Nicht jeder Mensch hat fliessendes warmes oder kaltes Wasser zur freien Nutzung, wann immer er es möchte. Wer den Filmbeitrag im Thema
Warum? und Was? angesehen hat, konnte einen kleinen Einblick in ein etwas anderes Leben ohne Wasser geniessen.

Was aber tun, wenn der Strom nicht vorhanden sein sollte?

Nicht jeder Mensch auf Erden darf diesen Luxus nutzen. Für dich ist das gelebte Normalität, den Lichtschalter zu betätigen und unbewusst zu wissen, dass die Leuchte erhellt. Der Unterschied zu Dir und denjenigen, die kein Licht als Selbstverständlichkeit kennen, ist, dass diese Betroffenen ohne Elektrizität wesentlich besser auskommen, als Du.

Problem: Stromlos.
Lösung: wir greifen zu alternativen Mittelchen - logisch!

puffer
Vorbereitungen für Kartoffelpuffer ohne elektrische Küchenmaschine.


Da wäre die Kerze. Neben der Kerze bitte die Streichhölzer nicht vergessen hin zu legen. Streichhölzer deshalb, da Feuerzeuge die Eigenschaft haben ihr Inneres nach und nach an die Umwelt abzugeben. Dann wäre im Falle eines Falles Essigwasser mit romantischen Kerzenlicht.

Aus dem Camping- und Bootsbedarf kennen wir so genannte Touchlichter. Das sind Leuchten, die auf Fingerdruck aktiviert oder deaktiviert werden können. Sie können auf dem Tisch liegen, an der Wand festgeschraubt sein oder auch an der Decke. Wir legen diesen Lichtspender auf den Tisch, weil über das Jahr Elektrizität vorhanden ist. Soll nur als Notbeleuchtung dienen.
Bei dieser Art von Lichtspender bitte regelmässig die Batterien prüfen, denn sie könnten auslaufen.

Dann wäre im Falle eines Falles Essigwasser mit:
es werde Licht.


Eine Taschenlampe geht auch, diese sollte regelmässig auf funktionstüchtige Batterien geprüft werden und wenn bedacht wird, dass eine Wohnung nicht nur aus einem Raum besteht, bräuchten wir einige tragbare Lämpchen.

Ausserdem ist das recht unpraktisch die Lampe stets in der Hand tragen zu müssen. Durch ihre Bauweise kullern Taschenlampen auch gerne mal von einer Ablage und wehe dir geht dabei das Birnchen kaputt.

Ihr erratet was jetzt kommt? Richtig!
Wenn das Leuchtmittel in der Taschenlampe defekt wäre,

dann wäre im Falle eines Falles Essigwasser mit:
es werde Licht.


Kerze, Taschenlampe, Tupflicht wären ein Muss in einer Stromlosen Zeit, wenn zumindest eine kleine Lichtquelle vorhanden sein sollte. Natürlich, es gibt auch Stirnlampen, doch wer möchte schon mit einem Stirnband, an dem eine Taschenlampe klemmt, im Haus herum laufen? Ausserdem sollte das auch geübt werden, denn bei jeder Kopfdrehung leuchtet das Licht auch in diese Richtung. Nicht zu vergessen ist das Eigengewicht solcher Lampen und wer mit dem Halswirbel oder Migräne Schwierigkeiten hat, wäre diese Alternative ungeeignet.

Ohne Mampf keinen Kampf!
Wir haben noch einen Stromfresser, der nicht zu verachten ist: den Elektroherd.

Wie der Name schon sagt, funktioniert diese Art von Futterzubereitungsquelle nur mit elektrischer Energie. Glücklich derjenige, der einen Gasherd sein Eigen nennen kann.

Als Ersatz für einen E-Herd gibt es auch wieder im Camping- oder Outdoorbedarf eine Alternative. Zugegeben, damit kann niemand ein fünf Gänge Menue auf den Tisch bringen, doch für eine warme Suppe und den Kaffee oder Tee reicht es alle Male.

Die Alternative heisst Outdoorkocher.

Das sind kleine Kocher für den Outdoorbereich und werden meist von Rucksacktouristen oder Tourenbiker verwendet. Diese Kocher sind teilweise und je nach Modell zusammen klappbar. Bei manchem kann sogar ein vier Liter Topf darauf gestellt werden, und diese Campingkocher werden mit so genannten Kartuschen betrieben. Das sind kleine Behälter, die angezündet werden, unter den Topf gestellt werden und somit die eigentliche Wärmequelle sind.

Natürlich gibt es solche Outdoorkocher auch in den höheren Preisklassen und sind entsprechend wesentlich grösser wenn sie aufgebaut sind.

Auch bei den Kartuschen für die Kocher gilt:
Über das Jahr hinweg eine Kontrolle bei ihnen durchführen.

zwiebel
Die Zwiebel wird mit Hilfe von Muskeln zerkleinert.
Es gilt: kurbeln, kurbeln, kurbeln damit in der
mechanischen Küchenmaschine die Zwiebel
zerkleinert werden kann. Wer es noch kann, der
nehme schlicht ein Messer und schneide kleine Würfelchen : )


Haltet immer ein paar Dosen Suppen oder Ravioli, oder was ihr sonst gerne esst, bereit. Teetrinker sollten Teebeutel und Kaffeetrinker löslichen Kaffee in der Schublade liegen haben. Eine Wärmeflasche wäre auch nichts Verkehrtes, denn die meisten Heizungen sind elektrisch betrieben. Auch wenn nur das Thermostat am Heizkörper aufgedreht werden muss, damit der Popo es warm haben kann im Winter - das Heizungssystem braucht eine Pumpe und sie wiederum wird mit elektrischen Strom gespeist!

Wer ein eigenes Haus hat, sollte über ein Notstromaggregat nachdenken.

Denkt bitte auch daran, wenn der Strom wieder vorhanden ist, die Kühltruhe zu kontrollieren und lasst bitte die Türe von der Truhe geschlossen, wenn der Strom nicht vorhanden ist! Denn die entwichene Kälte kommt nicht mehr zurück und da niemand weiss, wie lange der Strom weg ist, könnte es sein, dass der tiefgefrorene Fisch vom Auftauen davon geschwommen ist.

In Anders wo? geht das Ganze natürlich ein klein wenig anders an.

In
Anders wo? hast du entweder nur Stundenweise am Tag und/oder in der Nacht Strom oder gar keinen. Ohne Strom leben, bedeutet hier bei uns, da ist er viele Stunden nicht vorhanden, der Strom ist streckenweise sehr viele Tage nicht da!

Wie ist das Leben ohne Strom in Anders wo?

Wenn die Elektrizität nicht vorhanden ist, klemmst du dir ein paar Holzscheide unter den Arm, gehst vor die Tür und machst Feuer. Auf die Feuerstelle legst du einen Grillrost und bereitest dein Essen zu. Oder du hast einen Grill, den du bei dir auf dem (Garten-) Gelände benutzen kannst.

Heiter wird das Ganze im dicksten Winter bei minus 20 Grad abwärts und wenn es dann noch stürmt... hast du keine gute Karten mit dem Anfeuern.
Doch auch das funktioniert! Nur Geduld.

Dein Haus sollte alt sein, was du in
Anders wo? kaufen willst. Sehr alt sollte das Haus sein! Denn in den meisten uralten Häusern gibt es noch etwas, was in der Modernen in Vergessenheit geraten ist:

Der Küchenherd, der mit Holz beheizt wird.

Gusseisern, die Aussenfront in Emaille gehalten, mit oder ohne Backröhre, mit oder ohne Wasserspeicher, ab 100 Kilogramm aufwärts liegt das Eigengewicht.

