Krieg ist Mannschaftssport III.



Unseren Teil I. der kleinen Serie findest Duhier

Der erste Teil beschäftigt sich mit den Szenarien, wenn Du in einer Stadt lebst und wie Du aus der Stadt heraus kommen könntest. Im zweiten Teil haben wir uns mit der Tatsache beschäftigst, was Du beachten mußt, wenn Du Dich für einen Anschluß an eine Kampfeinheit entschließen solltest.


Zwei Personen betreten einen Raum:
zuerst ist es die Granate,
danach Du!

Mitdiesen Worten hatten wir Teil II beendet. Ich hoffe, Du hast Dir nach dem Lesen der beiden ersten Artikel Gedanken machen können.

Wir stellen uns heute im Teil 3 folgende Situation vor:

Deine Kameraden und Du müßtet in ein Haus eindringen. Du stehst vor der Tür und hast auf Deine Leute zu warten! Vorausgesetzt ihr seid nicht zersprengt worden und es gäbe nur noch ehemalige Zivilisten wie Du einer bist, dann überlege gut, ob Du den Job machen willst oder lieber die Beine in die Hand nehmen solltest.

Ansonsten gilt:

nur ausgebildete Kameraden haben eine geschloßene Tür zu öffnen.

Nun soll eine Granate in der Bude ihre Arbeit machen.

Merke:

Werfe nie eine Granate sondern rolle sie in den Raum. Rolle dieses Ding auf dem Boden Richtung seinem Ziel.

Gerollt oder geworfen?
Das ist hier die Frage.
Nie werfen - immer rollen!


Das Rollen kannst Du schon jetzt üben, in dem Du Klorollen auf dem Boden kullern läßt. Klebe mit Klebeband eine Klorolle fest zu, forme Deine Hand wie eine kleine Baggerschaufel. In dieser Handschaufel liegt die Rolle und nun viel Spaß beim üben! Nach tausenden Versuchen mit der Klorolle kannst Du ∞ ein Rollholz (< Momax Online Shop) aus Holz für Kuchenteig nehmen. Es hat Gewicht im Gegensatz zur Klorolle.

Wenn Du eine Granate in den Raum hinein gerollt hast, so warte ab. Renne nicht direkt in den Raum hinein, weil es zuerst einen Bumm geben muß, bevor Du und Deine Kameraden „sicher“ in das Objekt eintreten könnt.

Merke:

Jede geschlossene Tür eines Gebäudes ist ein NoGo!

Niemand geht alleine durch eine Tür und in einen ihm unbekannten Raum! Warte auf Deine Kameraden. Rolle eine Granate am Boden und werfe sie nicht hinein in einen Raum.

Überraschungspäckchen ohne Absender

Faße nie einen Dir unbekannten Karton, ein Päckchen oder eine Kiste an. Es könnte diverse Elektronik enthalten, deren Wirkung Du nicht wirklich ausprobieren möchtest. Das Gleiche gilt für einen fremden Klodeckel, eine Schranktür oder für eine Kühlschranktür. Gehorche den Anweisungen von erfahrenen Kameraden oder Deinem Vorgesetzten, wenn er mit auf der Mission dabei sein sollte.

Du hörst ein Winseln von einem Tier oder ein leises „Miau“
aus einem Schrank oder Karton?


Höre nicht hin. Denn wenn Du unbedacht diese Tür, den Karton, die Kiste hinter der sich das Tier befindet, öffnest, geht nicht nur ihr beide möglicherweise in die Luft, sondern auch Deine Kameraden.

Was habe ich hier Dir versucht zu lernen?
Sicherheit! Sicherheit! Sicherheit!
Vergiß das nie!


Ich kann verstehen, daß das Winseln eines Tieres oder sein miauen Dein Menschsein wieder hervor holt und ja, Du willst Mensch sein! Aber dieses Tier ist möglicherweise mit einem Sprengsatz im Schrank (oder im Karton) eingesperrt und dieses Risiko gehe nicht ein!

Finger auch weg von Teppichen, die an der Wand hängen oder Lumpen, die eventuell Lücken in den Wänden zudecken. Laß erfahrene Kameraden ran.

Löcher, Durchbrüche in einer Wand signalisieren Dir, daß das ein Wohnbereich ist, der von irgendwem anderen „ausgebaut“ wurde und oft ist es so, daß sich hinter diesen Durchbrüchen nicht nur harmlose Fluchtwege verbergen oder die Speisekammer.

Solltet Ihr Euch dazu entschließen, nachdem ihr die Räume als „sauber“ eingestuft habt, dort für einige Stunden zu bleiben, so hilf mit die Fenster abzuhängen. Dazu dienen Vorhänge genauso wie Teppiche vom Boden. Alles, was Munition abhalten kann, ist erlaubt. Auch „saubere“ Schränke oder andere Einrichtungsgegenstände sind von Nutzen.

