Operation JuPie I.

- Das letzte Rennen -
Operation JuPie I.

Die Entlarvung

Nach Monaten der relativen Ruhe und nur sehr vereinzelnden Störfeuer sollte ein neues Teammitglied in die bestehende Gruppe aufgenommen werden.

Es dauerte, bis der Neue sich einfügen konnte. Benötigte sehr viel Aufmerksamkeit und Unterstützung um ihn "auf Spur" zu bringen.

Doch es gelang -
zumindest für einen adäquaten Alltag mit den anderen Gruppenmitgliedern.
Der Neue konnte sogar vereinzelte Leistungserfolge verzeichnen.

Bis ein konkretes Ziel der Restgruppenmitglieder öffentlich wurde.
Der Neue, bis dahin als volles Mitglied respektiert und versucht zu integrieren, erhielt einen eigenen Auftrag. Dieser Auftrag sollte dazu dienen, dass die Gruppe ihr Gesamtziel erreichen konnte.

Viele Tage lang wurde mit dem Gegner verhandelt und endlich kristallisierte sich ein Datum für ein Treffen heraus. Der Neue jedoch legte seinen ausgefertigten Auftrag nicht zum vereinbarten Termin vor und wurde für das Treffen ausgeschlossen.

Der Auftrag sollte erledigt werden -
parallel dazu fand das Treffen mit dem Gegner und den betroffenen Gruppenmitgliedern statt.

Überraschenderweise stiess der Neue ohne Erlaubnis zum Treffpunkt hinzu, platzte mitten in die Verhandlungen und erhielt somit Kontakt zur gegnerischen Seite. Die Umstände liessen es nicht zu, den Neuen sofort aus dem Geschehen heraus zunehmen.

Nach dem ersten Verhandlungstag trennten sich die Parteien wieder. Die ersten Ergebnisse liessen innerlich einen kleinen Sieg zu, denn die Gegenseite willigte in die Forderung ein. Noch nicht schriftlich, dafür mündlich und das vor allen Anwesenden.

Der Neue sonderte sich von der Gruppe ab und wollte zu einem späteren Zeitpunkt wieder dazu stossen. Der Gegner ging seines Weges.

Im Hauptquartier angekommen musste festgestellt werden, dass der Neue trotz Verlängerung seine Aufgabe immer noch nicht erledigt hatte und noch nicht eingetroffen ist.

Zum Leidwesen aller.

Zufall oder gewolltes Miterleben?

Der Neue wurde vom Gegner ans Hauptquartier gebracht. Es wurde beobachtet. Als der Neue ins Haus kam, erwähnte er dieses nicht, sondern musste zu einem Gespräch aufgefordert werden. Er leugnete zwar nicht das heimliche Treffen mit der Gegenseite, jedoch den Anlass. Für sich umgedreht die Tatsache, dass der Gegner auch ihm offen stehen würde.

Aber ohne erledigte Aufgabe?
Nein!
Konsequenzen erfolgten.
Er wird bis aufs Weitere von allen Aktivitäten aus der Gruppe ausgeschlossen und wird für sich selbst sorgen müssen. Diese Unterbreitung nahm er sogar freudig an.

Wir haben also einen kleinen Verräter in der Crew.
Ein dreisten kleinen Verräter.
Einen Maulwurf in den eigenen Reihen.
Ein nicht loyales Gruppenmitglied!

Die Tatsache, dass er sich mit der Gegenseite zusammen tut, lässt auf seinen Charakter schliessen und - das ist wichtig - wir werden ihn zukünftig nicht mehr gebrauchen können.

Für das gemeinsame friedliche Ziel.

Akzeptiert!
Wir haben heute nicht den Krieg erklärt!

Es ist erhöhte Vorsicht geboten und die Führungsebene wird ab nun sämtliche Vorhaben nicht an die Gruppe vorab preis geben und der Neue wird seine eigenen Wege gehen müssen. Er hatte danach gelechzt. Nun erhält er seinen Willen.

Sollte eine falsche Information rausgelangen, so kann das den Zusammenhalt der ganzen Gruppe kosten. Das Ziel könnte durch dieses taktische Störfeuer verfehlt werden und durch die Informationen, welche der gegnerischen Spitze zugeführt würden, kann dieser komplett anders handeln.

Die Angelegenheit wird heikel. Sehr heikel!

Wenn wir dem Maulwurf sämtliche Informationen vorenthalten, ihn aus der Gruppenaktivität ausschliessen, würde dieser seinen Willen

-
ich will mein eigenes Ding leben -

in seinen Augen, in seiner Wahrnehmung erhalten. Kann ihn freudig taumeln lassen. Doch zu diesem Ding gehören auch Verpflichtungen und diesen wird er nicht nachgehen wollen. Er wird in den Meidemodus gehen aus dem er nicht wieder heraus zu bewegen wäre.

mirrow
Spiegel des eigenen Ich's


Was ist Weiteres zu tun?

Einerseits ihn in seiner Stimmung geschmeidig halten, anderer Seits ihn von uns fern halten.

Ein Balanceakt.

Da war doch einmal in grauer Vorzeit einer, der da sagte:

Mache dir deinen Feind zum Freund!

Einverstanden.
Wir werden die Verbündeten vom Maulwurf und so schnell wie möglich unseren Hauptgegner informieren -

Die Verbündeten sind nur Randerscheinungen, sie können uns nicht in die Suppe spucken und unser Gegner werden wir nun einweihen in die Machenschaften seines Sklavens. Denn sollte sich der Maulwurf dem Kopf des Gegners annähern, sind die beiden miteinander beschäftigt. Lassen wir die beiden also. Nur brauchen wir so schnell wie möglich einen weiteren Verhandlungstermin, damit unsere Interessen festgeklopft werden können.

Die Frage steht im Raum, welche weiteren unerwartete Störfeuer wir noch vom Maulwurf zu erwarten haben.

In wie weit können uns weitere Einlagen von ihm schaden?

Da solche Menschen wie der Neue nur sich und ihre eigenen Ziele sehen, erkennen sie denjenigen im Hintergrund nicht:

Ab heute hat der Neue einen, der ihn sehr genau beobachtet!

Nennen wir das Ganze:
Operation JuPie. Heute war die erste Runde.

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