Interview II.



Teil 2

Zum Inhaltsverzeichnisalles auf einen Blick -

Der Soldat verschwand in einem kleinen Haus und somit aus unseren Augen. Nach einigen Minuten kam er uns wieder entgegen. Anscheinend hatte er sein Vorhaben erledigt, denn er war mittlerweile ohne Huhn unterm Arm.

Ich wollte ihn aufhalten, doch er ging einfach an uns vorbei. An seiner Uniform prangte die schwedische Nationalflagge in der Mittagssonne. Said mahnte plötzlich zur Eile, da das Aufgebot von Besatzern in Uniform und Polizei durch den Anschlag eine beachtliche Anzahl eingenommen hatte. Er wollte in keine Schwierigkeiten geraten - und wir auch nicht. Also ging es auf direkten Weg ins Hotel. Ich machte mir Sorgen um unser Equipment, das noch im Auto war.

Ob der Fahrer zu unserem Hotel gelangen wird?

Am nächsten Tag setzte ich mich mit dem Kommandeur der schwedischen Streitkräfte vor Ort in Verbindung.

Ja, im Vorfeld "kannte" ich diesen Soldaten, denn er war hier im Land kein Unbekannter. Dass ich aber das Glück hatte, denjenigen auch persönlich mitten auf der Strasse begegnen zu dürfen, war mir eine grosse Freude.

Es folgten langwierige Verhandlungen um ein Interview genau mit diesem Soldaten bekommen zu dürfen. Am Beginn war es mir nicht bewusst, warum diese lange Verzögerung in den Verhandlungen um einen Termin und warum immer und immer wieder mit Doc Mozart alles abgeklärt werden sollte. Zwischen den Verhandlungen von dem Kommandeur und mir hängte sich mehrmals ein anderer Mann - Doc Mozarts Assistent.

Die Stimmung im Team fiel auf die Nullmarke.

Eines Mittags erhielt ich eine Nachricht, in der stand, dass mich der Assistent von Doc im Hotel besuchen wollte um weiteres zu besprechen. Am gleichen Abend sassen wir uns in der Hotelbar gegenüber. Unser Gespräch verlief schleppend und ich dachte, dieser Mann überbrächte mir eine Absage.

Doch das Gegenteil traf ein.


pilot helicopter rescue medi autisirius
Helikopter 15 ombord på Visbykorvetterna

Mir wurden viele Fragen gestellt, wie als Beispiel, ob ich damit einverstanden wäre, dass wir uns an einem Ort ausserhalb der Stadt treffen könnten, oder wie viele Menschen noch kommen würden und der Doc nur maximal drei Anwesende akzeptieren möchte, die sich aber eher abseits aufhalten sollten, wenn wir das Gespräch führten. Auch sollten Doc Mozart sämtliche Fragen vorab schriftlich mitgeteilt werden.

Natürlich, in meinem Beruf trifft man immer wieder auf Bedingungen, die ausgehandelt werden müssen, bevor ein Interview statt finden kann. Aber dieser Doc ist kein Politiker oder sonst eine Grösse in der Wirtschaft. Es kann doch nicht so schwer sein mit einem einfachen Soldaten ins Gespräch zu kommen und ausserdem wäre es normaler, wenn ich mit der Führungsspitze direkt alles aushandeln könnte.

Warum also nun einen Assistenten? Bei den Verhandlungen mit diesem Assistenten wurde ich mehr und mehr ärgerlicher.

Mir kam das alles sehr konspirativ vor. Mein Kameramann meinte sogar, ein Abbruch wäre bestimmt besser und wir sollten auf dieses Interview komplett verzichten. Da offenbarte mir mein Gesprächspartner warum dieses ganze Prozedere - doch ich verstand nicht gleich - willigte jedoch in allen Punkten ein.

Nach unserem Abschied begann erst einmal die Recherche um das Rätsel des Soldaten Doc Mozart.

Fortsetzung folgt

Tödliche News - Journalisten als Opfer (HD-Doku)

2014 wurde die deutsche Fotojournalistin Anja Niedringhaus, erprobt in vielen Krisengebieten dieser Welt, kurz vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan erschossen.

Einen Monat später kam die französische Journalistin Camille Lepage auf einer Reportagereise in der Zentralafrikanischen Republik ums Leben, und sieben Monate später enthaupteten IS-Terroristen den US-amerikanischen Journalisten James Foley.

Nur drei Beispiele für die wachsenden Gefahren für Journalisten in Krisengebieten.

Die Dokumentation „Tödliche News – Journalisten in Gefahr“ lässt Kriegs- und Krisenberichterstatter zu Wort kommen, die von ihrer Reporterarbeit im Irak, in Afghanistan oder in Mexiko berichten.

Journalisten in Krisengebieten setzen täglich ihr Leben aufs Spiel, um über die Kriege dieser Welt zu berichten, und geraten dabei häufig selbst in die Schusslinie. Der amerikanische Journalist Chris Cramer bringt in der Dokumentation die Ausgangslage auf den Punkt:

„Es bedarf großen Mutes, jeden Morgen aufzustehen und sich zu sagen, ich werde meinen Job machen, auch, wenn mir Gefahr droht.“

Denn jedes Jahr sterben Reporter bei der Ausübung ihres Berufs. Die Dokumentation lässt Journalisten zu Wort kommen, die im Irak-Krieg im Einsatz waren, die aus Afghanistan berichteten oder im mexikanischen Drogenkrieg versuchten, nicht zwischen die Fronten zu geraten.

Die Reporter schildern in der Dokumentation „Tödliche News“ auch ihre Erfahrungen mit Geiselnehmern, geben Einblicke, wie sie drohende Gewalt einschätzen und wie sie damit umgehen, wenn einer ihrer Kollegen bei der Berufsausübung zu Tode kommt.