Leute! Das müsst Ihr Euch im Winter vorstellen. Stromausfall und dann heizt du mit deinem Küchenherd aus dem vorigen Jahrtausend an.

Wenn dann noch die Kerze auf dem Tisch brennt, du dein Essen auf den Teller servieren kannst, draussen der Wind tobt, die Schneeflocken sich am Fenster festkrallen und rein schauen in die warme Stube, die Bäume ihre Äste krachend weg werfen, herrlich!

Das ist ein Genuss! Das ist ein Feeling!

Solche Situationen katapultieren dich in Echtzeit ins Mittelalter. Ausserdem, sofern du clever bist und dein Schlafzimmer direkt neben die Küche eingerichtet hast, ist es unter der Bettdecke kuschelig warm.

Denn der Küchenofen heizt!

Bedenke: Je länger der Strom ausgefallen ist, desto mehr kühlt Dein Haus ab!

Wenn du direkt von der Modernen, aus deinem behaglichen Bürostuhl nach
Anders wo? umziehst und mit solchen Situationen konfrontiert wirst, dich nie darum gekümmert hast, nie entsprechende Vorbereitungen für den Fall aller Fälle getroffen hast...

da kommt Freude auf!

staubsauger
Stromloses staubsaugen gefällig? Kein Problem!
Wir "leiffen" -
Firma Leiffheit hat einen mechanischen Rollsauger im Angebot


Bevor Ihr Euch ins eiskalte Wasser in Anders wo? begebt, tut Euch selbst einen Gefallen:

Benutzt bei Euch für eine Woche den Strom nicht. Keinen Lichtschalter, keinen Elektroherd, keinen Staubsauger usw. Erlebt einmal in einer Art Trockenübung dieser Situation und stellt fest, wie Ihr damit umgehen werdet.

presse
Vitamine braucht der Mensch!
Eine Saftpresse ohne elektrischen Antrieb.


Zwei wirklich gute Dokumentationen, die sehr viel Informationen wegen Stromausfall beinhalten:

∞ 
Blackout - Deutschland ohne Strom -

WDR - Doku am Freitag -
∞ 
Eingeschneit: Schneechaos im Münsterland


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* * *

Herr U. aus G.P. fragt an:

Ich bin 72 Jahre alt und Rentner und bin mit meiner Frau im Sommer immer nach Schweden in Urlaub gefahren. Nun ist sie kürzlich verstorben und ich kann endlich ganz auswandern. Ich bin finanziell unabhängig und bekomme eine gute Rente. Daran soll es also nicht liegen. Ich suche nun für mich ein kleines Haus mit Garten das abgelegen ist und könnten Sie mir dabei helfen?

Herr U.!

Erst einmal Danke für Ihr Vertrauen. Sie sind mit Ihrer Frau in den Sommermonaten hier gewesen und haben nie einen Frühling oder Herbst mit den Stürmen oder den schneereichen Winter hier oben miterlebt.

Denken Sie wirklich, dass Sie noch so fit sind, ein paar Monate lang die Schneeschaufel zu schwingen? Lockerer Pulverschnee zu schieben ist schon toll, doch was ist, wenn das weisse Gold nass und somit schwer ist? Ja gut, es gibt Schneefräsen, doch diese Maschinen müssen gewartet werden, sie müssen auch geschoben werden, sonst kommen Sie nicht an den Schnee heran, der Ihren Weg befreien soll.

Dann ist es auch so eine Sache mit dem abgelegenen Haus. Es ist super ohne Strassenverkehr leben zu können, doch was ist, wenn Sie krank sind, wenn Sie einen Herzinfarkt hätten? Da schaufeln Sie weder Schnee, noch kann ein Hubschrauber mit Notarzt an Board zu Ihnen kommen! Der Nachbar ist auch nicht vorhanden, der nach Ihnen schauen könnte. Was dann?

Bitte nicht falsch verstehen: ich traue Ihnen das Alleinesein, das alleine leben können, zu! Doch das Risiko in Ihrem Alter so ganz ohne Zivilisation und dann noch den Sprung wagen den Winter mitzuerleben, den Sie bisher hier nicht kennen?

Wissen Sie was?
Ich rate Ihnen etwas, was sehr unkonventionell ist:

Suchen Sie sich doch ein ∞
Ferienhaus und sprechen Sie mit dem Vermieter für ein kleines Geld dort einmal ein Jahr lang "Probewohnen" zu dürfen. Behalten Sie Ihre Wohnung in Deutschland und wenn Sie nach diesem Probejahr wirklich Ihre Zelte in Ihrer Heimat komplett abbrechen möchten, dann können Sie das immer noch tun. Wenn Sie dieses Probejahr erlebt haben, mit den Überweisungen der Rentenzahlungen, mit dem Aufbau von sozialen Kontakten hier, mit dem Wissen, wie Sie persönlich auf jede Jahreszeit hier innerlich reagieren, dann...

dann können Sie ganz beruhigt in aller Ruhe eine Entscheidung treffen.

Sie brauchen wen, der nach Ihnen schaut in Ihrem Alter, Sie werden wen brauchen, der Ihnen hin und wieder den Weg frei schaufelt, weil Sie sich an manchen Tagen nicht so fühlen und bitte: Sie werden genauso wenig jünger wie ich. Es sollte schon wer da sein, der Ihnen von der Einkaufsfahrt Lebensmittel mitbringt, weil Sie sich nicht trauen alleine in die weit entlegene Stadt zu fahren, denn mit zunehmenden Alter wird der Mensch auch ängstlicher. Wir sind aus dem Alter raus, wo wir noch Unsinn machen und wenn wir heute zurück blicken, dann können wir doch sagen: Meine Güte! Was wir so alles getrieben hatten und das das alles "gut" ging.

Sie schrieben auch, dass Ihre Frau "kürzlich" erst verstorben ist.

Ja, ich kann verstehen, dass Sie nach einem Neubeginn in Ihrem Leben suchen, doch bitte erst dann, wenn Ihre persönliche Trauerphase endgültig abgeschlossen ist. Denn in Ihrer Heimat haben Sie einen Freundes- und Bekanntenkreis, Sie sprechen diese Sprache, Ihr versteht Euch untereinander und innerhalb dieses Kreises können Sie das aussprechen, was in Ihnen noch verborgen ist und Ihnen "weh" macht. Hier wird das nicht sein. Hier würde Sie niemand verstehen und wenn Sie dann noch "abgelegen" wohnen würden, mit wem könnten sie Ihre Tränen teilen?

Herr U.!? Was würde denn Ihre Frau zu Ihrem Gedanken sagen?

Wollte sie, dass Sie ganz alleine in einem abgelegenen Haus leben? Wollte sie, dass Sie ganz ohne Sozialkontakte leben müssten? Würde sie nicht wollen, dass wer an Ihrer Seite wäre, der Ihnen das eine oder andere hier zeigt, Ihnen Unterstützung zu kommen lassen würde. Sie Einheimischen vorstellt, Sie in die vorhandene soziale Gemeinschaft einbringt? Damit das Leben ein wenig "leichter" sein kann?!

Noch ein Gedanke:

Prüfen Sie vorab, ob auf Ihren Rentenzahlungen keine Doppelbesteuerung lastet.

Bitte, bitte überdenken Sie noch einmal diesen Gedanken und ob das Vorhaben wirklich so umgesetzt werden soll oder ob es nicht doch Alternativen für Sie gäbe.


Besorgte
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Warum? und Was?



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Warum? und Was? in
Anders wo?


