Alarm im Lazarett II.



Alarm im Lazarett II.

Ein Feldlazarett ist auf die Weise aufgebaut, wie es Zivilisten als Krankenhaus von zu Hause aus kennen. Hervorragendes Equipment zu lebenserhaltenden Massnahmen sind genauso vorzufinden, wie das Wissen und Können des Personals.

Von Schockräumen, Intensivstationen, Behandlungsräumen, Operationssäle, bis hin zu Labors und sogar Apotheken ist alles vorhanden.

Der Unterschied eines Feldlazarett zu einem zivilen Krankenhaus ist nur, dass die Verletzten so schnell wie möglich nach ihrer Versorgung in ihre Heimat ausgeflogen werden müssen, damit wieder Platz geschaffen werden kann. Jeder, der transportfähig ist, muss die Klinik verlassen, denn im Krieg kann es sehr schnell zu Platzmangel kommen.

Schnelligkeit und Präzision wird bei den gesamten Abläufen vom Personal verlangt und das rund um die Uhr, auch unabhängig von ihren persönlichen Befindlichkeiten.

Auch werden Zivilisten im Lazarett vor Ort behandelt.

Mit der Einschränkung:
Zivilisten können nur behandelt werden, sofern im Lazarett ausreichend Kapazitäten vorhanden sind und freies Personal zur Verfügung stehen kann. Dieser Akt ist eine Randerscheinung in einem Krieg und im Grunde eine Makulatur.

Vielleicht beruhigt sie das Gewissen der Befehlshaber.

Tatsache ist, dass in den Kliniken des jeweiligen Einsatzlandes es nicht diesen "hervorragenden" Standard gibt, wie ihn die westlichen Länder kennen. Ein weiterer Gedanke ist - und darüber denkt so manch Soldat auch nach - , dass ein Lazarett wieder abgebaut wird - aber die Bevölkerung zurück bleibt!

Das Personal eines Feldlazarettes ist im Grunde in mehrere Kategorien eingeteilt:

Einmal der
direkte Dienst im Lazarett oder als so genannte bewegliche Arzttruppe. Das ist die Begleitung von Truppen an deren Einsatzort.

Es gibt keinen geregelten acht Stunden Tag, sondern die Schichten sind meist in 24 Stunden Schichten - und bei Bedarf weit darüber - gelistet. Hinzu kommen noch die Personalstämme in den Transporthubschraubern. Trans Alls fliegen die jeweiligen Verwundeten nach Hause in ihr Heimatland.

Die Piloten am Einsatzort und deren medizinisches Personal sind extremen Bedingungen ausgesetzt. Sie müssen nicht nur mit ihren Maschinen im umkämpften Gebieten landen und ihre Kollegen retten, auch sind Lande- und Abflüge in solchen Gebieten nicht ganz ohne Risiken. Die Rotoren müssen bei einer Evakuierung in der entsprechenden Landezone durchlaufen.

Die Helikopter werden im Tiefflug geflogen und bei einer Flughöhe zwischen 9 bis 15 Metern braucht es Piloten, die ein absolutes Höchstmass an fliegerischen Geschick mitbringen.

Denn wehe, es stünde dem Helikopter eine Baumspitze im Weg!
Diese Tätigkeit ist und bleibt eine enorme Belastung für die Piloten.


Für alle - egal welches Landesabzeichen auf ihren Uniform zu sehen ist - gilt eines:

Wenn du einen von deinen eigenen Kollegen hier ins Lazarett rein bringen oder gar behandeln musst, geht das nie spurlos an dir vorbei!

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Einmal kam Doc Mozart auf Urlaub nach Hause.
Seine Tochter hatte ihrem stillen Protest wegen seiner
monatelanger Abwesenheit auf ihre Weise Luft gemacht.

Nach Stunden der quälenden Ruhe kamen endlich die ersten Hubschrauber ins Quartier herein. Die Helikopterkufen berührten den sandigen Boden und hüllten alles in ihrer Nähe in einen künstlichen Sandsturm ein.

* * *

Zusendung von Herrn U. aus Köln:

° An den Soldaten, der da diese Geschichte schreibt:

Sag mal, wenn ich das richtig lese dann bist du nicht ganz unerfahren. Wie sieht das eigentlich dort unten aus? Wie schätzt du die Lage ein? Wird es mal endlich Frieden geben? Die A_mis wollten ja raus haben aber dann wieder verlängert. Die Gründe werden wir bestimmt nicht erfahren.

Antwort:

Wie sieht das eigentlich dort unten aus?

Grosse Landesteile sandig.
Ansonsten bei Gewässernähe: fruchtbare Böden.
Landwirtschaft möglich.

Vorhandensein von 4 Jahreszeiten.
Inklusive Schnee. Wintersport möglich.

Wie schätzt du die Lage ein?

Welche?

Wird es mal endlich Frieden geben?

Ja. Siehe Offenbarung in Bibel.

° Zusendung von Familie T. aus Ffm:

Wir haben den Blog und deine Geschichte hier zufällig entdeckt und dann haben wir das unserem Sohn erzählt, dass wir hier lesen. Er war auch in A. bei M a Sh. (Anmerkung: aus Sicherheits- und Datenschutzgründen wurden die genauen Angaben von uns gekürzt). Einiges kam uns von seinen wenigen Erzählungen bekannt vor und wir freuen uns, dass einer das mal aufschreibt. Man bekommst ja nichts genaues von ihm erzählt. Er hat sich verändert als er wieder heim kam und er lässt niemanden an sich ran. Seine Ehe ist mittlerweile auch kaputt. Durch deine Geschichten können wir zumindest einmal ein wenig reinschauen, was da gelaufen ist. Wir wünschen dir viel Kraft beim schreiben und danke für deinen Mut.

Antwort:

Danke.

Grundsatz:
Lernen von Naturvölker!
Nach Einsätzen grundsätzlich nie direkt nach Hause.

Sondern:
Einige Wochen in Einsamkeit verweilen.
Zur innerlichen Aufarbeitung.

Einladung an Sohn +
ExKollegen. Herkommen.

Fischen. Jagen. Ausruhen.
Spazieren. Reden. Biken etc.

Befreiung von Kopf und Herzenslasten.

Gruss


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