Brisante Unterlagen



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Die Erzählungen und die in den Beiträgen erwähnten Personen dieser Geschichten sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.


Brisante Unterlagen

Pierre betrifft den Raum seines Vorgesetzten. Salutiert.

Der oberste Kommandant der U ∫ A stand neben Magnus, Pierre's Vorgesetzten und kam ohne Umschweife auf sein Anliegen. Er verbot dem Soldaten Pierre weitere private Aufenthalte ausserhalb des Camps.

Etwas entgegnen durfte Pierre nicht.

Als er abtreten sollte, blieb der soeben zurecht gestutzte Soldat einfach stehen. Die Hände hinter seinem Rücken gelegt, stand er mit aufrechtem Körper vor dem Tisch, der in der Mitte des Raumes stand. Dahinter sass sein Vorgesetzter, neben diesem stand das
U ∫ - Ekel.

Magnus frug Pierre was noch wäre und er antwortete, dass er keine Befehle von anderen Kommandanten annehmen würde.

Er diene schliesslich einer anderen Landesflagge.
Seiner!


Es war das erste Mal, so seine Erzählung, dass er im Gesicht eines Menschen feststellte, dass dessen Farbe von Rot auf Weiss umschlug und er bei dieser Feststellung grinsen musste.

Pierre musste über den Jack-Daniels-Mann grinsen.
Er grinste selten, aber wenn, dann war das unübersehbar.

Die Szene erinnerte ihn an Touristen in seinem Heimatland, deren Gesichter wegen zu hohem Blutdrucks gerötet waren, wenn sie sich auf ihren Langlaufskiern zu sehr anstrengten. Dazu kam ihm der weisse Schnee seines winterlichen Heimatlandes in den Sinn.

Sein Vorgesetzter wandte sich an den U ∫ Kommandanten und erklärte ihm, er würde die Angelegenheit intern regeln. Doch der Jack-Daniels-Man, so nannten sie den U ∫ Kommandanten, weil er das Zeug bei jeder Gelegenheit kippte und nie nüchtern anzutreffen war, war nicht einverstanden und wollte Pierre durch seine mitgebrachten Mannen abführen lassen.

Wegen Ungehorsames.
Befehlsverweigerung.


Pierres Vorgesetzter, Magnus, hielt den Jack-Daniels-Mann zurück, in dem er einen prall gefüllten Ordner aus seiner Schreibtischschublade zog und auf den Tisch legte.

Es war ein so genanntes Dossier.

Papier, das der Soldat Pierre beschrieb, wenn er von seinen privaten Touren ausserhalb des Quartiers wieder zurück kehrte. Der Inhalt war hoch brisant.

Der Soldat hatte seine Rapporte seinem Vorgesetzten und Freund Magnus überreicht.

Der Ordner enthielt sehr detaillierte Beschreibungen von den Colamännern. So wurden die U ∫ Soldaten von Pierre's Truppe genannt.

Colamänner, die ihren Dienstauftrag nicht ordnungsgemäss ausführten. Über 600 Ereignisse, penibel mit Datum, Uhrzeit und der grösste Teil mit Bildern belegt, waren in dem Ordner fein säuberlich abgeheftet. Dabei ging es um Vergewaltigungen, weitere körperliche Vergehen an Zivilisten, willkürliche Erschiessungen der Bevölkerung auf offener Strasse und noch vieles mehr.

Ausgeführt von den Colamännern. Denjenigen, die unter dem Befehl des Jack-Daniels-Mannes standen.

In den Listen waren auch die Namen der Opfer und deren Familienangehörigen notiert, sofern Pierre dieses auf seinen Streifzügen heraus finden konnte.

Für den Kommandeur, dem Jack-Daniel, der U ∫ Streitkräfte war das eine glatte Erpressung und bei seinem Abgang drohte er mit einem furchtbaren Nachspiel.


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Fortsetzung folgt.