Die Frage ist wohl
warum möchte ich von meinem jetzigen Wohnort nach Anders wo? hinziehen.

Warum ist ein Fragewort und sucht am Ende eine Antwort.

Wenn wer mit Familie umziehen möchte, so sollte unabhängig voneinander jedes Familienmitglied seine Gründe für den Umzug aufschreiben und in einer Runde sollten die Argumente gemeinsam diskutiert werden. Auch ein Jugendlicher legt so manches Argument auf den Tisch, also liebe Eltern, entscheidet nicht über den Kopf Eurer Kinder hinweg, sondern bezieht sie in den Vorbereitungsprozess mit ein.

Gerade die Erwachsenen möchten sich noch eine zweite Frage stellen:

Was kann ich dem Land, der Region, in die ich hinziehen möchte, zurück geben? Denn schliesslich erhalte ich zumindest einmal ein Dach über den Kopf.

Was ist auch ein Fragewort und sucht nach Argumenten, nach der Tiefe, nach etwas Greifbarem.

Bleiben wir auf der Erwachsenenebene.

Warum möchte ich von meinem jetzigen Wohnort nach Anders wo? hinziehen und

Was kann ich Anders wo? zurück geben, weil es mich "aufgenommen" hat?

Die Antworten nicht nur denken, sondern sich wirklich die Mühe machen und diese aufschreiben. Jedes Mal, wenn Euch ein neues Argument einfällt zu dem Zettel hingehen und dieses aufschreiben. Nach ungefähr drei bis sechs Monaten,
lasst Euch also ausreichend Zeit für diese Aufgabe, sich mit dem Partnerpart zusammen setzen (wenn Ihr als Partnerschaft umziehen möchtet, ansonsten stellt sich dieser Punkt nicht) und die gemeinsamen Punkte beider Frage zusammen legen.

Die Antworten, welche übrig bleiben, darüber solltet Ihr unbedingt
reden.

So werden Missverständnisse im Vorfeld aufgehoben und innerliche, unausgesprochene Wünsche und Vorstellungen hauen Euch nicht in
Anders wo? am Tag X um die Ohren.

Ihr vermeidet somit im Vorfeld Konflikte innerhalb Eurer Partnerschaft!

Wenn das alles "durch" ist, so stellt Euch
gemeinsam die Frage, ob das, also Eure Vorstellungen, Eure Wünsche, Eure Ziele usw. kompatibel sind mit Anders wo?

winterwonderlandI.
Schneehäubchen


Sophie machte mit ihren Eltern Urlaub in einem sehr schneereichen Land. Sie sah als Kind den Vater Schnee schieben, doch als sie selbst in
Anders wo? lebte, kam ihr Tag der Tage!

Sie stand vor der Haustür und die Sonne knallte das erste Mal so richtig vom Himmel. Der stahlblaue Himmel lachte und sie sah Tropfen vom Dach herunter fallen.

Jetzt wird es endlich Frühling. - dachte sie noch bei sich und dann krachte es fürchterlich und sie war eine Schneefrau.

Leider mit Kopfschmerzen.
Vom Dach löste sich nämlich eine Schneelawine und begrub sie unter sich.

Das sind solche Alltäglichkeiten, an die nicht gedacht werden, wenn auch irgendwann einmal im Leben eine Erfahrung ähnlicher Natur gemacht wurde. Doch ein Kind, wenn es das schon einmal sah, denkt nicht alle Details durch.

Sophies Mann bedauerte sie nach dem Vorfall liebevoll und versuchte den herunter gefallenen Schnee zu beseitigen.

Doch dieser war bretthart!

Die Konsistenz des Schnees, die Fallhöhe und die Fallgeschwindigkeit liessen den herunter gefallenen Schnee wie Beton erscheinen.

Wir lernen aus dieser winzigen Kleinigkeit, dass wenn eine Beziehung in
Anders wo? intakt ist, alles drum herum, was auf einen zukommt und auch Diverses aus Mangel an Erfahrung geschieht, bewältigt werden kann. Doch das Fundament zwischen den Familienmitgliedern muss gefestigt sein. Du kannst nicht auf Sand ein Haus bauen, sondern es muss einen festen Untergrund haben, am besten einen Grund aus Stein.

Nur dann können Stürme kommen - denn dein Haus wird Stand halten.

Jedes einzelne Familienmitglied braucht irgendwann einmal in seinem neuen zu Hause Unterstützung vom anderen. Das setzt immenses Vertrauen zu sich und den anderen Partnerpart voraus. Es braucht für jedes einzelne Familienmitglied unendlich viel Geduld, wenn es denn einmal Stütze brauchen sollte.

In
Anders wo? habt Ihr völlig andere Begebenheiten, das kann sich zu einem innerlichen Chaos aufbauen, das irgendwann einmal platzt. Das ist wie der berühmte Tropfen in den Eimern, der dann ein Überlaufen hervorrufen kann.

Auch sei der Hinweis hier erlaubt, dass kein Partnerpart nur wegen dem anderen Partnerpart nach
Anders wo? umziehen sollte. Sondern jeder ist ein eigenständiger Mensch, der selbst diese Entscheidung mitzutragen hat.

Seine eigene Entscheidung tragen können!
Nicht die des anderen.


Im folgenden Film sind Szenen, die das Geschriebene sehr gut aufdecken. Bitte bedenkt dabei, vieles im Film ist gestellt und die Menschen dort erhalten alleine durch das Filmteam sehr viel externe Unterstützung. Das wird bei Euch, wenn Ihr in Anders wo? leben wollt, unter Umständen nicht so zufliegen!

Das Café am Baikalsee - Ausgerechnet Sibirien
Dokumentation

Vier junge Deutsche gehen Mitte Februar 2014 für einen Monat nach Sibirien, um am Ufer des Baikalsees ein kleines Café zu eröffnen. Zwar beginnt langsam der Frühling im Herzen Sibiriens - doch noch ist der See zugefroren, und die Temperaturen fallen immer wieder unter minus 30 Grad.

Unter diesen widrigen Bedingungen müssen die vier ein Café aufbauen. Ein kleines Holzhaus ist da. Das hat ein einheimischer Russe gebaut, der auf der Insel Olchon Reisende bewirten möchte. Doch alles andere muss erst noch beschafft werden. Die Auswahl an Lebensmitteln ist sehr begrenzt - und natürlich haben die Leute im Dorf einen ganz eigenen Geschmack.

Die vier Deutschen bringen einiges an Erfahrung mit: Hans (26) und sein Cousin Gregor (28) arbeiten seit Jahren im Restaurant der Familie, das sie schon bald gemeinsam übernehmen möchten. Hans' Freundin Lina (24) hilft oft im Restaurant aus, und Gregors Studienfreund von der Hotelfachschule, Sergej (25), hat russische Wurzeln. Er hofft, dass er noch genug Russisch spricht, um das Viererteam am Baikal durchzubringen. Sibirien ist eine große Herausforderung für sie alle. Hier müssen sie zum ersten Mal beweisen, ob sie selbst ein Restaurant führen könnten. Denn dieser Traum verbindet sie alle.

Das ZDF hat die vier jungen Deutschen nach einem intensiven Casting für dieses Abenteuer ausgewählt. Rund 200 junge Gastronomen aus ganz Deutschland hatten sich um diese außergewöhnliche Erfahrung beworben.