Fensterl ist nur in Bayern erlaubt (< Youtube)

Die Aufteilung von Stockwerken

Im britischen Englisch werden die Etagen eines Hauses wie im deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz, Deutschland) durch gezählt:

Erdgeschoß = Ground floor
1. Etage = First floor
2. Etage = Second floor usw.

Im Amerikanischen Englisch ist das
Erdgeschoß (BE = Ground floor) der First floor
Das erste Stockwerk (BE = First floor) das Second floor usw.

etagenzaehlen22


Also Vorsicht! Bist Du mit Kameraden unterwegs, die britisches English sprechen ist alles in Ordnung, weil die Stockwerke so wie in deutscher Sprache gezählt werden. Mit Amerikanern kann es genau wie bei der Umrechnung von Inch zu Zentimeter, von Celsius zu Fahrenheit zu Schwierigkeiten kommen.

Es kommt unweigerlich zu Mißverständnissen und die können unter Umständen tödlich sein. Daher ist es wichtig, daß wenigstens einer in der Truppe, und das bist demnach Du, den Unterschied kennt.

Nehmen wir an, Ihr befindet Euch in einem Haus. In einer Wohnung. Erste Etage (BE = First floor, AE = Second floor).

Dein Auftrag: Du sollst die Straße unten beobachten.

Tip: Stelle Dich nicht als Schießbudenfigur direkt an das Fenster, sondern nimm Dir einen Stuhl (oder Hocker, kleiner Schrank usw.) und stelle ihn in den Raum. Steige nun auf den Stuhl (Hocker, kleiner Schrank) und beobachte von dort aus die Straße. Dieses kannst Du auch anwenden, wenn Du aus dem Fenster schießen müßtest.

Gehe also weg vom Fenster. Gehe in den Raum.


Suche Dir von Deiner Position den günstigsten Blickwinkel ohne daß Dich der Gegner gleich als Ziel erkennen kann. Bitte, mache kein Licht an, wenn es draußen Dunkel ist. Licht bei Dunkelheit in einem Raum ist die Einladung schlecht hin.

Dir können auch in einem geschloßenen Raum bei einem Gefecht Bruchstücke von Ziegeln, Wandsteinen, Holzlatten oder Beton u.ä. um die Ohren fliegen. Wenn solche Splitter Deine Augen treffen - na, Du verstehst hoffentlich.

Mit einem ∞
Granatwerfer (< Wikipedia) schieße nicht auf Zivilisten und nicht auf den Gegner. Es ist zwecklos. Mittlerweile gibt es zwar in diversen Armeebeständen schon hochexplosive Splittergranaten, doch das ist ein NoGo diese Dinger zu benutzen. Zumindest in meinem Verständnis. Die modernen RGO- und RGN-Granaten explodieren beim Aufprall. Sie haben eine Aufprallzündung.

Finger weg von der Entfernung von Minen und sonstigen Dir unbekannten Munitionen. Auch so genannte „Streifen“ sind für Dich ein Tabuthema (es wäre eine denkbar schlechte Idee den Streifen durchschneiden zu wollen!).

Gib erfahrenen Kameraden den Hinweis,
was Du gefunden hast - sie werden sich kümmern!


Die Sprache in der Armee ist leicht zu erlernen. Auch weil es immer wiederholende Begriffe sind.

Für den deutschsprachigen Raum für Dich heute eine ∞
Lernliste (< Wikipedia) mit militärischen Abkürzungen.

Viel Spaß beim Durchlesen und auswendig lernen.

Zum Abschluß noch ein paar Worte zum Antreffen von Zivilisten:

Menschen haben ein innerliches Warnsystem. Das ist Natur. Jeder Mensch, sofern er noch innerlich nicht komplett durch geknallt ist, hat einen Instinkt, was seine Artgenossen angeht. Innerlich bist Du seit Tagen, Wochen oder gar Monate in der Stellung von erhöhter Aufmerksamkeit. Schließlich geht es um das Überleben.

Doch tief in Dir drin ist ein Kern, der Dir sagt,
daß es zwei Typen von Artgenossen gibt:


der eine Artgenosse ist „böse“ - also Dein Gegner. Im zivilen Leben kannst du Deinen „bösen“ Nachbarn verklagen, ihn beschimpfen, auch einmal in den eigenen vier Wänden über ihn schimpfen.

Der andere Artgenosse ist „lieb“ - er will Dir nichts Schlechtes. Diesem begegnest Du automatisch freundlich, zuvor kommend. Sei es im Supermarkt oder auf der Straße.

Diese Unterteilung gilt für Dich beim Antreffen von Kindern und Erwachsene.