Das Abenteuer beginnt. Die vier jungen Deutschen erreichen die Insel Olchon - die eingeschlossen ist von meterdickem Eis. Zu dieser Jahreszeit fahren die Einheimischen mit ihren Autos einfach quer über den See. Es ist die einzige Möglichkeit, den Ort Huschir auf der Insel zu erreichen. Dort gilt es erst einmal, das neu gebaute Café fit für die Eröffnung zu machen. Dabei müssen die jungen Gastronomen mit dem arbeiten, was in einem kleinen, sibirischen Dorf so vorhanden ist. Improvisationskunst ist gefragt. Schon nach wenigen Tagen soll das kleine Café eröffnen - mit kalten und warmen Spezialitäten. Ob sie den Geschmack der Russen treffen?

Und dann ist da noch das große "Abenteuer Sibirien", das sie alle fasziniert. Erstmals erleben die vier die unendliche Weite des Landes und die eisige Schönheit des Baikalsees.




* * *


Familie K. aus Halle fragt mich:

Das sind endlich einmal Infos, die ich nirgends woanders finden kann. Danke für deine Arbeit dazu. Ich hätte da eine Frage: Ich und meine Frau und unser 6 jähriger Sohn würden gerne zu euch hoch kommen und uns eine Existenz aufbauen. Wir haben schon darüber zusammen gemailt. Aber mir ist da noch eine Frage gekommen:

Brauchen wir Papiere zum arbeiten und wo bekommen wir die her? Ich habe auch gelesen, dass Spikes erlaubt sind. Soll ich die hier kaufen oder oben?

Grüsse

Erst einmal Danke für das Kompliment, dass ich hier Informationen verschenke, die in keinem Buch zu finden sind. Mir ist es persönlich ein Anliegen, denn "Schiffbruch" haben schon viele erlitten, wenn sie in ein anderes Land umziehen.

Noch leben wir innerhalb der Europäischen Union und ihr solltet Euch an das Arbeitsamt von Eurem Wohnort wenden und auch ans Migrationsverket. Dort erhaltet Ihr die nötigen Informationen. Ansonsten gilt: Wenn Ihr einen Arbeitgeber finden solltet, erhaltet Ihr einen gültigen Arbeitsvertrag. Achtet darauf, dass der Vertrag - genau wie in Deutschland auch -, nach EU-Regelungen ausformuliert ist.

Die Sache mit dem Auto: Ihr wisst, dass Euer Auto hier eine so genannte Vollabnahme braucht? Obwohl Rindviecher europaweit eine Ohrenmarke brauchen, die sogar EU-einheitlich aussieht, ist in der Automobilbranche kein einheitliches Gesetz vorgeschrieben. Das bedeutet, dass als Beispiel ein Wohnmobil hier völlig andere Voraussetzungen für eine Zulassung braucht, als ein WoMo in Deutschland. Das beginnt bei der Gasabnahme und endet bei der Beleuchtung. Zieht her, fahrt wieder runter und verkauft Euer Auto. Mit dem Geld kauft Euch hier ein schon Zugelassenes. Dieser Akt vereinfacht irre viel!

Denn es geht nicht nur um die Spikes, sondern auch um den Motorwärmer : ) und die Zusatzleuchten, die Ihr in der dunklen Jahreszeit braucht. Da sind die Anschlüsse auch separat vorgeschrieben.

Also "nicht alles ist anders" - hier - , aber ein grosser Teil schon.

Wir bleiben weiter in Verbindung und Euch gutes Kartonpacken.

Auf Euch wartende
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Aufgeben? Niemals!



Aufgeben? Niemals!

Schaue dich einmal bei Dir in der nahen Umgebung genau um. Schule mit dieser Übung Dein Auge und Deine Wahrnehmung. Bleibe stehen, betrachte und Du wirst Details finden, an denen Du Jahre lang vorbei gegangen bist.

Du kannst als Beispiel mit Deiner Küche beginnen.

Die Kacheln an der Wand über der Arbeitsfläche, wie sehen sie aus, wie fühlen sie sich an unterschiedlichen Tageszeiten oder auch Jahreszeiten an? Fühle mit Deinen Händen die Tapeten und setze Dich auf einen Stuhl und betrachte die Küchenwand. Die Wand sieht bei Sonnenschein völlig anders aus, als wenn draussen Nebel die Welt einhüllt.

Sehe hin und fühle. Erlebe!

Wenn Du diese Expetition eine Woche lang in deiner eigenen Wohnung getan hast, dann taste Dich an den nächsten Schritt vor:

Die Welt vor Deiner Haustür.

Irgendwann wirst Du feststellen, dass das, was du die letzten Tage bewusst und gezielt wahrgenommen hast, für Dich im Laufe der Zeit Normalität wurde. Es ist für Dich ringsherum alles selbstverständlich geworden.

Die Wand, die Kacheln an ihr, das Muster der Tapeten, Dein Stuhl, Dein Tisch, also alle Deine Möbel, Dein Geschirr, Deine Bekleidung, die Gerüche in Deiner Umgebung, usw. Alles das zusammen genommen und Deine persönlichen Gewohnheiten im Alltag, das bist Du. Du als Person.

Jetzt frage Dich, ob Du in die Umgebung von
Anders wo?, also dorthin, wohin Du umziehen möchtest, "passen" würdest?

Bitte nicht gleich beim Denken den Satz formulieren:
Ich kann mich doch anpassen!
Vorsicht bitte.

Niemand streitet das ab, doch hast Du schon einmal daran gedacht, dass Dein Bekleidungscode, Dein Verhaltenscode, Deine Mimik, Deine Gestik, ja schon alleine Deine Sprachmelodie, die ganz anders ist, als die Melodie in
Anders wo? nicht mit der neuen Umgebung kompatibel sein könnte? Dann kannst Du Dich noch so anstrengen, Du wirst Dich nicht integrieren können, denn zur Anpassung, zur Integration gehören grundsätzlich beide Parteien.

Die eine Partei, die alles ablegen wird, was sie bis zum Umzug kennt und sich selbst ausmacht. Dazu gehört nicht nur das oben Erwähnte, sondern auch die eigene Identität so aufgeben, dass eine totale Verschmelzung in die neue Umgebung gewährleistet sein wird.

Die andere Partei sind die Einheimischen, diejenigen, die Dir erklären, welche Codes sie leben. Sei es die oben erwähnten und hinzu kommen auch religiöse, ethische, moralische Codes usw.

Nehmen wir an, Dir wären Kacheln, um beim Beispiel zu bleiben, sehr wichtig. Ohne Kacheln könntest Du Dir nie und nimmer eine Küche vorstellen. In Skandinavien als Beispiel gelten Kacheln am Boden und/oder an der Wand als Luxus und wird entsprechend hoch versteuert. Also sind Kacheln hier keine Normalität, werden nie zur Gewohnheit an der Wand oder auf dem Boden. So wie Du es aus Deiner Heimat her kennst.

sea
Nach was sehnst Du Dich?


Nehmen wir noch ein Beispiel, damit Du verstehen kannst, was mit diesem Beitrag ausgesagt werden soll:

In Deiner Küche hast Du ein Waschbecken und das wiederum hat eine Mischbatterie aus der warmes, wie kaltes Wasser fliesst. Du bist die Fliessgeschwindigkeit gewöhnt, also wie schnell das Wasser aus der Leitung kommt und für Dich ist es Normalität, dass es so ist, wie es ist. Würdest Du in
Anders wo? eine sehr langsame Fliessgeschwindigkeit der Mischbatterie haben, wärst Du in der Situation Dich umzugewöhnen.

Denke nun bitte nicht, das wäre das geringste Problem, denn denke einmal den Prozess durch. Erhälst Du wie jetzt gewohnt entgegengesetzt anstatt schnell Wasser, sondern der Fluss wäre extrem langsam für Deinen Arbeitsprozess, würdest Du auf alle Fälle mehr Zeit investieren müssen.

Alleine Dein Level namens Geduld würde unter Umständen sehr schnell auf die Probe gestellt werden, da Du es bisher gewohnt warst, schnell weiter arbeiten zu können. Es könnte sein, dass Dich die Langsamkeit der Wasserfliessgeschwindigkeit innerlich unruhig werden lassen und somit langfristig unzufrieden machen könnte.

Wenn Du nach Anders wo? gehen möchtest, so sei Dir dringend angeraten, Dich selbst bis ins kleinste Detail zu kennen!

Sonst siehst Du irgendwann einmal in den Spiegel Deiner unendlichen tiefen Innenwelten und das kann zu einem Schock führen. Der wiederum kann eine Depression in Dir auslösen und in einem Land, dessen Sprache Du nicht sprichst, die Sprachcodes nicht kennst, wird das nicht einfach werden.

Du kannst einen Versuch starten:

Lebe eine Woche lang ohne warmes Wasser. Stelle Dir vor, es gäbe in
Anders wo? nur kaltes Wasser wie in so vielen anderen Ländern auf dieser Erde. Denn warmes Wasser aus der Leitung ist keine Selbstverständlichkeit. Genauso sind weite Regionen auf dieser Erde dunkel, da kein elektrischer Strom vorhanden ist. Schalte eine Woche lang Deinen Strom ab und du wirst sehr schnell feststellen, Deine Gewohnheiten, Deine gelebte bisherige Normalität ruft Reaktionen in Deinem Innern hervor.

Wenn Du Dich wirklich kennst, also das, was ganz tief in Dir drinnen lebt, wirst Du in
Anders wo? auch die Menschen dort besser verstehen können. Erst dann wird der Prozess des Dazugehörens in Gang kommen. Wenn, ja wenn die Bewohner in Anders wo? Dich annehmen möchten.

Arbeite das, was in Dir noch verschüttet ist, was noch schmerzt, weil es nicht aufgearbeitet ist, auf! Schiebe es nie vor Dir her, so wie diverse Dinge in Deinem Leben, die Du schon lange erledigen wolltest.
Sei es eine Reparatur, einen Urlaub, einen Ausflug, ein Treffen mit einer Person - es kam immer etwas dazwischen? Du hattest nie Zeit dafür? Es ergab sich nie die Gelegenheit dazu?

Mal ehrlich! Sind das nicht Ausreden, damit Du nicht aktiv werden brauchst?

Aus meiner Erfahrung heraus scheitern die meisten Menschen, die sich in
Anders wo? eine neue Existenz aufbauen wollten an einer sehr gravierenden Begebenheit:

Tja, ich habe mir das in
Anders wo? anders vorgestellt - so die Aussage der Betroffenen. Auf Nachfrage hin haben diese Menschen nie durch dacht, dass sie nicht nur ihren Heimatort aufgeben, sondern noch viel mehr.

Am Ende solcher Diskussionen stellt sich immer heraus, dass bisher gelebte Normalität, zu tiefst gefestigte Gewohnheiten, persönliche Werte, Ansichten, Alltagsabläufe, Sprach- und Körpersprachliche Codes usw. nicht aufgegeben werden wollen oder können.

Es könnte daran liegen, dass sich die Menschen nicht selbst kennen und noch ein Faktor kommt hinzu:

Je älter ein Interessent nach
Anders wo? schaut, desto schwieriger wird seine eigene Person in die neue Gesellschaftsform aufgenommen. Zu einem neuen Beginn gehören nämlich immer zwei Parteien. Einer öffnet die Arme, der andere nimmt diese Geste an.

Der Beitrag ∞ Wasser könnte Dir bei Deinen Überlegungen hilfreich sein.

In
Anders wo? verhalten sich auch Verkehrsteilnehmer anders. Du erkennst, es wird nicht einfach, wenn Du Dein Vorhaben nicht genau überdenkst!



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* * *


Herr S. aus Cloppenburg fragt an:

Ich lese gerne hier mit und es ist ein schöner und informativer Blog. Ich bin 47 Jahre alt und lebe leider seit 9 Jahren von Hartz4. Ich habe auch Interesse daran, nach Neuseeland auszuwandern. Wie sieht es dort mit Arbeit aus? Meinen Sie, ich würde Arbeit finden und sind meine Zeugnisse dort anerkannt? Können Sie mir noch weitere Tips geben?

Lieber Herr S.

Danke für Ihr Feedback. Nun, ich kann Ihnen nur raten, sich an das jeweilige Konsulat bzw. an die Botschaft des Landes zu wenden damit Sie alle Ihre Fragen beantwortet bekommen. Ihr Wunschland ist nicht Mitglied der Europäischen Union und daher gelten völlig andere Vorschriften, als die, die bei einem Umzug innerhalb der europäischen Union gelten würden.

Beachten Sie auch: Neuseeland hat einen Kriterienkatalog für Einwanderer und aus meiner Erfahrung heraus sollten Sie sich an einen Anbieter für Einwanderungswillige wenden. Vorab sei Ihnen mitgeteilt, dass diese Begleitbüros kostenpflichtig sind und wählen Sie Ihr Begleitbüro sehr sorgfältig aus.

Ansonsten: Ich bin kein Hellseher! Woher soll ich wissen, ob Sie Arbeit finden werden und wie Ihre Zukunft aussehen wird?

Zu den weiteren Tips, die Sie von mir zu dem Thema möchten:

es gibt genug Literatur über das Wunschland von Ihnen und Ihr Vorhaben dorthin zu ziehen. Das Lesefutter sollte die nächsten Jahrzehnte ausreichend sein.

Beratende
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Kleidung in Anders Wo?



Kleidung in Anders Wo?


Die Sommer sind recht kurz, dafür sind wir mit Frühjahr und Herbst, sowie Winter beschenkt. So wie früher, damals, als die Welt anderswo noch im Gleichgewicht war.

Die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst können wir vernachlässigen, da hoffentlich jeder weiss, wie er sich in dieser Zeit kleiden sollte. Im Winter wird es für Menschen aus anderswo schon schwieriger, denn Winter ist nicht gleich Winter.

Der in Anders Wo? sowieso.

In anderswo ist die winterliche Jahreszeit recht mild und wenn Schnee fallen sollte, ist die Luft und das weisse Gold feucht, nass. Auch die Zeitspanne der Winter ist in anderswo schrumpeliger und beläuft sich auf wenige Tage. Manches Mal, bei viel Glück, auch ein paar Wochen.

In Anders Wo? ist das natürlich anders.

Meist beginnt Frau Holle ihren Hausputz Ende Oktober, Anfang November. Die Temperaturen sind tagsüber im einstelligen aber nahe am zweistelligen Minusbereich, in den Nächten rutscht das Thermometer in den Keller, um nachzuschauen, ob dort die Hausfrau auch brav aufgeräumt hat.

Bibi Bibber und Fridofrier kommen auf ihre Kosten

Dezember, Januar und Februar sind die Monate der eigentlichen Winterzeit und nun schlägt dieser auch hart zu. Januar und Februar sind die kältesten Monate und 30 Grad Celsius im Minusbereich über mehrere Tage hinweg sind keine Seltenheit. Da ist ein Ausrutscher mit läppischen zehn Grad Minus beim Wetter geradezu mild und die Badehose kann ausgepackt werden. Die Schneezeit in
Anders Wo? tummelt sich übrigens bis tief in den Mai herum.