Bedenke: Leider(!) gibt es in manchen Ländern so genannte Kindersoldaten. Du mußt wissen, daß je jünger ein Mensch Krieg mit all seinen Facetten kennen lernen muß, diese kleine Herzen an einem bestimmten Tag zerbrechen.

Das dient dem eigenen Überleben.


Du weißt nicht, was dieser kleine Mensch, der vor Dir steht, schon alles miterlebt hat und wie er Dir gesonnen ist. Ob „böse“ oder „freundlich“ (Stichwort: Freund-Feind Erkennung). Das zerbrochene Herz nehmen solche Kinder mit in ihre Jugendzeit und behalten dieses auch im Erwachsenenalter.

Wenn Du also auf Zivilisten triffst, so knipse Deine „Freund-Feind“ Analyse ein. Aber bedenke, auch wenn Dir wer „positiv“ begegnet, kann er „böses“ im Schilde führen. Es ist Situationsabhängig. Schärfe daher jetzt und heute schon Deine Erfahrungen mit Menschen und starre nicht ständig auf ∞
Dein Mobiltelefon. (< Youtube)

Grundsätzlich gilt: Finger weg von Kindern, Frauen und älteren, wie auch behinderten Menschen.

Denke an Deine Familie. Jedes einzelne Mitglied Deiner Familie willst Du gesund wieder sehen. Niemand soll Hand an Deine Familie legen.

Das willst Du nicht -
und das möchte Dein Mitmensch auch nicht.


Weißt Du, Du kannst nicht ein miauendes Kätzchen oder einen winselnden Hund im Schrank „retten“ wollen und ein Baby oder eine schwangere Frau umbringen.

Wenn Du wieder zu Hause sein wirst, wird Dein Inneres ruhiger und Deine Psyche beginnt das Erlebte zu verarbeiten. Diese Bilder des Erlebtens sind in Dir ganz tief drin verwurzelt. Auch das Bild, wenn Du eine Familie ausgelöscht hast.

Ein Mutterherz zerbricht, wenn ihr Kind sterben muß und ein Kind muß nicht mit ansehen, wie seine Mama getötet wird. Es gab in der Vergangenheit zu viele Kindertränen und zu viele zerbrochene Herzen von Müttern. Du als Mann weißt, Du kannst es jetzt schon beim Nachdenken über die Situation ahnen, wie sich ein Mann fühlt, wenn ihm seine Liebsten genommen wurden.

In jedem Krieg gibt es genug Tote.
Tränke nicht auch Du die Erde mit Blut,
was nicht vergoßen werden muß.
Bleibe Mensch, sei höflich und habe Respekt vor dem Leben.


Diese Dir fremden Menschen, denen Du begegnest, können nichts dafür, daß Krieg ist. Die Hölle haben Politiker losgetreten, aus deren eigenen Interessen. Die haben keine Ahnung von dem, was an der Front geschieht. Es gibt als Beispiel militärische oberste Befehlshaber, denen nachgesagt wird, sie wären als Soldat schon im Land Y gewesen und hätten daher Erfahrung. Bei näherem Hinschauen auf die Biographie solcher Leute wird schnell klar, was genau sie in dieser Zeit getan haben. Zu oft sind solche „Erfahrenen“ aber nur am Schreibtisch gesessen oder hinter der Linie beim Nachschub. Die haben der Realität nie in die Augen sehen müßen. Dennoch begleiten sie ein paar Jahre später ganz hohe Ämter in der Politik oder dem Militär und sind deine Vorgesetzten.

Mittlerweile ist es in einigen Staaten schon so, daß durch die sogenannte Frauenquoten massenhaft Frauen auch in hohe militärische Ämter gepusht werden.

Leider können sie nicht einmal eine militärische Grundausbildung vorweisen.


Die haben keine Ahnung. Wenn wer Philosophie oder Gender studiert hat, nicht einmal den Grundwehrdienst geleistet hat, wie soll der wissen, was Du gerade erlebst? Bedenke diese Punkte. Du bist Zivilist und bist freiwillig in den Laden eingetreten. Das ist aber kein Freibrief den Helden zu spielen.

Es gibt durchaus die Situation, in der einer Deiner Kameraden austickt (oder alle ticken aus) und sich an harmlosen Zivilisten vergreift. Halte Dich raus!

Nun stehst Du aber in einem Dilemma.

Wenn Du Deinen Vorgesetzten über das Geschehen berichtest, ist Dein Name auf der „Abschußliste“ derjenigen Kameraden zu lesen, die sich an der Tat beteiligt haben. Schweigst Du, dann vertuschst Du eine Straftat.

Du hast auf alle Fälle eine Entscheidung zu treffen!

Welche Entscheidung würdest Du treffen, wenn Du eine solche Situation miterleben müßtest? Schreibe mir. Hast Du Fragen? Habe keine Scheu.

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