Bei ab Minus 10 Grad Celsius ist zumindest Nachts über ein Wasserhahn im Haushalt zu öffnen, der einen leichten Strahl abgibt. Ansonsten kann es passieren, dass das Restwasser im Hausleitungssystem friert -

das Szenario kann sich jeder in den buntesten Farben ausmalen.

Tagsüber, sofern wer im Haus ist, wird Wasser benötigt und es braucht kein laufender Hahn. Sollte aber auch am Tag niemand zu Hause sein:

besser ist es, das Wasser ein klein wenig laufen zu lassen.

Wir sind beimWasser? Bleiben wir dabei.

Das Duschen

Die Winterkälte dringt langsam aber sicher Tag für Tag mehr durch jede Hausritze, die Wasserleitungen des warmen Wassers können die ursprüngliche Temperatur nicht halten und warmes Wasser verliert an Temperatur. So ist die gewohnte heisse Dusche empfindlich kühl und so manch einer bibbert vor Kälte nach dem Duschgang. In vielen Häusern ist der Duschboden direkt auf den Fussboden gearbeitet und da viele Häuser nicht unterkellert sind, treten die Füsse auf eine gefühlte Eisplatte. Duschkabinen, die zwischen Bodenplatte und Duschboden eine Kältebrücke haben, sind hier in
Anders Wo? dünn gesät. Viele gehen in der Winterzeit mit Badeschuhen duschen, um die Kälte, die über Füsse zu den Kniescheiben hin hoch kriecht, ein wenig einzudämmen.

Nach dem Duschen

Ein trockenes Handtuch, das nicht mit Weichspüler behandelt wurde, kommt nun zum Einsatz. Damit nämlich rubbelt Mensch sich von oben bis unten so richtig schwunghaft ab, die Blutzirkulation kommt in Schwung, die innere Wärme verteilt sich in jede Kapillare.

Auf der Heizung, welche gut warm ist, liegen unsere Anziehsachen bereit und flugs kann die Haut nun mit Hilfe der warmen Kleidung noch wärmende Unterstützung erfahren.

Wir sollten morgens duschen, damit die wenige Tageswärme, die wir draussen haben zum Trocknen des Bades genutzt werden kann. Am Abend geduscht bedeutet, dass bei Minus 20 Grad Celsius kein Fenster zur schnellen Feuchtigkeitsentlüftung geöffnet werden kann. Denn die Temperaturunterschiede von drinnen und draussen sind so deftig, dass nach dem Duschen die Fensterscheiben und die Rahmen anfrieren können. Sollte auch Tagsüber die dreissiger Marke erreicht werden, so ist eine ∞
Waschschüssel und die Kanne empfehlenswert.

Haare bitte am Wochenende waschen, da haben wir genug Zeit über Tag sie trocknen zu lassen.

shanadark
Spazieren gehen? Bei den Temperaturen? Mensch? Du bist ..... !!


Wir gehen raus in die Natur

Lange Unterwäsche ist sehr empfehlenswert und dann geht es ans Zwiebelsystem! Zwei Paar Socken, ein etwas dünneres Paar, eine hoffentlich vorhandene Wollsocke sollten die Füsse ein paar Stunden warm halten. Bitte darauf achten, dass die Schuhgrösse entsprechend am Winterschuh dem nun dickeren Fuss angepasst ist. Zu enge Schuhe quetschen den Fuss ein, die Blutgefässe können nicht mehr richtig zirkulieren und der Fuss bibbert nach kurzen Minuten vor Kälte.

Es gibt Schuhwerk, welches bis Minus 50 Grad geratet ist. In diesen Stiefeln ist eine Pelzeinlage. Diese bitte nach Benutzen der Stiefel aus diesem heraus nehmen und trocknen!

Flauschewarme Unterhemden, wie auch Unterhosen gibt es beim Militär und zwar bei der Fliegerabteilung. Piloten brauchen eine spezielle Unterwäsche, da es im Himmel ein klein wenig kälter ist, als auf Erden. Ausserdem ist diese Unterwäsche nicht brennbar, da sie aus einem entsprechenden Material hergestellt ist.

Keine Baumwolle oder Wolle anziehen, denn beide Stoffe ziehen Feuchtigkeit und Frieren ist garantiert!

Fleecepullover und gefütterte Hemden, meist im Holzfällerlook, runden unser Outfit ab.

Lassen Sie Daunenjacken im Schrank und als Oberjacke eine dicke Fleecejacke, am besten ohne Reissverschluss, sondern mit Knöpfen. Reissverschlüsse sind Metall und sind verflixt kalt!

Ein absoluter Geheimtip

Für echte Männer? - nicht nur für die!

Auf Ölplattformen tragen die Arbeiter spezielle Anzüge. Wasserabweisend, Winddicht, hochstrapazierfähig, bis Minus 100 Grad Celsius geratet - auch in Jacke und Hose erhältlich - und diese Bekleidung ist der Hit! Die Petrolindustrie oder auch die internationalen Feuerwehren bieten solche Bekleidung an.

Wer tagsüber ins Büro muss, sollte sich seine Bürokleidung wie gewohnt entsprechend winterlich anziehen, darüber jedoch eine Winddichte Überhose, sowie eine winddichte Jacke. Beide Kleidungsstücke für hiesige Winter sind in der Regel innen gefüttert.

Stiefel und Socken nicht vergessen!

Das Büroschühchen wird in einer feshen Begleittasche mit auf Arbeit genommen und die Schuhe dort gewechselt.

Die Handschuhe

Handschuhe sollten reichlich im Schrank vorhanden sein und für jede Tätigkeit brauchen wir eine andere Art von Handschuh. Mit feinem Seidenhandschühchen hackt niemand Holz oder befüllt damit den Kaminofen für einen warmen Po. Für alle Tätigkeiten sind speziell gefertigte Handschuhe auf dem Markt erhältlich. Wer im Winter Auto fahren wird, braucht andere Handschuhe als wenn er nur spazieren gehen möchte.

Auch hilft hier wieder unser Militär!

Ob Synthetik mit einer Lederbeschichtung oder leichtes Neopren, ob Woll- oder Stoffhandschuh - für jede Tätigkeit brauchen wir einen entsprechenden Handschuh in
Anders Wo? Ob beim Biwak gekocht werden soll oder Äste geschnitten werden, ob beim Eisangeln oder beim Schlittenfahren:

bei den Spezialeinheiten des Militärs finden wir garantiert die Handschuhe, die wir brauchen.

Der Schal, die Mütze

Bedacht werden sollte, dass die Winter hier in
Anders Wo? nicht nur mit ihren tiefen Temperaturen brillieren, sondern auch mit ihren Winden und diese rufen den so genannten Windchill hervor.

Ein kurzes Beispiel:

Nehmen wir an die Tagestemperatur beläuft sich laut Thermometer auf Minus 10 Grad Celsius, die Windstärke beträgt 30 Km/h. Dann wäre die gefühlte Temperatur Minus 20 Grad Celcius.

Dieses Phänomen nennt sich ∞ Windchill

Wer hier mit einem dünnen Mützchen oder einem Tuch, welches im Sommer beim Cabriofahren angezogen wird, vor die Tür geht, hat verloren!

Haben Mützen keine Ohrenschützer angenäht, so sollten separate Ohrenschützer gekauft werden und diese bitte auch anziehen! Um den Hals ist ein dünnes Leinen- oder Baumwolltuch nützlich, denn Wind dringt überall dort ein, wo er ein Loch findet und das ist spätestens dann unangenehm, wenn es zu Hauterfrierungen kommt.

Über dem leichten Tuch nun einen dicken Wollschal wickeln und wer am Gesicht sehr empfindlich sein sollte, der ziehe bitte eine Ski- oder Motorradmaske an.

Sieht zwar nicht hipp aus, dennoch schützt es die Haut

-
und zwar vor Erfrierungen!

Nun kommen wir noch zu einem Punkt, der sich dekorative Kosmetika nennt.

Mit High-Heels die Schneeschippe schwingen, mit einem Minirock einen Schneemobilausflug machen - alles schon miterlebt und alles endete in einer Katastrophe!

Gerade sehr modebewusste Frauen stehen morgens vor dem Spiegel und fangen mit einer Reinigungscreme an und hören mit Puder auf. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch die Winterzeit hat schon so mancher Lady einen dicken Strich durch die Schönheit gezogen.

Denn es sieht toll aus, wenn das MakeUp am Gesicht angefroren ist und die Wimperntusche sich in kleinen Bröckelchen auflöst. Meist durch das nötige Zwinkern landen die Dinger im Auge und bei den Temperaturen ist es nicht gerade nett, die Handschuhe ausziehen zu müssen und im Auge rum zupuhlen.

In
Anders Wo? ist es gescheiter eine dicke Schicht fettige Nachtcreme im Gesicht zu haben und wer Piercings und ähnliches offen trägt, dem sei hier schon angedeutet:

Schmuck ist Metall und das wird im Winter kalt - sehr kalt!

Diese Ausführungen sind nicht nur für Wintertouristen, die in ihrem feinem Skianzug hier herum tänzeln, sondern für Menschen, die hier leben wollen -

Leben in Anders Wo?

Kurzfilm Leben woanders:
Growing Spaghetti


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Wasser in Anders wo?


Wasser in Anders wo?

Wasser ist ein Produkt, das im Erdinnern und in den Wolken vorzufinden ist. Auf der Erde als Seen, Flüsse, Meere - daher heisst unser Planet auch der blaue Planet. Der salzige Geschmack unseres eigenen Blutes erinnert daran, wie kostbar Wasser ist.

Wie hoffentlich jeder von uns weiss ist Leben ohne Wasser nicht möglich. Insgesamt momentane 1.4 Milliarden Kubikkilometer Wasser stehen uns Lebewesen, Tier und Mensch, gemeinsam zur Verfügung.

Innerhalb der Erdgesteine befindet sich noch eine unbekannte Menge Wasser, davon sind laut schlauen Menschen rund 97 % Salzwasser und nur knapp 3 % Süsswasser.

Einige Lebewesen auf der Erde können aber nicht vom Salzwasser leben, sondern wir brauchen Süsswasser und von dem steckt insgesamt rund drei Viertel in Gletschern oder ist in Eisdecken gebunden. Das flüssige Süsswasser mit seinen guten 98 % befindet sich als Grundwasser in Böden, Flüssen, in Seen und in der Atmosphäre. Dankbar sollten wir dem Wasserkreislauf dafür sein, dass wir von diesem Süsswasser täglich profitieren dürfen, denn woanders gibt es nicht so viel Wasser zum verbrauchen.

Wasser ist ein Produkt, das nicht für immer, nicht ewig für uns zur Verfügung steht, auch wenn du jetzt wie selbstverständlich die Kaffeemaschine anmachst, die Waschmaschine, oder dich täglich duschst.

Was wäre denn, wenn du heute kein Wasser aus dem Wasserhahn hättest? Gehe das einmal in Gedanken durch und stelle fest, wie sehr dir Wasser im Alltag fehlen würde.

Viele denken nun, dass Sparsamkeit im Umgang mit Wasser helfen würde, dass der eigene Haushalt flott bliebe, doch bitte:

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn, den du öffnest?

Durch eine Pumpe - und diese ist von Strom abhängig. Nun gehen wir davon aus, der Strom würde bei dir im Ort ausfallen.

Nun wären deine Sparpläne nichtig, denn du kannst nur noch so viel Wasser entnehmen, das sich in den Leitungen befindet. Danach ist nur noch ein Luftgeräusch aus diesen zu vernehmen.

In
Anders wo? sieht es ein klein wenig überschaubarer aus. Der Dorfbrunnen, ausgelegt für Menschen und ihren damals 150 Kühen ist gross genug, um ausreichende Wassermengen an die Menschen abzugeben. Der Brunnen wird mit mehreren Naturquellen gespeist, doch ohne die richtige Menge Schnee im Winter, welcher im Frühjahr schmilzt, gibt es im darauf folgenden Sommer kein ausreichendes Trinkwasser. Denn der Schnee reichert die Quellen mit an. Im Frühjahr brauchen wir auch den Regen, denn ohne Regen kann das Wasser nicht in die Erde eindringen oder den Fluss auffüllen.

Auch wenn der Dorfbrunnen so gebaut wurde, dass kein elektrischer Strom benötigt wird damit das Wasser an den Wasserhahn in deiner Küche gelangen kann, ist Umsichtigkeit im Umgang mit dem nassen Gut wichtig.

Alleine durch die höher gelegene Brunnen schiesst das Wasser alleine durch seinen Druck in die Armatur.

Doch wehe, die Leitungen frieren dir ein!

kanne
Wasserkanne und ihre Schüssel sind Vergangenheit?
Nicht in
Anders wo?


Wenn zu wenig Schnee liegt kann es passieren, dass die Leitungen vom Brunnen aus in die Häuser platzen, da Schnee alles wärmt, was unter ihm ist. Eine Reparatur der betroffenen Leitungen erfolgt garantiert nicht dann, wenn die Bewohner des Dorfes es feststellen, dass kein Wasser mehr kommt, sondern nach der Schneeschmelze und wenn der Boden völlig aufgetaut ist. Das bedeutet dann so um Mai/Juni herum.

Sollte dein Haus nicht ausreichend geheizt sein, so können auch die alten Leitungen dort platzen. Da reicht ein geöffnetes Fenster zum lüften aus, welches fast an der Wasserleitung gebaut ist, denn alle Leitungen sind nicht in der Wand, sondern sichtbar aussen an der Wand entlang verlegt.

Im Winter ohne Wasser zu sein, ist überbrückbar, denn da geht man raus, schöpft Schnee ab und lässt ihn in Eimern einfach auftauen. Die oberste Schneeschicht ist nicht zum Trinken geeignet, daher sollte der trinkbare Teil von der unteren Schneeschicht stammen. Die oberste Schicht kann für die WC-Spülung, für die Körperhygiene, für das Geschirr usw. genutzt werden.

Daher brauchen wir neben Kellen, Schöpfkannen noch drei elementare Dinge:

Eimer, Waschschüssel mit Wasserkanne, Wäschetopf.

In den Eimern wird der Schnee geholt und im Haus aufgetaut.

Die Waschschüssel mit der dazugehörigen Wasserkanne, ist für die persönliche Hygiene vorgesehen und im Wäschetopf kann bei Bedarf die kleine Wäsche versorgt werden.

Ein Waschbrett ist unsinnig, da die Kleidermaterialien nicht mehr aus den robusten Stoffen bestehen, wie sie einst hergestellt wurden.

In der höchsten Winterzeit verzichten wir grundsätzlich auf das nasse Aufwischen der Hausböden, da die Feuchtigkeit nicht richtig und schnell abtrocknen kann und wir im Haus eine langsam ansteigende Schimmelkultur heran züchten würden. Türen und Fenster sollten wie oben erwähnt im Winter geschlossen bleiben, sonst würden wir auch die Luft in Anders wo? mit heizen - wer es sich leisten kann, gerne, doch die Feuchtigkeit auf dem Boden wird nicht wie gewollt trocknen, sondern gefrieren.

Viel Spass bei der Wohnzimmerlichen Eisbahn!

Der Wäschetopf kann ein ausgedienter grosser zehn Liter Suppentopf sein und zum Bewegen der Wäsche in diesem wäre ein alter Holzlöffel mit langem Stiel empfehlenswert.

Mit nur einem Eimer käme die Hausfrau ins Schlingern, denn wie viel Wasser wird in einem Haushalt pro Tag pro Person verbraucht?

Die Waschschüssel mit ihrer Kanne sind meist aus Emaille gefertigt. Wenn in der Kanne Wasser ist, kann diese Tag und Nacht auf die wärmende Heizung gestellt werden, so haben wir stets lauwarmes Wasser zur Hand.

Aus dem
Anders wo? Brunnen kommt übrigens nur die reine Substanz -
ohne chemische Zusatzstoffe, wie aus dem Klärwerk.

Sei auch mit dem Abwasser vorsichtig, denn Essensreste, Medikamente, Papier gehören nicht in die Klospülung oder in den Abfluss! Spülwasser kann für die kleine Toilette benutzt werden, Essensreste dienen als Kompost für eine gute Erde, die dir wiederum Nahrungsmittel liefert, Medikamentenreste gehören in die Apotheke, Papier kannst du verbrennen und das wiederum macht einen warmen Hintern!

Schiebe im Winter also mit Freude Schnee und geniesse den Regen im Herbst und im Frühjahr, denn ohne diese beiden Komponenten stehen uns keine ausreichende Wassermengen zur Verfügung.

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Leben im Anders wo?



Leben im Anders wo?

Das Leben in
Anders wo? ist ein hartes Leben.
Der
Anders wo? Interessierte sollte dazu bereit sein, seine bisherige Komfortzone zu verlassen und Altes dort zu lassen, wo er sich im Moment befindet und von wo aus er sich aufmacht ins Land von Anders wo?. Somit wird das Herz, das Sehen, das Hören, das Verstehen motiviert für den Prozess Neues lernen zu wollen.

Im Frühjahr, Sommer und Herbst bereitest du dich in
Anders wo? auf den Winter vor, im Winter erarbeitest du das, was für die kommenden Jahreszeiten wieder benötigt wird. Strümpfe stopfen, Handschuhe flicken, Messer schleifen, Sensen ordentlich dengeln, Schaufeln reinigen usw. In der Winterzeit natürlich zuzüglich des Schneeschaufelns und den Ofen mit Holz befüllen.

Was anderswo kaum mehr feststellbar, nicht mehr erlebbar, ist hier im Land anders - sonst wäre es nicht
Anders wo? !

Die anderen Jahreszeiten!

Wer kennt heute noch die innerlich-sehnsüchtige Freude vom schmilzenden Schnee, der im nahenden Frühling von dannen schleicht?

Wer hört heute in seinem Land voller Geräusche das kecke Tröpfeln der im Frühling schmilzenden Eiszapfen?

Wer horcht zwischen Blechlawinen täglich auf den Ruf des Kuckucks, damit Gewissheit besteht, das der im Haus auf der Fensterbank angezogene Kohl ins Freiland gesetzt werden kann?

Wo sind zwischen den Betonschluchten die dunklen fliegenden Punkte auf der Stromleitung sitzend, weil sie sich im Herbst für die Abreise ins Sommerlager sammeln?

Wer kann Familie Zwitschling im Frühling als seine Untermieter nennen, die im Stall ihre Jungen füttern?

Bei wem arbeitet noch die Katze und hält nicht nur Frau Maus vom Haus ab? -

und noch so vieles mehr!

Im Laufe der Monate weiss die Küchenuhr schon sehr genau, wann welcher Lastwagen, beladen mit Holzstämmen oder deinem Klopapier, an deinem Haus vorbei tuckert. In diesen Sekunden weiss der Mensch, dass die Welt draussen lebt noch.

Altes, verschüttetes Wissen kriecht in mancher neuen Lebenssituation in
Anders wo? in dir hoch, so, als ob es tief in dir einfach nur geschlafen hätte und nun urplötzlich aufwacht. Natürlich sind auch verblüffende Situationen dabei! Situationen, die noch lange ein Schmunzeln auf die Mundwinkel zaubern lassen.

Anderes wird eine Beinahe-Katastrophe, doch die Dankbarkeit überwiegt, wenn vom neuen Bürger in
Anders wo? kein Weltuntergang hervor gerufen wurde.

Von Jahr zu Jahr steigt das eigene Selbstbewusstsein und du freust dich auf die einzelnen Jahreszeiten, damit das, was im letzten Jahr nicht so gut von der Hand ging, anders ausprobiert werden kann -

solange bis die Aufgabe fast zur Perfektion ausgereift ist.

Das ist vor allem für Kinder wichtig.
Deren Freiheiten in der Natur ist unendlich, nicht eingeschlossen von Beton und Mauern, nicht von Computerspiel übertüncht! Hier können sie sich frei entfalten und mit der Natur aufwachsen.

Denn welches Kind hat schon die Chance in einem Fluss oder See baden zu können, als in
Anders wo?

Wo können Kinder noch schreien, so wie sie es möchten, unabhängig von der Uhrzeit - ohne dass es wen stört und dieser wegen Lärmbelästigung die Polizei ruft?

Wie viele Kinder im noch jetzigen Heimatland können die Frühstückseier direkt aus dem Heu holen und die Milch direkt aus dem Euter der Ziegen trinken?

Möglicherweise noch in Indien, in den abgeschiedenen Bergen von Afghanistan oder in Afrika.

Doch mitten in Europa?

Woran sehr viele
Anders wo? in ihrer neuen, selbst gewählten Heimat scheitern, ist die Stunde des eigenen Lebensspiegels, der sich in ihrem Innern breit macht.

Sein tiefstes Innere ansehen zu müssen, weil eine plötzliche Flucht nicht möglich ist.

Diese Flucht wird durch die Ruhe, durch die Jahreszeiten, welche sehr viel Zeit dem Einzelnen widmen, vereitelt. Dieser Zeitpunkt ist die Schwelle zum kompletten Zusammenbruch, der dann wiederum Flucht ins alte Heimatland zur Folge hat, weil diese Menschen sich nicht mit sich auseinander setzen wollen - oder

wenn das Verborgene des eigenen inneren Spiegels angenommen werden kann, so ist nach diesem Prozess derjenige in seiner neuen Heimat namens
Anders wo? innerlich angekommen.

himmel
Wir leben gemeinsam auf einem Planeten -
es ist nur die Frage
wo der Einzelne lebt.


Einwandererspruch seit Jahrtausenden:

Im ersten Jahr Not.
Im zweiten Jahr Brot,
im dritten Jahr Tod.


Wer das fünfte Jahr in
Anders wo? gelebt, erlebte, der kehrt nie mehr an den Ort zurück, von wo er aus hier her gestartet ist.

Auf dem Alten, dem Schutt, der Asche, den Lebenstrümmern von einst, kann kein neues Heim, kein neues Leben aufgebaut werden.

Bevor die Koffer nach
Anders wo? gepackt werden können, sollten diese gründlich entstaubt werden, denn in Anders wo? kann ein neues Leben mit weisser Weste begonnen werden. Eine nur einmalige Chance, etwas Neues aufbauen zu können.

Es sei denn, es wird weiter gezogen - nur wohin?

Anders, aber ein wenig gleich.
Parallelwelten mit Unterschieden.

Russland - Das einfache Leben im Süd Ural // Doku 2014


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